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FDP-Frak­ti­on spricht sich klar gegen Umbe­nen­nung der Hin­den­burg­stra­ße aus

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Auf dem Foto sind Gün­ter Pod­lich und Sven Albert von der FDP-Frak­ti­on der Stadt Leer zu sehen – Susan­ne Smit fehlt. Sie ste­hen vor dem Schild mit­ten in der Hin­den­burg­stra­ße, die laut FDP auch in Zukunft ihren Namen behal­ten soll.

FDP-Frak­ti­on lehnt Umbe­nen­nung der Hin­den­burg­stra­ße ab

Die FDP-Frak­ti­on im Stadt­rat Leer hat sich deut­lich gegen die geplan­te Umbe­nen­nung der Hin­den­burg­stra­ße posi­tio­niert. Wie die Frak­ti­on mit­teilt, wird sie im Ver­wal­tungs­aus­schuss am Mitt­woch und in der Rats­sit­zung am Don­ners­tag gegen die Beschluss­vor­la­ge stimmen.

Sven Albert, Susan­ne Smit und Gün­ter Pod­lich von der FDP-Frak­ti­on beto­nen, dass die Ent­schei­dung über die Umbe­nen­nung weit­rei­chen­de Bedeu­tung habe und über die Hin­den­burg­stra­ße hin­aus Signal­wir­kung ent­fal­ten könnte.

His­to­ri­sche Ein­ord­nung Hindenburgs

Die FDP weist dar­auf hin, dass Paul von Hin­den­burg eine his­to­risch kom­ple­xe Per­sön­lich­keit war. Einer­seits wird er als Kriegs­held und Sym­bol­fi­gur der Wei­ma­rer Repu­blik gese­hen, ande­rer­seits ste­hen sei­ne Rol­le bei der Ver­brei­tung der „Dolch­stoß­le­gen­de“ und die Ernen­nung Hit­lers zum Reichs­kanz­ler 1933 in der Kritik.

Die Frak­ti­on betont, dass eine ein­sei­ti­ge Bewer­tung oder ein blo­ßes Ent­fer­nen des Namens aus der Stadt­ge­schich­te nicht ziel­füh­rend sei.

Bür­ger­wil­le und sozia­le Auswirkungen

Ein zen­tra­les Argu­ment der FDP ist der Wil­le der Anwoh­ne­rin­nen und Anwoh­ner. Die Mehr­heit der betrof­fe­nen Bür­ger habe sich gegen eine Umbe­nen­nung aus­ge­spro­chen. Die FDP kri­ti­siert, dass eini­ge Poli­ti­ker ihre Mei­nung den Anwoh­nern auf­zwin­gen wol­len – das habe mit geleb­ter Demo­kra­tie nichts zu tun.

His­to­ri­sche Debat­te statt Aktionismus

Die Frak­ti­on betont, dass Erin­ne­rungs­po­li­tik reflek­tiert und kri­tisch ver­mit­telt wer­den soll­te. Geschich­te aus­zu­lö­schen oder über Stra­ßen­na­men zu bewer­ten, sei nicht der rich­ti­ge Weg. Viel­mehr gehe es dar­um, his­to­ri­sche Ereig­nis­se und Per­sön­lich­kei­ten sach­lich ein­zu­ord­nen und den Anwoh­nern ihre gewohn­te Umge­bung zu erhalten.

„Geschich­te gehört in die Öffent­lich­keit – aber nicht auf Kos­ten der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger und nicht gegen ihren Wil­len“, so Pod­lich und Albert abschließend.


Hin­weis für Bür­ge­rin­nen und Bürger

Laut Infor­ma­ti­ons­sys­tem der Stadt Leer fin­det am Don­ners­tag, 25.09.2025, um 17:00 Uhr die Rats­sit­zung im His­to­ri­schen Rat­haus, gro­ßer Saal statt.

Der Tages­ord­nungs­punkt zur Hin­den­burg­stra­ße ist für die Öffent­lich­keit zuge­las­sen. Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, die kei­ne Zeit haben, kön­nen sich nach der Rats­sit­zung auf dem Lese­r­ECHO-Por­tal und über die Face­book-Sei­te „Wir­Leh­raner“ über die Ergeb­nis­se und Dis­kus­sio­nen informieren.

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