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Der Ost­frie­si­sche Kunst­ka­len­der 2023 — ab sofort erhältlich

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Über den Ost­frie­si­schen Kunst­ka­len­der 2023 freu­en sich (v.r.n.l.) Dr. Annet­te Kan­zen­bach (Wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­te­rin des Ost­frie­si­schen Lan­des­mu­se­ums Emden), Dr. Mat­thi­as Sten­ger (Direk­tor der Ost­frie­si­schen Land­schaft), Ulrich Schnel­le (Künst­ler des dies­jäh­ri­gen Kunst­ka­len­ders), Tho­mas Weiss (Vor­stands­vor­sit­zen­der der Brand­kas­se) und Rico Meck­len­burg (Prä­si­dent der Ost­frie­si­schen Landschaft)

Der Ost­frie­si­sche Kunst­ka­len­der 2023 — ab sofort erhältlich

Seit über fünf­zig Jah­ren wird der Ost­frie­si­sche Kunst­ka­len­der gemein­sam von der Ost­frie­si­schen Land­schaft und der Ost­frie­si­schen Land­schaft­li­chen Brand­kas­se auf­ge­legt, um aus­schnitt­haft das künst­le­ri­sche Schaf­fen von Künst­le­rin­nen und Künst­lern mit Bezug zur Regi­on Ost­fries­land zu doku­men­tie­ren. Der dies­jäh­ri­ge Kunst­ka­len­der prä­sen­tiert 12 Wer­ke des heu­te im Rhei­der­land leben­den Künst­lers Ulrich Schnelle.

Ulrich Schnel­le – Mei­ne Dol­lard Route

Foto­gra­fi­sches Studienbuch

Ulrich Schnel­le ist Maler. In sei­ner Kunst bewegt er sich zwi­schen Wirk­lich­keits­nä­he und Abs­trak­ti­on. Mal nei­gen sei­ne Wer­ke mehr zur einen, mal mehr zur ande­ren Sei­te. Aus­gangs­punk­te sind ihm Natur­er­leb­nis­se eben­so wie Spu­ren, die Men­schen und Tie­re in der Welt hin­ter­las­sen. Ulrich Schnel­le ist ein auf­merk­sa­mer Beob­ach­ter, der uner­müd­lich auf lan­gen Spa­zier­gän­gen die Natur durch­wan­dert. Von ihnen bringt er inten­si­ve Ein­drü­cke mit, die sich in sei­ner Erin­ne­rung zu Bil­dern ver­dich­ten, die irgend­wann zur male­ri­schen Umset­zung drän­gen. Dann ent­ste­hen zumeist Werk­rei­hen, in denen er die gestal­te­ri­schen und inhalt­li­chen Mög­lich­kei­ten eines Motivs auslotet.

Vor etwa acht Jah­ren ent­deck­te Ulrich Schnel­le die Foto­gra­fie für sich als eine wei­te­re Mög­lich­keit zur Spei­che­rung inten­si­ver Natur­er­leb­nis­se und ihrer gestal­te­ri­schen Erfor­schung. Mitt­ler­wei­le ist er sel­ten ohne Foto­ap­pa­rat unter­wegs und nutzt eine Rei­he von Kame­ras und Objek­ti­ve unter­schied­li­cher Brenn­wei­te. Als aus­ge­bil­de­ter Maler beherrscht er intui­tiv die auch in die­ser Gat­tung gel­ten­den For­de­run­gen an ein gutes Kunst­werk: die aus Far­ben, For­men und Struk­tu­ren span­nungs­voll aus­ge­wo­ge­ne Kom­po­si­ti­on und die inhalt­li­che Kom­po­nen­te, die jedes Kunst­werk braucht, um Auf­merk­sam­keit zu erre­gen und zu binden.

Auch in der Foto­gra­fie kommt es Ulrich Schnel­le nicht auf die Wie­der­ga­be geläu­fi­ger Wirk­lich­kei­ten an. Er sucht die Sicht­bar­ma­chung sei­nes Natur­er­leb­nis­ses mit der spe­zi­fi­schen Licht­stim­mung und der ihm eige­nen, oft hin­ter­grün­dig blei­ben­den, nur erspür­ba­ren Bot­schaft. Dafür nutzt er den Raum, den die digi­ta­le Bild­be­ar­bei­tung zur gestal­te­ri­schen Ver­frem­dung und Zuspit­zung eröff­net. Eines sei­ner Expe­ri­men­tier­fel­der ist das Spiel mit der Far­big­keit. Man­ches Motiv fin­det iso­liert und ver­frem­det spä­ter den Weg in sei­ne Gemälde.

