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Euro­pä­er for­dern Euro­pa ohne Tierversuche:

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Euro­päi­sche Bür­ger­initia­ti­ve erreicht weit über 1 Mil­li­on Stimmen

Maka­ke in einem deut­schen Labor — Copy­right: Deut­scher Tier­schutz­bund e.V.

Die Lauf­zeit der Euro­päi­schen Bür­ger­initia­ti­ve (EBI) „Save Cruel­ty Free Cos­me­tics – Für ein Euro­pa ohne Tier­ver­su­che“ ist heu­te erfolg­reich geen­det. Der Deut­sche Tier­schutz­bund, der die Bür­ger­initia­ti­ve gemein­sam mit ande­ren Orga­ni­sa­tio­nen unter­stützt hat­te, freut sich über die hohe Anzahl ein­ge­gan­ge­ner Stim­men, die inner­halb des einen Jah­res zusam­men­kam: Mit über 1,4 Mil­lio­nen Unter­schrif­ten for­dert die EBI die EU-Kom­mis­si­on zum Han­deln auf. Auch wenn die Stim­men noch offi­zi­ell vali­diert wer­den müs­sen, ist damit der not­wen­di­ge Schwel­len­wert von 1 Mil­li­on Unter­schrif­ten weit über­schrit­ten. Aus Deutsch­land spra­chen sich über 300.000 Bür­ger gegen Tier­ver­su­che aus.

 

„Wir bedan­ken uns bei allen, die die Euro­päi­sche Bür­ger­initia­ti­ve unter­stützt haben und Teil die­ser gro­ßen, his­to­ri­schen Bewe­gung für die Tie­re gewor­den sind. Auch wenn das aktu­el­le Stimm­ergeb­nis noch ein vor­läu­fi­ges ist, ist das Signal schon jetzt mehr als deut­lich: Die euro­päi­schen Bür­ge­rin­nen und Bür­ger dul­den die grau­sa­men und frag­wür­di­gen Tier­ver­su­che in Euro­pa nicht län­ger“, kom­men­tiert Jes­si­ca Roso­low­ski, Fach­re­fe­ren­tin für Alter­na­tiv­me­tho­den zu Tier­ver­su­chen beim Deut­schen Tier­schutz­bund. „Die Euro­päi­sche Kom­mis­si­on muss jetzt han­deln. Das Leid in den Labo­ren muss ein Ende haben!“

 

Über 10, 6 Mil­lio­nen Tie­re wer­den in Euro­pa der­zeit jähr­lich in Tier­ver­su­chen ver­wen­det – für die Grund­la­gen­for­schung, aber unter ande­rem auch gesetz­lich vor­ge­schrie­ben in soge­nann­ten Sicher­heits­prü­fun­gen für Medi­ka­men­te oder Che­mi­ka­li­en. Trotz des seit 2013 bestehen­den Tier­ver­suchs-Ver­bots für Kos­me­ti­ka dür­fen Her­stel­ler im Tier­ver­such geprüf­te che­mi­sche Sub­stan­zen sogar in Kos­me­tik­pro­duk­ten ver­wen­den — weil die­se auch in ande­ren Pro­duk­ten wie Rei­ni­gungs­mit­teln, Wand­far­ben oder Medi­ka­men­ten ein­ge­setzt wer­den. Mitt­ler­wei­le for­dert die Euro­päi­sche Che­mi­ka­li­en­agen­tur teil­wei­se auch wie­der Tier­ver­su­che für Inhalts­stof­fe, die aus­schließ­lich für Kos­me­tik ver­wen­det wer­den. Gegen die­se Auf­wei­chung des Ver­bots spricht sich die EBI deut­lich aus. Eben­so for­dert die Initia­ti­ve eine Moder­ni­sie­rung der EU-Che­mi­ka­li­en­ver­ord­nung ohne Tier­ver­su­che sowie die Erar­bei­tung eines kon­kre­ten Plans zum Aus­stieg aus Tier­ver­su­chen. Dazu gehört auch die stär­ke­re För­de­rung zeit­ge­mä­ßer, tier­ver­suchs­frei­er Forschungsmethoden.

 

EU-Kom­mis­si­on muss reagieren

Die end­gül­ti­ge Zahl gül­ti­ger Unter­schrif­ten muss nun zunächst in einem län­ge­ren Pro­zess genau ermit­telt wer­den. Unter­schrif­ten in Papier­form kom­men noch dazu, ungül­ti­ge Unter­schrif­ten wer­den aus­sor­tiert. Erst dann kann die EBI ein­ge­reicht wer­den. Übli­cher­wei­se kön­nen etwa 20 Pro­zent der Gesamt­zahl an Unter­schrif­ten ungül­ti­ge Daten ent­hal­ten. Wenn über eine Mil­li­on vali­dier­te Unter­schrif­ten erreicht sind, muss die Euro­päi­sche Kom­mis­si­on die Initia­ti­ve sorg­fäl­tig prü­fen. Inner­halb von drei Mona­ten nach Erhalt der Initia­ti­ve muss sie dann dar­le­gen, wel­che Maß­nah­men sie als Reak­ti­on auf die Bür­ger­initia­ti­ve vor­schlägt. Zudem wird es zu einer voll­stän­di­gen Anhö­rung im Ple­num des Euro­päi­schen Par­la­ments kom­men, gefolgt von einer mög­li­chen Abstimmung.


 

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