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Bloem besucht Leeraner Hafen – Chancen und Herausforderungen im Fokus
Auf dem Gelände der Stadtwerke Leer im Leeraner Hafen (von links): Stadtwerke-Vorstand Timo Kramer, Bürgermeister Claus-Peter Horst und Landtagsabgeordneter Nico Bloem. Bild: privat
Bloem beim Leeraner Hafen: „Kommunale Zuständigkeit als Chance“
Leer. Der Leeraner Hafen steht vor Herausforderungen, aber auch vor großen Chancen. Das machten Stadtwerke-Vorstand Timo Kramer und Bürgermeister Claus-Peter Horst bei einem Besuch des SPD-Landtagsabgeordneten Nico Bloem (Weener) deutlich. Bloem kam in seiner Funktion als Vorsitzender des Unterausschusses für Häfen und Schifffahrt im niedersächsischen Landtag.
„Als kommunaler Hafen sind wir natürlich ein Kostenfaktor für die Stadt Leer, aber wir sind sehr flexibel. Die kommunale Zuständigkeit sehen wir daher auch als Chance“, betonte Kramer.
Schlickproblem bleibt größte Herausforderung
Der Hafen kämpft weiterhin mit dem starken Schlickanfall in der Ems: Rund 300 Tonnen Schlick müssen täglich aus dem Hafen in die Leda verbracht werden. Mit Blick auf den Masterplan Ems und die geplante Tidesteuerung durch das Emssperrwerk äußerte Kramer Sorgen: „Wir erwarten zwar langfristig eine Verbesserung der Wasserqualität und damit weniger Schlick. Aber das wird Jahre dauern. In der Zwischenzeit fehlen uns durch die Tidesteuerung täglich mehrere Stunden, um den Schlick abzuführen. Dafür brauchen wir Unterstützung vom Land.“
Bloem zeigte Verständnis: „Wir sehen nicht nur die Landeshäfen, sondern haben auch die kommunalen Häfen im Blick. Das Schlickproblem habe ich bereits angesprochen – die Emshäfen dürfen nicht unter der Tidesteuerung leiden.“
Positive Entwicklung im Hafen
Neben den Herausforderungen gibt es auch erfreuliche Nachrichten:
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Das Umschlagsniveau im Hafen Leer ist stabil.
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Flusskreuzfahrtschiffe steuern den Hafen zunehmend an.
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Es gibt eine neue Landstromversorgung für Kreuzer und Binnenschiffe.
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Die große Schleuse ist in gutem Zustand.
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Der Ausbau am Anleger Leer-Nord wird als sinnvolle Ergänzung betrachtet.
„Insgesamt hat die maritime Wirtschaft im Norden eine Zukunft. Das ist auch eine Riesenchance für die Stadt Leer“, sagte Bürgermeister Horst.
Digitalisierung als Vorbild
Die Stadtwerke Leer, eine eigenständige Anstalt des öffentlichen Rechts, übernehmen neben dem Hafenbetrieb zahlreiche Aufgaben der Daseinsvorsorge – von Wasserversorgung über Straßenunterhaltung bis hin zur Pflege öffentlicher Grünflächen. Besonders beeindruckt zeigte sich Bloem von der Digitalisierung: Alle Netze sind inzwischen digital erfasst, Baustellen und Mängel werden direkt eingetragen, und die Mitarbeitenden arbeiten mit Tablets im Feld. „Vorbildlich. Die Stadtwerke sind damit Vorreiter“, lobte der Abgeordnete.