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Ener­gie­mi­nis­ter Lies zum Bau von LNG-Ter­mi­nals an der Küste

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„Müs­sen ener­gie­po­li­tisch neue Fak­ten schaf­fen — Pla­nun­gen abkür­zen und Green Gas Rea­di­ness von Anfang an mitdenken”

Nie­der­sach­sens Ener­gie­mi­nis­ter Olaf Lies kom­men­tiert die heu­ti­ge Ankün­di­gung von Bun­des­kanz­ler Olaf Scholz, LNG-Ter­mi­nals in Wil­helms­ha­ven und Bruns­büt­tel bau­en zu wol­len, wie folgt:

„In sei­ner heu­ti­gen Rede hat Bun­des­kanz­ler Olaf Scholz die zen­tra­len ener­gie­po­li­ti­schen Her­aus­for­de­run­gen, die durch den Angriffs­krieg von Wla­di­mir Putin auf Euro­pa und Deutsch­land zukom­men, rich­tig beschrie­ben. Wir müs­sen uns schnellst­mög­lich aut­ark machen von ein­sei­ti­gen Abhän­gig­kei­ten. Es gibt kei­nen Zwei­fel mehr dar­an, dass der Import aus Russ­land nicht mehr Grund­la­ge unse­rer Ver­sor­gungs­si­cher­heit sein kann.

Wir sind jetzt an einem Punkt, an dem wir ener­gie­po­li­tisch neue Fak­ten schaf­fen müs­sen. Dafür brau­chen wir vor allem an drei Stel­len muti­ge Entscheidungen: 

1. Wir müs­sen die erneu­er­ba­ren Ener­gien noch schnel­ler aus­bau­en. Sie lie­fern zuver­läs­si­ge, kos­ten­güns­ti­ge und sau­be­re Ener­gie. Wenn es noch eines Argu­men­tes für eine hei­mi­sche, unab­hän­gi­ge Ener­gie­ver­sor­gung durch Erneu­er­ba­re bedurf­te, dann lie­fert es uns Wla­di­mir Putin die­ses gera­de auf dem Sil­ber­ta­blett. Das ist auch eine Bot­schaft an die­je­ni­gen, die den Aus­bau­pro­jek­ten vor Ort skep­tisch gegen­über­ste­hen: Der Aus­bau der Erneu­er­ba­ren gibt uns Frei­heit und Unab­hän­gig­keit von ener­gie­po­li­ti­schen Erpressungsversuchen.

2. Kurz­fris­tig müs­sen wir sicher­stel­len, dass unse­re stra­te­gi­schen Koh­le- und Gas­re­ser­ven aus­rei­chen. Dabei sind die Kaver­nen­spei­cher ein Teil einer kri­ti­schen Ver­sor­gungs­in­fra­struk­tur, bei der es aus mei­ner Sicht nur noch schwer ver­ant­wort­bar ist, dass sich die­se in Tei­len in rus­si­scher Hand befin­den. Wir dür­fen nicht noch ein­mal mit halb lee­ren Spei­chern in einen Win­ter starten. 

3. Wir müs­sen kurz­fris­tig die nöti­ge Infra­struk­tur für den Import von Flüs­sig­gas schaf­fen — zunächst als Über­gangs­lö­sung für fos­si­les Gas, um dann zügig auf die Ver­sor­gung mit grü­nem, kli­ma­neu­tra­lem Gas umzu­stei­gen. Die heu­te gefor­der­ten LNG-Ter­mi­nals müs­sen wir von Anfang an so den­ken, dass sie für bei­des genutzt wer­den kön­nen. Sie müs­sen Green Gas Rea­dy sein. Das ist tech­nisch nicht nur mög­lich, das ist auch bereits Teil der Kon­zep­te für ein sol­ches Ter­mi­nal in Wilhelmshaven. 

Ich begrü­ße daher die Ankün­di­gung von Bun­des­kanz­ler Olaf Scholz aus­drück­lich, sol­che Ter­mi­nals in Wil­helms­ha­ven und Bruns­büt­tel bau­en zu las­sen und so die nöti­ge Infra­struk­tur für den Import von LNG zu schaf­fen. Die­se Aus­sa­ge war in ihrer Klar­heit sehr wich­tig. Die­ser Angriffs­krieg gibt eine kla­re Ant­wort auf die Fra­ge, ob wir über sol­che Ter­mi­nals LNG impor­tie­ren wol­len. Die Alter­na­ti­ve ist, am Tropf rus­si­scher Lie­fe­run­gen hän­gen zu blei­ben. Und das ist für mich keine.

Wir als Land wer­den daher nun alles dar­an set­zen, die Pla­nun­gen gemein­sam mit der Stadt Wil­helms­ha­ven und dem Bund vor­an zu trei­ben. Wir kön­nen es schaf­fen, schon 2024 mit der Anlan­dung von Flüs­sig­gas star­ten zu kön­nen. Dafür müs­sen wir über­all und wo irgend­wie mög­lich pla­ne­ri­sche Abkür­zun­gen neh­men. Gemein­sam mit dem Bund müs­sen wir dazu die Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren drin­gend ver­kür­zen und die Hemm­nis­se für eine schnel­le Umset­zung her­ab­set­zen. Dar­über wer­den wir auch mit der Euro­päi­schen Uni­on Gesprä­che führen. 

Im Zwei­fel müs­sen wir hier vom Rechts­mit­tel der Geneh­mi­gungs­fik­tio­nen Gebrauch machen. Sprich: wenn eine zustän­di­ge Pla­nungs­be­hör­de nicht inner­halb einer bestimm­ten Frist über eine bean­trag­te Geneh­mi­gung ent­schei­det, gilt die Geneh­mi­gung als erteilt.

Die­se Green-Gas-Rea­dy-Ter­mi­nals sind im natio­na­len Interesse.”


 

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