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Erfolg­rei­che Akti­on für Streu­ner­kat­zen star­tet erneut

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Land Nie­der­sach­sen stellt 150.000 Euro für die Kas­tra­ti­on ver­wil­der­ter Haus­kat­zen zur Verfügung

Han­no­ver. Die jähr­li­che Akti­on zur kos­ten­lo­sen Kas­tra­ti­on von Streu­ner­kat­zen in Nie­der­sach­sen star­tet erneut. Vom 7. bis zum 21. Novem­ber ermög­licht das Land gemein­sam mit der Tier­ärz­te­kam­mer und der Unter­stüt­zung der Tier­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen und Tier­ärz­te die Kas­tra­ti­on, Kenn­zeich­nung und Regis­trie­rung von rund 2.000 ver­wil­der­ten Haus­kat­zen und Katern. Teil­neh­men dür­fen Tier­schutz­ver­ei­ne, Tier­hei­me und ehren­amt­li­che Betreue­rin­nen und Betreu­er von kon­trol­lier­ten Fut­ter­stel­len. Nie­der­sach­sen stellt dafür 150.000 Euro zur Ver­fü­gung. Damit knüpft das Land an die fünf erfolg­rei­chen Aktio­nen der Vor­jah­re (2018 bis 2021) an: Ins­ge­samt wur­den 13.236 ver­wil­der­te männ­li­che und weib­li­che Kat­zen kas­triert, gekenn­zeich­net und in einem Haus­tier­re­gis­ter von Tas­so e.V. oder dem deut­schen Tier­schutz­bund registriert.

„Durch die Akti­on wird die unkon­trol­lier­te Ver­meh­rung der her­ren­lo­sen Kat­zen und damit viel Leid und Elend der unver­sorg­ten Kat­zen ver­hin­dert. Dies funk­tio­niert natür­lich nur, wenn auch die Besit­ze­rin­nen und Besit­zer von Katern ihre Vier­bei­ner nicht unkas­triert ins Freie las­sen. Die Tie­re soll­ten vor dem ers­ten Frei­gang, wenn sie fort­pflan­zungs­fä­hig sind, unbe­dingt kas­triert wer­den, um Streu­ner­kat­zen vor wei­te­rem Nach­wuchs zu schüt­zen”, betont die Lan­des­be­auf­trag­te für Tier­schutz, Michae­la Dämmrich.

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Auch in die­sem Jahr betei­li­gen sich der Deut­sche Tier­schutz­bund Lan­des­ver­band Nie­der­sach­sen e.V., Fin­de­fix das Haus­tier­re­gis­ter des Deut­schen Tier­schutz­bun­des e.V., Tier­schutz­or­ga­ni­sa­ti­on und Haus­tier­re­gis­ter TASSO e. V., der Ver­band der nie­der­säch­si­schen Tier­schutz­ver­ei­ne VNT e.V. und der Bund gegen Miss­brauch der Tie­re (BMT e.V.)an der Akti­on. Somit kom­men zu den Lan­des­mit­teln noch Spen­den von ins­ge­samt 55.000 Euro hin­zu. Dämm­rich hat­te das Bünd­nis für Kat­zen­schutz im Jahr 2017 ins Leben gerufen

Das sind die Rahmenbedingungen

„Kas­triert wer­den bei die­ser Akti­on nur her­ren­lo­se Streu­ner­kat­zen, die vor­ab bei der zustän­di­gen Stadt oder Gemein­de als Fund­tier gemel­det wur­den”, erläu­tert Dämm­rich. Zudem gel­te zu beach­ten: „Die­ses Jahr wird die Men­ge an kas­trier­ten Kat­zen pro Tier­arzt­pra­xis begrenzt. Pro Pra­xis kön­nen am Tag maxi­mal fünf Kat­zen und im gan­zen Zeit­raum 15 Kat­zen kas­triert wer­den. Die Kat­zen dür­fen frü­hes­tens im Alter von 16 Wochen kas­triert werden.”

Dar­über hin­aus ist der Über­brin­ger oder die Über­brin­ge­rin ver­pflich­tet, die Kat­ze erst dann am Ent­nah­me­ort wie­der frei zu las­sen, wenn sich das Tier voll­stän­dig von der Ope­ra­ti­on erholt hat. Der Besitz an einer Kat­ze kann durch Kenn­zeich­nung und Regis­trie­rung (mit­tels Mikro­chip) sicher fest­ge­hal­ten wer­den. „Inso­fern kann jeder Besit­zer ver­hin­dern, dass sei­ne Kat­ze unge­wollt im Rah­men der Akti­on kas­triert wird”, so Dämm­rich. „Ich bin erfreut, dass immer mehr Gemein­den und Städ­te eine Kat­zen­schutz­ver­ord­nung ver­ab­schie­det haben mit einer Pflicht zur Kenn­zeich­nung und Regis­trie­rung der eige­nen Kat­ze und deren Kas­tra­ti­on bei Frei­gang im fort­pflan­zungs­fä­hi­gen Alter.”

