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Ems­schlei­fe wird geöff­net — gro­ßer Süß­was­ser­teich ent­steht — 340.000m³ Boden bewegt

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Die Pro­jekt­flä­che aus der Luft: Die zu Beginn des ver­gan­ge­nen Jahr­hun­derts abge­häng­te Ems­schlei­fe bei Col­de­münt­je wird in den kom­men­den Jah­ren Stück für Stück zu einem dyna­mi­schen Natur­raum umge­stal­tet. Gra­fik: NLWKN
 

Westoverledingen/Aurich/Oldenburg. Natür­li­che Lebens­räu­me im Ein­fluss der Tide sind sel­ten gewor­den an der Ems. Mit dem Pro­jekt Tide­pol­der Col­de­münt­je aus dem Mas­ter­plan Ems 2050 soll sich das ändern: Auf einer Flä­che von 36 Hekt­ar wird eine vor 100 Jah­ren abge­häng­te Ems­schlei­fe wie­der für das Tide­ge­sche­hen des Flus­ses geöff­net. Ziel der Mas­ter­plan-Part­ner ist die Rege­ne­ra­ti­on und Siche­rung die­ses wert­vol­len Lebens­raums für zahl­rei­che bedroh­te Tier- und Pflan­zen­ar­ten. In der kom­men­den Woche star­ten in der Gemein­de Wes­t­ov­er­le­din­gen die bau­vor­be­rei­ten­den Arbei­ten für das Großprojekt.

Rund drei Jah­re wird es nach aktu­el­lem Pla­nungs­stand dau­ern, bis sich in Col­de­münt­je wie­der ästuar­ty­pi­sche Lebens­räu­me wie Prie­le und Watt­flä­chen sowie Tideau­wäl­der und Röh­richt­zo­nen aus­bil­den kön­nen. Dazu wird auf der rech­ten Ems­sei­te in ins­ge­samt drei Bau­pha­sen in den kom­men­den Jah­ren vor allem viel Erd­ma­te­ri­al bewegt.

Los geht es bereits in der kom­men­den Woche im Rah­men der ers­ten Bau­pha­se mit den bau­vor­be­rei­ten­den Arbei­ten. Im Fokus ste­hen dabei die Rodung von Gehöl­zen und die Ent­fer­nung krau­ti­ger Vege­ta­ti­on zur Frei­stel­lung des Bau­fel­des. „Wir wer­den in den kom­men­den Mona­ten aber auch ers­te Erd­ar­bei­ten vor­neh­men. So soll zum Bei­spiel im Süd­wes­ten des Pol­ders ein Süß­was­ser­teich ent­ste­hen. Der hier­bei anfal­len­de Boden­aus­hub wird zur Gestal­tung des Gelän­des im Umfeld des Tei­ches wei­ter­ver­wen­det“, erklärt Hein­rich Pegel vom Auf­ga­ben­be­reich Regio­na­ler Natur­schutz des Nie­der­säch­si­schen Lan­des­be­triebs für Was­ser­wirt­schaft, Küs­ten- und Natur­schutz (NLWKN) in Olden­burg. Der NLWKN ist mit sei­nen Stand­or­ten Aurich und Olden­burg für die was­ser­bau­li­che und natur­schutz­fach­li­che Pla­nung und Beglei­tung des Pro­jek­tes zuständig.

„In der jetzt star­ten­den frü­hen Pha­se fin­den alle Arbei­ten aus­schließ­lich inner­halb des Pol­ders statt. Ein Boden­ab­trans­port ist erst für eine spä­te­re Bau­pha­se vor­ge­se­hen“, betont Hein­rich Pegel. Ins­ge­samt wer­den in Col­de­münt­je rund 340.000 Kubik­me­ter Boden bewegt und 9,5 Mil­lio­nen Euro in die Schaf­fung neu­er tide­be­ein­fluss­ter Lebens­räu­me an der Ems inves­tiert, wie sie im Mas­ter­plan Ems 2050 ver­ein­bart wurde.

Der Ems-Alt­arm Vel­la­ge zeigt bereits heu­te, was man sich für Col­de­münt­je erhofft: Ein tide­be­ein­fluss­ter Lebens­raum mit Watt­flä­chen und Schilfröh­rich­te sowie Tide-Wei­den-Auen­ge­höl­zen (Bild: NLWKN).

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