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Digi­ta­ler Gerichts­saal ermög­licht Amts­ge­richt Leer Ver­hand­lun­gen unter Corona-Bedingungen

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Ulf Thie­le MdL sieht Nut­zungs­mög­lich­kei­ten über die Pan­de­mie hinaus

Digi­ta­ler Gerichts­saal ermög­licht Amts­ge­richt Leer Ver­hand­lun­gen unter Corona-Bedingungen

Video­ver­hand­lun­gen sind auch am Amts­ge­richt in Leer seit dem ver­gan­ge­nen Som­mer mög­lich. Das Gericht war eines der ers­ten in Nie­der­sach­sen, an dem die neue Tech­nik ein­set­zen konn­te. Der Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Ulf Thie­le (Stall­brüg­ger­feld) ließ sich bei einem Orts­ter­min die Tech­nik vom Amts­ge­richts­di­rek­tor Dr. Ste­fan von der Beck und Jus­tiz­amts­in­spek­tor Uwe Eilers, dem IT-Fach­mann des Amts­ge­richts, erklä­ren. Das Amts­ge­richt ver­fügt über einen Gerichts­saal, der mit spe­zi­el­ler Tech­nik für Video­ver­hand­lun­gen aus­ge­stat­tet ist.

Direk­tor von der Beck beton­te, die neue Tech­nik erleich­te­re es auch unter den not­wen­di­gen Ein­schrän­kun­gen, die der Coro­na-Lage geschul­det sei­en, Ver­hand­lungs­ter­mi­ne durch­zu­füh­ren und bei­spiels­wei­se Sach­ver­stän­di­ge in Ver­fah­ren zuzu­schal­ten, ohne sie anrei­sen zu lassen.“Manche Ver­hand­lungs­ter­mi­ne kön­nen sogar voll­stän­dig digi­tal durch­ge­führt wer­den, wenn alle Pro­zess­be­tei­lig­ten ein­ver­stan­den sind“, so von der Beck.

Das sei jedoch nur ange­mes­sen mög­lich, wenn die tech­ni­sche Aus­stat­tung auch auf Gerichts­ver­hand­lun­gen zuge­schnit­ten sei. „Wich­tig ist eine gute Ton­qua­li­tät. Die Stim­men der Per­so­nen inner- und außer­halb des Gerichts­saals müs­sen gut zu ver­ste­hen sein. Not­wen­dig ist zudem eine gute Bild­qua­li­tät, mit der Mög­lich­keit, ent­we­der alle Per­so­nen im Saal im Weit­win­kel zu zei­gen oder zum Bei­spiel die Mimik und Ges­tik nur einer Per­son mit einer Zoom-Tech­nik zu erfas­sen. Und beson­ders wich­tig ist eine auf die Pro­zess­füh­rung zuge­schnit­te­ne Steue­rung der ein­zel­nen Hard­ware­kom­po­nen­ten“, erläu­ter­te der Amts­ge­richts­di­rek­tor dem Abge­ord­ne­ten. Not­wen­dig sei des­halb eine Soft­ware­lö­sung, mit der die ein­zel­nen Gerä­te wäh­rend der Ver­hand­lung von der Rich­ter­bank über ein Touch-Panel bedient und gesteu­ert wer­den kön­nen. Auch die Prä­sen­ta­ti­on elek­tro­ni­scher Schrift­stü­cke sowie ana­lo­ger und digi­ta­ler Beweis­mit­tel sei von der Rich­ter­bank aus mög­lich, ergänz­te Uwe Eilers.

Ulf Thie­le zeig­te sich beein­druckt von den neu­en Mög­lich­kei­ten und über­zeugt, dass vie­le der Mög­lich­kei­ten des digi­ta­len Gerichts­saals auch über die Coro­na-Zeit hin­aus zum Ein­satz kom­men und die Ver­hand­lungs­füh­rung erleich­tern kön­nen. „Das Land hat in den ver­gan­ge­nen Mona­ten ordent­lich Tem­po gemacht. Die Pan­de­mie war ein star­ker Antrei­ber, denn je weni­ger Men­schen in einem Gerichts­saal zusam­men­kom­men, des­to gerin­ger ist das Infek­ti­ons­ri­si­ko. In einem Flä­chen­land wie Nie­der­sach­sen und gera­de in einer länd­li­chen Regi­on wie Ost­fries­land kön­nen die Wege oft weit sein, da kann die digi­ta­le Ver­hand­lungs­tech­nik Wege ver­kür­zen, Zeit und Auf­wand spa­ren, die Ter­min­fin­dung ver­ein­fa­chen und so auch Ver­hand­lun­gen beschleu­ni­gen. Vie­len Anwäl­tin­nen und Anwäl­ten, Zeu­gin­nen und Zeu­gen oder Sach­ver­stän­di­gen, die lan­ge Anrei­sen zum Gericht für oft­mals kur­ze Ter­mi­ne auf sich neh­men müs­sen, kommt unser flä­chen­de­cken­des Ange­bot zu Gute“, gab sich Ulf Thie­le über­zeugt. Im Vor­griff auf die elek­tro­ni­sche Akte wer­de das Land für wei­te­re digi­ta­le Aus­stat­tung sor­gen. Zukünf­tig sol­le es in den digi­ta­len Ver­hand­lungs­sä­len in Nie­der­sach­sen nicht nur mög­lich sein, Video­ver­hand­lun­gen durch­zu­füh­ren, son­dern auch Video­ver­neh­mun­gen mit einzubeziehen.


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