Den genau­en Ablauf des Kat­zen­schutz­pro­jek­tes sowie sämt­li­che Teil­nah­me­be­din­gun­gen und For­mu­la­re erfah­ren Inter­es­sier­te in ihrer teil­neh­men­den Tier­arzt­pra­xis oder auf der Inter­net­sei­te der Lan­des­be­auf­trag­ten für Tier­schutz des Nie­der­säch­si­schen Minis­te­ri­ums für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und Ver­brau­cher­schutz (ML) unter ( bit­te hier kli­cken

Tier­ärz­tin­nen und Tier­ärz­te kön­nen sich über den inter­nen Mit­glie­der­be­reich der Tier­ärz­te­kam­mer Nie­der­sach­sen über die Bedin­gun­gen der Teil­nah­me infor­mie­ren und die ent­spre­chen­den For­mu­la­re her­un­ter­la­den: https://www.tknds.de .

Hin­ter­grund

Noch immer leben ver­wil­der­te Haus­kat­zen in Nie­der­sach­sen. Die unkon­trol­lier­te Ver­meh­rung von aus­ge­setz­ten und ver­lo­ren gegan­ge­nen Haus­kat­zen, die auf sich allei­ne gestellt ver­wahr­lo­sen, an Hun­ger lei­den und von Krank­hei­ten und Para­si­ten heim­ge­sucht wer­den, stellt ein gro­ßes Pro­blem dar. Ver­wil­der­te Kat­zen — auch Streu­ner­kat­zen, her­ren­lo­se Kat­zen oder Stra­ßen­kat­zen genannt — und deren Nach­kom­men in viel­fa­cher Gene­ra­ti­on sind und blei­ben Haus­kat­zen, die aus­ge­setzt, zurück­ge­las­sen, ent­lau­fen und den Bezug zum Men­schen ver­lo­ren haben. Ohne mensch­li­che Ver­sor­gung und Betreu­ung ster­ben die­se Kat­zen an den Fol­gen der Man­gel­er­näh­rung oder auf­grund von Infek­ti­ons­krank­hei­ten meist schon als Jung­tie­re vor Errei­chen des ers­ten Lebens­jah­res qual­voll. Die Kat­zen lei­den an Para­si­ten wie Magen-Darm-Wür­mern, Toxo­plas­men sowie Mil­ben und Flö­hen. Infek­ti­ons­krank­hei­ten wie zum Bei­spiel Kat­zen­schnup­fen, Kat­zen­leu­ko­se und feline Anämie kön­nen sich unge­hemmt aus­brei­ten und füh­ren unbe­han­delt zum Tod. Sie sind somit auch eine Gefahr für alle Haus­kat­zen, die sich bei Frei­gang anste­cken kön­nen. Die Kat­zen bekom­men in aller Regel zwei­mal im Jahr bis zu sie­ben Junge.

Durch die Kas­tra­ti­on der geschlechts­rei­fen Kater und Kat­zen wird die Popu­la­ti­on wir­kungs­voll ein­ge­dämmt. Dies hat nur Erfolg, wenn Kat­zen­hal­te­rin­nen und Kat­zen­hal­ter in Pri­vat­haus­hal­ten gleich­zei­tig Ver­ant­wor­tung zei­gen und ihre geschlechts­rei­fen Kater vor dem Frei­gang kas­trie­ren las­sen. Ansons­ten wür­den die­se Frei­gän­ger die Popu­la­tio­nen der Streu­ner­kat­zen immer wie­der hochtreiben.

Des­we­gen sind in Gebie­ten mit vie­len Streu­ner­kat­zen und aus­ge­dehn­ter Pro­ble­ma­tik Kat­zen­schutz­ver­ord­nun­gen ein wich­ti­ges Werk­zeug, um eine wei­te­re Ver­meh­rung und Ver­elen­dung der Stra­ßen­kat­zen erfolg­reich zu ver­hin­dern. In Nie­der­sach­sen gibt es min­des­tens ins­ge­samt 169 Ver­ord­nun­gen zum Schutz der Kat­zen. Die­se Ver­ord­nun­gen sind in 477 Städ­ten und Gemein­den gültig.


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