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CDU-Kreistagsfraktion: „Noch nie konnten so wenige Kinder schwimmen“
Diese Entwicklung war absehbar und hat sich durch Corona noch verschärft, ärgert sich Dieter Baumann, der seit Jahren auf den mangelnden Schwimmunterricht an den Schulen im Landkreis Leer aufmerksam macht. Die mahnenden Worte des CDU-Politikers aus Moormerland blieben ungehört. „Jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen“, sagt er. Das Corona-Geschehen sei aber nicht Ursache der beklagenswerten Schwimmausbildung. Die Ursachen lägen weiter zurück. Laut forsa-Umfrage war bereits 2017 59 Prozent der Zehnjährigen keine sicheren Schwimmer.
Auf eine Anfrage der CDU-Kreistagsfraktion im vergangenen Jahr hatte der Landkreis Leer mitgeteilt, dass in der Zeit von März bis Dezember 2020 rund 84 Prozent des schulischen Schwimmunterrichts Corona bedingt ausfallen musste. Überdies war das Schwimmbad Hesel wegen Reparaturen nicht nutzbar gewesen.
Für die nächste Sitzung des Schulausschusses am 24. Februar hat die CDU-Fraktion ihre Anfrage erneuert und bittet um aktuelle Zahlen zum Ausfall des schulischen Schwimmunterrichts im Jahr 2021. „Außerdem möchten wir wissen, welche Maßnahmen der Landkreis getroffen hat, um das Angebot an Schwimmkursen zu erhöhen und wie infrastrukturelle Lücken im Kreis geschlossen werden sollen“, erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende.
Auch die Planungen zur Erarbeitung eines Schwimmausbildungskonzeptes ist Teil der Anfrage. Dieses hat die CDU bereits letzten März angeregt. „Der Landkreis Leer muss initiativ werden und alle Optionen nutzen, um ein verlässliches und langfristiges Schwimmangebot anzubieten. In einer solch dramatischen Lage sollten alle Möglichkeiten überprüft werden, auch in enger Absprache mit den Schulen und Vereinen“, so Baumann.
Beitragsbild: Archivfoto @LeserECHO — Ingo Tonsor
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