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Fach­kräf­te­man­gel spitzt sich zu – Aus­bil­dungs­plät­ze blei­ben unbesetzt

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Die Berufs­bil­den­de Schu­le I in Leer – hier beginnt für vie­le Jugend­li­che der Weg ins Berufs­le­ben. Doch immer mehr Aus­bil­dungs­plät­ze in Nie­der­sach­sen blei­ben unbesetzt.

Fach­kräf­te­man­gel ver­schärft sich – Aus­bil­dungs­rei­fe unter Druck

IHK-Aus­bil­dungs­um­fra­ge 2025 zeigt alar­mie­ren­de Entwicklungen

Der Fach­kräf­te­man­gel bleibt für die Wirt­schaft in Nie­der­sach­sen das domi­nie­ren­de Pro­blem – und ver­schärft sich wei­ter. Das ist das zen­tra­le Ergeb­nis der aktu­el­len Aus­bil­dungs­um­fra­ge 2025 der Indus­trie- und Han­dels­kam­mern Nie­der­sach­sen (IHKN), an der sich über 1.500 Aus­bil­dungs­be­trie­be betei­lig­ten. Neben dem Man­gel an Bewer­be­rin­nen und Bewer­bern rücken nun auch Defi­zi­te bei der Aus­bil­dungs­rei­fe jun­ger Men­schen zuneh­mend in den Fokus.

Nur 56,4 Pro­zent der befrag­ten Unter­neh­men konn­ten im Jahr 2024 alle ange­bo­te­nen Aus­bil­dungs­plät­ze beset­zen. Haupt­grund: 72,6 Pro­zent fan­den kei­ne geeig­ne­ten Kan­di­da­tin­nen und Kan­di­da­ten. Beson­ders alar­mie­rend: Ein Drit­tel der Betrie­be, die ihre Plät­ze letzt­lich beset­zen konn­ten, erhielt zuvor über­haupt kei­ne Bewerbungen.

„Wenn selbst gro­ße, attrak­ti­ve Betrie­be kei­ne Bewer­bun­gen mehr bekom­men, muss das ein Alarm­si­gnal sein. Die Fach­kräf­te­lü­cke droht sich lang­fris­tig zu ver­fes­ti­gen“, warnt Mai­ke Biel­feldt, Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin der IHK Niedersachsen.

Feh­len­de Grundlagen

Die Umfra­ge macht deut­lich, dass nicht nur Quan­ti­tät, son­dern auch Qua­li­tät der Bewer­bun­gen Sor­gen berei­tet. 87,2 Pro­zent der Unter­neh­men berich­ten von regel­mä­ßi­gen Män­geln bei Aus­zu­bil­den­den – vor allem beim Aus­drucks­ver­mö­gen, in Mathe­ma­tik, bei Belast­bar­keit, Dis­zi­plin und men­ta­ler Leistungsfähigkeit.

„Vie­le Jugend­li­che sind für die Anfor­de­run­gen einer Berufs­aus­bil­dung nicht aus­rei­chend vor­be­rei­tet. Schu­len müs­sen hier wie­der stär­ker Grund­la­gen legen – ins­be­son­de­re in Spra­che und Mathe­ma­tik“, for­dert Sön­ke Feld­husen, Spre­cher Beruf­li­che Bil­dung der IHKN.

For­de­run­gen an Poli­tik und Bildungssystem

Die IHKN sieht drin­gen­den Handlungsbedarf:

  • Früh­zei­ti­ge Berufs­ori­en­tie­rung an Schu­len ausbauen

  • Aus­bil­dungs­rei­fe ver­bes­sern, ins­be­son­de­re durch stär­ke­re Grundbildung

  • Beruf­li­che Bil­dung auf­wer­ten und die Berufs­schu­len stärken

Die detail­lier­ten Ergeb­nis­se und die dar­aus abge­lei­te­ten poli­ti­schen For­de­run­gen fin­den sich im aktu­el­len Fokus Nie­der­sach­sen, der unter www.fokus-niedersachsen.de abruf­bar ist.

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