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Grü­ne Woche unter Kri­tik – Sind Tier­aus­stel­lun­gen wie der Leera­ner Vieh­markt noch zeitgemäß?

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Archiv­fo­to: 08.10.2013 — Ingo Ton­sor @LeserECHO 

Deut­scher Tier­schutz­bund kri­ti­siert Tier­aus­stel­lung auf der Grü­nen Woche

Gar­ten­de­ko

Der Deut­sche Tier­schutz­bund hat im Vor­feld der Grü­nen Woche in Ber­lin schar­fe Kri­tik an der Zur­schau­stel­lung leben­der Tie­re auf der Mes­se geäu­ßert. Der Ver­band for­dert deut­li­che Ver­bes­se­run­gen in der Unter­brin­gung und im Umgang mit den Tie­ren und spricht sich lang­fris­tig für ein Ende der Tier­aus­stel­lung aus.

„Tie­re stress­frei auf einer Mes­se mit Hun­dert­tau­sen­den Besu­chern zu prä­sen­tie­ren, ist schlicht nicht mög­lich“, sagt Dr. Esther Mül­ler, Lei­te­rin des Bereichs Wis­sen­schaft beim Deut­schen Tier­schutz­bund. Sie for­dert die Mes­se Ber­lin auf, ent­we­der das Kon­zept grund­le­gend zu über­ar­bei­ten oder die Tier­aus­stel­lung ganz zu strei­chen. „Solan­ge Tie­re gezeigt wer­den, müs­sen zumin­dest tier­schutz­wid­ri­ge Zustän­de ver­mie­den und die Belas­tung mini­miert werden.“

Kri­tik­punk­te und Missstände

Auf der Grü­nen Woche wer­den land­wirt­schaft­li­che Nutz­tie­re wie Rin­der, Scha­fe, Zie­gen, Pfer­de, sowie Heim­tie­re und Wild­tie­re aus­ge­stellt. Dabei doku­men­tier­te der Tier­schutz­bund bereits 2024 erheb­li­che Missstände:

  • Qual­zucht­merk­ma­le bei Hun­den, deren Aus­stel­lung eigent­lich ver­bo­ten ist.
  • Stress­sym­pto­me bei zahl­rei­chen Tie­ren auf­grund von Lärm, hohem Besu­cher­auf­kom­men und stän­di­gen Berührungen.
  • Män­gel in der Unter­brin­gung: Rin­der mit Nach­wuchs, die dem Publi­kum nicht aus­wei­chen kön­nen, oder ein­zeln gehal­te­ne Esel, obwohl die­se hoch­so­zia­le Tie­re sind.
  • Fehl­ver­hal­ten im Umgang: Kanin­chen, die gleich­zei­tig von meh­re­ren Besu­chern gestrei­chelt wer­den, Hun­de mit ver­bo­te­nen Wür­ge­hals­bän­dern und Schaum­küs­se bei Vor­füh­run­gen, obwohl Scho­ko­la­de für Hun­de gif­tig ist.

Kon­trol­le vor Ort

Der Deut­sche Tier­schutz­bund wird die Mes­se, die vom 17. bis 26. Janu­ar 2025 statt­fin­det, kri­tisch beglei­ten und die Umset­zung sei­ner Ver­bes­se­rungs­vor­schlä­ge über­prü­fen. Der Ver­band steht dazu in engem Aus­tausch mit den Ver­an­stal­tern, nach­dem er bereits im letz­ten Jahr kon­kre­te For­de­run­gen for­mu­liert hatte.

„Sol­che Sze­nen soll­ten der Ver­gan­gen­heit ange­hö­ren,“ so Mül­ler. Der Ver­band for­dert, dass die Grü­ne Woche ihrer Ver­ant­wor­tung gerecht wird und ein tier­ge­rech­tes Kon­zept entwickelt.


 

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