Die Foto­gra­fien haben für Ulrich Schnel­le nicht nur skiz­zen­haf­ten Stu­di­en­wert, son­dern wer­den von ihm zu eigen­stän­di­gen Kunst­wer­ken durch­ge­stal­tet. So ist in weni­gen Jah­ren ein beacht­li­cher Vor­rat an ein­drucks­vol­len Arbei­ten zusam­men­ge­kom­men, den der Maler eigent­lich nur für sich selbst anleg­te. Sie sind ihm ein sorg­fäl­tig gepfleg­ter Bil­der­vor­rat, wie es frü­her für vie­le Maler die mit Zeich­nun­gen gefüll­ten Skiz­zen­bü­cher darstellten.

Im Ost­frie­si­schen Kunst­ka­len­der 2023 sind nun erst­mals eini­ge die­ser Foto­gra­fien ver­öf­fent­licht. Sie brin­gen eine Land­schaft vor Augen, die zu jeder Tages- und Jah­res­zeit in den sich ste­tig ändern­den Wet­ter- und Licht­si­tua­tio­nen eine Unend­lich­keit an gran­dio­sen Natur­e­in­drü­cken wie klein­räum­li­chen Ent­de­ckun­gen bereithält.

Dol­lard Route

Ulrich Schnel­le lebt und arbei­tet seit etwa 20 Jah­ren in einem Gulfhof in Boen, einem klei­nen Ort im Rhei­der­land, der Aus­gangs­punkt vie­ler sei­ner Wan­de­run­gen ent­lang des Dol­lards ist. Im Osten wird die­ses land­wirt­schaft­lich genutz­te Mar­schen­land durch den Fluss­lauf der Ems begrenzt. Nach Wes­ten reicht es weit in die nie­der­län­di­sche Pro­vinz Gro­nin­gen hin­ein. Nach Nor­den schließt der Dol­lard an, eine im hohen Mit­tel­al­ter durch Sturm­flu­ten ent­stan­de­ne, groß­flä­chi­ge Mee­res­bucht im ehe­ma­li­gen Ems­del­ta. Damals gin­gen zahl­rei­che Ort­schaf­ten unter. Heu­te schüt­zen Dei­che das Hin­ter­land, das viel­fach unter dem Mee­res­spie­gel liegt. Mit 2,5 m unter NN liegt hier der tiefs­te Punkt Nieder­sachsens. Dort steht heu­te noch die zur Ent­wäs­se­rung errich­te­te Was­ser­schöpf­müh­le Wynham.

Das den Dei­chen vor­ge­la­ger­te Land wird bei Sturm­flu­ten wei­ter­hin über­schwemmt, was in der Natur deut­li­che Spu­ren hin­ter­lässt. Die Bohr­in­sel, die zur Ort­schaft Dyks­ter­husen gehört, ist eine vor den Dei­chen in den Dol­lard hin­ein­rei­chen­de, künst­lich ange­leg­te Halb­in­sel, die einen wei­ten Rund­blick bereit­hält. Hier führ­te man 1964 Pro­be­boh­run­gen nach Erd­gas durch. Heu­te wer­den dort Vor­rä­te an Faschi­nen (Bün­deln von Rei­sig­holz) gela­gert, mit denen etwa die Buh­nen zum Küs­ten­schutz gefüllt werden.

Zum Künst­ler

Ulrich Schnel­le wur­de 1954 in Bün­de in NRW gebo­ren. Nach einem Stu­di­um der Forst­wirt­schaft stu­dier­te er von 1978 bis 1981 Male­rei an der Hoch­schu­le für Gestal­tung in Bre­men. Er ist als frei­schaf­fen­der Künst­ler tätig und lebt seit 2002 in Ost­fries­land. Künst­ler­kon­takt:
u.schnelle@t‑online.de 

Text: Dr. Annet­te Kanzenbach

Das „Kalen­der-Kleid“

Die Samm­le­rin­nen und Samm­ler ost­frie­si­scher Kunst­mo­ti­ve haben auch in die­sem Jahr die Mög­lich­keit, durch eine Spi­ral­bin­dung ihren Kalen­der zusam­men­zu­hal­ten. Ein beque­mes Umschla­gen ist mög­lich – so blei­ben alle Bil­der als Kunst­samm­lung bei­ein­an­der. Dar­über hin­aus ist der dies­jäh­ri­ge Kunst­ka­len­der wie­der mit einer prak­ti­schen Per­fo­rie­rung ver­se­hen wor­den, so dass das Kalen­da­ri­um bei Bedarf pro­blem­los abge­ris­sen und der Kalen­der somit auch als immer­wäh­ren­der Kunst­ka­len­der genutzt wer­den kann! 

Die Ver­kaufs­stel­len

Ab sofort ist der Kunst­ka­len­der 2023 bei der Ost­frie­si­schen Land­schaft in Aurich, Georgs­wall
1–5, Tele­fon 04941 179926, erhält­lich, außer­dem über das Inter­net (www.olv-gmbh.de) sowie im regio­na­len Buch­han­del. Er kos­tet auf­grund der För­de­rung durch die Ost­frie­si­sche Land­schaft­li­che Brand­kas­se nur 18,95 Euro.


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