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DEHO­GA-Umfra­ge: Dra­ma­ti­sche Umsatz­ein­brü­che wegen 2G und 2G Plus

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Aktu­el­le DEHO­GA-Umfra­ge: Dra­ma­ti­sche Umsatz­ein­brü­che wegen 2G und 2G Plus

Fast jeder zwei­te Unter­neh­mer mel­det nach Ein­füh­rung der 2G-Plus-Regel Umsatz­ein­brü­che von 70 Pro­zent und mehr. DEHO­GA-Prä­si­dent Gui­do Zöllick for­dert für die Betrie­be Scha­dens­aus­gleich sowie Planungssicherheit.

Die aktu­el­le Umfra­ge des Deut­schen Hotel- und Gast­stät­ten­ver­ban­des (DEHOGA Bun­des­ver­band), an der sich 4.800 Unter­neh­mer betei­ligt haben, belegt die kata­stro­pha­len Umsatz­ver­lus­te durch 2G und 2G Plus. „Kurz vor Weih­nach­ten spitzt sich die Lage der Bran­che durch die Ein­füh­rung der ver­schärf­ten Zugangs­re­geln erneut dra­ma­tisch zu“, erklärt DEHO­GA-Prä­si­dent Gui­do Zöllick. „Mit 2G ist der Umsatz in unse­ren Restau­rants und Hotels bereits um mehr als die Hälf­te ein­ge­bro­chen. Noch höhe­re Ein­bu­ßen mel­den Betrie­be in Län­dern, in denen 2G Plus gilt.“ Sperr­zei­ten­re­ge­lun­gen und regio­na­le Lock­downs wie in Sach­sen und Bay­ern führ­ten zu zusätz­li­chen Umsatz­ver­lus­ten. Das sei umso bit­te­rer mit Blick auf das für die Bran­che so wich­ti­ge Weih­nachts- und Sil­ves­ter­ge­schäft, auf das vie­le Unter­neh­mer gehofft hät­ten. „Vie­le Betrie­be kön­nen nicht mehr ren­ta­bel arbei­ten“, so Zöllick. Von der Poli­tik for­dert Zöllick Pla­nungs­si­cher­heit und aus­rei­chen­de Hil­fen. „Um das Über­le­ben der in Not gera­te­nen Betrie­be zu sichern, braucht es einen ange­mes­se­nen Scha­dens­aus­gleich für alle Unter­neh­men unab­hän­gig von ihrer Grö­ße und Mit­ar­bei­ter­zahl.“ Erschwe­rend hin­zu käme die extre­me Ver­un­si­che­rung bei den Gäs­ten. „Die ganz gro­ße Mehr­zahl der Hotels und Restau­rants ist wei­ter­hin geöff­net. Unter­neh­mer und Beschäf­tig­te freu­en sich auf die Gäs­te“, sagt Zöllick und appel­liert an die Poli­tik: „Ich erwar­te, dass Poli­ti­ker jetzt nicht mit aktio­nis­ti­schen Appel­len, die über die jewei­li­ge Lan­des­ver­ord­nung hin­aus­ge­hen, für zusätz­li­che Ver­un­si­che­rung sor­gen und dadurch erneu­te Stor­nie­run­gen pro­vo­zie­ren.“ Die Poli­tik habe die Rege­lun­gen für die Betrie­be defi­niert, die­se müss­ten jetzt kon­se­quent umge­setzt wer­den. Inak­zep­ta­bel sei auch, dass die Ver­ord­nun­gen teil­wei­se so kurz­fris­tig, qua­si über Nacht, ver­öf­fent­licht wür­den und am Fol­ge­tag in Kraft träten.

Laut den Anga­ben von mehr als 4.800 gast­ge­werb­li­chen Unter­neh­mern aus ganz Deutsch­land sind in 78,2 Pro­zent der Betrie­be die Umsatz­ver­lus­te nach Ein­füh­rung der 2G-Regel gestie­gen. Der Umsatz sank um durch­schnitt­lich 53,1 Pro­zent.

Wenn die geimpf­ten und gene­se­nen Gäs­te noch zusätz­lich einen nega­ti­ven Coro­na-Test vor­wei­sen müs­sen, sind die Rück­gän­ge noch gra­vie­ren­der. Hier mel­den fast neun von zehn Betrie­ben (88 Pro­zent) Umsatz­aus­fäl­le nach Ein­füh­rung der 2G-Plus-Regel. Die Ein­bu­ßen betra­gen durch­schnitt­lich 62,0 Pro­zentFast jeder zwei­te Unter­neh­mer (46 Pro­zent) beklagt wegen der 2G-Plus-Regel Umsatz­ein­brü­che von 70 Pro­zent und mehr. „Weih­nachts­fei­ern wur­den stor­niert, Stamm­ti­sche und Fami­li­en­fes­te in pri­va­te Räum­lich­kei­ten ver­legt, Fir­men haben Ver­an­stal­tun­gen und Rei­sen abge­sagt“, berich­tet Zöllick. Spon­tan­be­su­che in Restau­rants oder Cafés fän­den bei 2G Plus so gut wie nicht mehr statt. „Für vie­le Betrie­be kommt 2G Plus einem Lock­down gleich“, sagt Zöllick.

Die Ant­wor­ten der Betrie­be auf die DEHO­GA-Umfra­ge spie­geln die exis­tenz­be­dro­hen­de Lage der Bran­che wider. Im so wich­ti­gen Geschäfts­mo­nat Dezem­ber lagen die Umsät­ze bis­her durch­schnitt­lich um 57,7 Pro­zent unter den Dezem­ber­um­sät­zen des Vor­kri­sen­jah­res 2019. Das ist noch ein­mal eine deut­li­che Ver­schlech­te­rung gegen­über den Vor­mo­na­ten mit Umsatz­ver­lus­ten von 34,1 Pro­zent im Novem­ber und 7,4 Pro­zent im Okto­ber. Die Umsatz­ver­lus­te sind stark abhän­gig von der Regi­on und den dort gel­ten­den Rege­lun­gen. Die Aus­fäl­le im Dezem­ber bewe­gen sich zwi­schen 41,4 Pro­zent in Schles­wig-Hol­stein und 69,2 Pro­zent in Sachsen.

Die bereits erfolg­ten Absa­gen gro­ßer Mes­sen bis in den März hin­ein wie die Absa­ge der ITB am Don­ners­tag, die vom 9. bis 13. März 2022 hät­te statt­fin­den sol­len, ver­schär­fen ins­be­son­de­re die Lage der Stadt- und Tagungs­ho­tels dramatisch.

Vor dem Hin­ter­grund die­ser besorg­nis­er­re­gen­den Ent­wick­lun­gen begrüßt Zöllick die Fort­füh­rung der erhöh­ten Leis­tungs­sät­ze beim Kurz­ar­bei­ter­geld. Der DEHOGA drängt zudem auf eine mas­si­ve Beschleu­ni­gung und Pro­fes­sio­na­li­sie­rung der Impf­kam­pa­gne sowie die Aus­wei­tung der Testkapazitäten.

An der Umfra­ge des DEHOGA Bun­des­ver­ban­des zur wirt­schaft­li­chen Lage betei­lig­ten sich vom 15. bis 17. Dezem­ber 4.800 gast­ge­werb­li­che Betrie­be aus ganz Deutschland.

Archiv­fo­to: Ingo Ton­sor Lese­r­ECHO Borkum 


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