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CDU: Ost­fries­land muss wolfs­freie Zone werden.

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CDU for­dert nach erneu­ten Scha­f­ris­sen:
Ost­fries­land muss wolfs­freie Zone werden.

Ulf Thie­le: „Küs­ten- und Hoch­was­ser­schutz hat höhe­re Priorität.“

Der CDU-Bezirks­ver­band Ost­fries­land for­dert eine Ände­rung des Bun­des­na­tur­schutz­ge­set­zes, um dem Küs­ten- und Hoch­was­ser­schutz höhe­re Prio­ri­tät ein­zu­räu­men, als dem Arten­schutz für den Wolf.  Nach­dem zuletzt in Ter­borg und am Ems­deich in Leer meh­re­re Scha­fe durch einen oder meh­re­re Wöl­fe geris­sen wur­den, bekräf­tigt CDU-Bezirks­vor­sit­zen­der Ulf Thie­le einen Beschluss des Bezirks­par­tei­ta­ges der ost­frie­si­schen CDU vom vor­ver­gan­ge­nen Wochen­en­de. „Unse­re Schaf­hal­ter leis­ten mit ihren Her­den an und auf den Dei­chen einen unschätz­ba­ren Dienst für den Küs­ten– und Hoch­was­ser­schutz. Ohne die Wei­de­tier­hal­tung auf den Dei­chen ver­lö­ren unse­re Dei­che an Fes­tig­keit. Die Her­den müs­sen daher vor Wolfs­ris­sen geschützt wer­den. Und auch Her­den der Wei­de­tier­hal­ter im Bin­nen­land ver­die­nen die­sen Schutz. Daher for­dern wir, dass die sturm­flut- und hoch­was­ser­ge­fähr­de­ten Küs­ten­re­gio­nen zu Wolfs-frei­en Zonen erklärt und Wöl­fe hier grund­sätz­lich ent­nom­men wer­den dür­fen“, so Ulf Thie­le, der auch stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der der CDU-Frak­ti­on im Nie­der­säch­si­schen Land­tag ist.

Die nie­der­säch­si­sche Wolfs­po­pu­la­ti­on neh­me ste­tig zu. Dies wer­de auch durch die Popu­la­ti­ons­zah­len des Wolfs­mo­ni­to­rings der ver­gan­ge­nen Jah­re der Doku­men­ta­ti­ons- und Bera­tungs­stel­le des Bun­des zum The­ma Wolf (DBBW) belegt. Mit der Zunah­me des Wolf­be­stan­des näh­men auch die Kon­flik­te zu. Um dem ange­mes­sen zu begeg­nen sei neben prä­ven­ti­ven Maß­nah­men auch die Beja­gung für ein nach­hal­ti­ges Manage­ment nötig. „Der gesun­de Erhal­tungs­zu­stand der Popu­la­ti­on muss hier­bei die Maß­ga­be sein. Vor­rei­ter für ein akti­ves Wolfs­ma­nage­ment sind die skan­di­na­vi­schen Län­der, in denen Wöl­fe maß­voll zur Bestands­re­gu­lie­rung bejagt wer­den kön­nen“, erläu­tert Ulf Thie­le. Das fin­ni­sche Land­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um geneh­mig­te vor kur­zem die Beja­gung von Wöl­fen in den Regio­nen, in denen Wöl­fe nach­weis­lich Schä­den an Nutz­tie­ren ver­ur­sacht hat­ten und setz­te eine Quo­te von 20 Indi­vi­du­en fest. Fin­ni­sche Fach­leu­te und Exper­ten sind der Auf­fas­sung, dass ein gesun­der Erhal­tungs­zu­stand der Wolfs­po­pu­la­ti­on bei etwa 24 Rudeln sicher­ge­stellt ist. Im Ver­gleich – Deutsch­land ist nur rund 20.000 km2 grö­ßer als Finn­land und deut­lich dich­ter besiedelt.

„Wir brau­chen end­lich die Fest­le­gung einer Bestands­un­ter­gren­ze und eine Über­ar­bei­tung des Moni­to­rings nach fran­zö­si­schem Vor­bild in Deutsch­land“, for­dert Ulf Thie­le. Die Bun­des­re­gie­rung müs­se den guten Erhal­tungs­zu­stand fest­stel­len und bei der Euro­päi­schen Kom­mis­si­on einen dar­aus fol­gen­den nied­ri­ge­ren Schutz­sta­tus durch­set­zen. „Die Wolfs­po­pu­la­ti­on ist groß genug und die Schä­den neh­men zu. Es ist Zeit um zu han­deln“, so Ulf Thiele.


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