Lokal
CDU lehnt Umbenennung der Hindenburgstraße ab – Mehrheit der Anwohner spricht sich dagegen aus
Auf dem Foto: Hiltrud Richmond und Ulf-Fabian Heinrichsdorff. Die CDU-Fraktion im Stadtrat Leer steht geschlossen hinter der Beibehaltung des Straßennamens Hindenburgstraße.
Keine Umbenennung der Hindenburgstraße – CDU respektiert den Willen der Anwohner
Leer. Die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Leer spricht sich eindeutig gegen eine Umbenennung der Hindenburgstraße aus. „Für uns ist entscheidend, dass die Menschen, die unmittelbar von einer solchen Maßnahme betroffen wären, ernst genommen werden“, betont die Fraktion.
Von den 53 angeschriebenen Haushalten beteiligten sich 37 an der Befragung. Das Ergebnis ist eindeutig: Eine klare Mehrheit sprach sich gegen eine Umbenennung aus. Viele Anwohnerinnen und Anwohner favorisieren stattdessen die Aufstellung eines erklärenden Hinweisschildes, während andere jegliche Veränderung ablehnen. Lediglich eine sehr kleine Minderheit befürwortete eine Umbenennung.
„Es ist nicht nachvollziehbar, warum Bürgerinnen und Bürger befragt werden, ihnen Mitbestimmung suggeriert wird und ihr Votum dann ignoriert werden soll, nur weil es politisch unbequem ist“, so die CDU-Fraktion. „Demokratie bedeutet, die Meinung der Menschen vor Ort zu respektieren.“
Die Entscheidung gegen eine Umbenennung bedeutet nicht, dass die CDU die Entscheidungen oder Taten Paul von Hindenburgs verteidigt oder gutheißt. Vielmehr geht es um Namenskontinuität und den bewussten Umgang mit Geschichte. „Straßen einfach umzubenennen, nur weil die dahinterstehenden Personen aus heutiger Sicht nicht mehr ins Weltbild passen, würde ein Stück Geschichte löschen“, heißt es aus der Fraktion. Ziel sei nicht die Ehrung Hindenburgs, sondern das Einordnen und Aufklären historischer Zusammenhänge.
Positiv aufgenommen wird das Angebot der Kirchengemeinde, auf dem Gelände der Kirche ein größeres Hinweisschild mit erläuterndem Text aufzustellen. Damit könne der historische Kontext sachgerecht erklärt und das Erinnern gefördert werden, ohne die Anwohnerinnen und Anwohner zu bevormunden.
Die CDU betont: „Unser Ziel ist es, Erinnerungskultur zu fördern und Geschichte sichtbar zu machen – aber immer im Einklang mit den Menschen, die hier leben. Eine Umbenennung gegen den klar erkennbaren Mehrheitswillen halten wir deshalb für den falschen Weg.“
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