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Hil­fe in der Ener­gie­kri­se: Land erhöht För­de­rung der Schuld­ner­be­ra­tungs­stel­len auf bis zu 1,5 Mil­li­on Euro

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Der Angriffs­krieg Russ­lands auf die Ukrai­ne und die dar­aus resul­tie­ren­den Preis­stei­ge­run­gen bei Ener­gie und Din­gen des täg­li­chen Bedarfs sor­gen dafür, dass sich die finan­zi­el­le Situa­ti­on vie­ler Bür­ge­rin­nen und Bür­ger in Nie­der­sach­sen deut­lich ver­schlech­tert. Mit Beginn der Heiz­pe­ri­ode und der Erhö­hung von Abschlags­zah­lun­gen für Strom und Gas ist zu erwar­ten, dass sich die­ser Trend noch verstärkt.

Die Nie­der­säch­si­sche Lan­des­re­gie­rung hat vor die­sem Hin­ter­grund auf Betrei­ben von Minis­ter­prä­si­dent Ste­phan Weil bereits im Som­mer Maß­nah­men iden­ti­fi­ziert und beschlos­sen, um die Nie­der­säch­sin­nen und Nie­der­sach­sen in die­ser schwie­ri­gen Lage best­mög­lich zu unterstützen.

Ein Teil die­ser Ver­ein­ba­rung aus dem August war die Stär­kung der ins­ge­samt 69 sozia­len Schuld­ner­be­ra­tun­gen in ganz Nie­der­sach­sen. Das Land wird sei­ne För­de­rung im lau­fen­den Jahr von rund 650.000 auf bis zu 1,5 Mil­li­on Euro erhö­hen. Die­se Bera­tungs­stel­len befin­den sich in der Regel in der Trä­ger­schaft der Frei­en Wohl­fahrts­pfle­ge, in pri­va­ter Trä­ger­schaft oder von Gemein­den, Städ­ten und Landkreisen.

„Ich freue mich sehr, dass wir hier in ver­gleichs­wei­ser kur­zer Zeit eine Lösung gefun­den haben und die­ses zusätz­li­che Geld noch im lau­fen­den Jahr aus Toto-Lot­to-Mit­teln bereit­stel­len kön­nen. Gera­de für Fami­li­en und Ein­zel­per­so­nen, denen das Was­ser in finan­zi­el­ler Hin­sicht buch­stäb­lich bis zum Hals steht, sind die sozia­len Schuld­ner­be­ra­tungs­stel­len ein wich­ti­ger Anlauf­punkt und mit ihrer Exper­ti­se unge­mein wert­voll”, erklärt Sozi­al­mi­nis­te­rin Danie­la Beh­rens zur erhöh­ten För­de­rung. Im Rah­men des Nach­trags­haus­hal­tes sei zudem geplant, die zusätz­li­che Unter­stüt­zung auch für das kom­men­de Jahr zu verstetigen.

Mar­co Bru­not­te, Vor­sit­zen­der der LAG der Frei­en Wohl­fahrts­pfle­ge Nie­der­sach­sen e. V. erklärt: „Wir begrü­ßen den Aus­bau der För­de­rung der Schuld­ner­be­ra­tungs­stel­len durch das Land Nie­der­sach­sen sehr. Der Bera­tungs­be­darf in unse­ren Schuld­ner­be­ra­tungs­stel­len nimmt momen­tan kon­ti­nu­ier­lich zu. Das schnel­le Han­deln von Minis­te­rin Beh­rens und ihrem Haus ist ein wich­ti­ges Signal an die betrof­fe­nen Men­schen, dass ihnen gehol­fen wird und sie mit ihren Pro­blem­la­gen nicht allei­ne gelas­sen wer­den. Wir gehen nicht von einer kur­zen Kri­se aus, des­we­gen ist die Ver­ste­ti­gung der För­de­rung ein kla­res Bekennt­nis zu einer hand­lungs­fä­hi­gen Bera­tungs- und Unterstützungsstruktur.”

Das Land habe daher ein erheb­li­ches Inter­es­se dar­an, dass die bestehen­den sozia­len Schuld­ner­be­ra­tungs­stel­len per­so­nell gestärkt wer­den, um ihr Ange­bot aus­bau­en zu kön­nen. So kön­ne der spe­zi­fi­sche Bera­tungs­be­darf, der sich abzeich­net, auf­ge­fan­gen wer­den, erklärt Minis­te­rin Beh­rens: „Wir wol­len sicher­stel­len, dass allen Rat­su­chen­den schon dann Hil­fe und Unter­stüt­zung ange­bo­ten wer­den kann, wenn die Ver­schul­dungs­si­tua­ti­on noch nicht ein­ge­tre­ten ist, aber bereits droht. Die Schuld­ner­be­ra­tun­gen kön­nen hel­fen, das Schlimms­te zu verhindern.”

Mit den zusätz­lich zur Ver­fü­gung gestell­ten Mit­teln för­dert das Land des­halb zusätz­li­che Per­so­nal­ka­pa­zi­tä­ten für Schuld­ner­be­ra­te­rin­nen und Schuld­ner­be­ra­ter in einem Umfang von bis zu 0,5 Stel­len (EG 11) per bestehen­der Bera­tungs­stel­le. Die För­de­rung erfolgt als Voll­fi­nan­zie­rung zu 100 Pro­zent bzw. 95 Pro­zent bei Bera­tungs­stel­len in kom­mu­na­ler Trä­ger­schaft. Mit Hil­fe der För­de­rung kön­nen auch bereits bestehen­de Teil­zeit­stel­len auf­ge­stockt oder Ver­wal­tungs­kräf­te zur Schaf­fung von zusätz­li­cher Bera­tungs­ka­pa­zi­tä­ten ein­ge­setzt wer­den. Die Bean­tra­gung und Bewil­li­gung der För­de­rung erfol­gen über das Nie­der­säch­si­sche Lan­des­amt für Sozia­les, Jugend und Familie.

Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, die sich auf­grund der all­ge­mei­nen Preis­stei­ge­run­gen in eine schwie­ri­gen finan­zi­el­len Situa­ti­on befin­den und eine Über­schul­dung fürch­ten, kön­nen unter www.meine-schulden.de/beratungsstellen eine Bera­tungs­stel­le in Ihrer Nähe finden.


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