Wirtschaft

IHK-Voll­ver­samm­lung infor­miert sich über Aus­wir­kun­gen der Ukraine-Krise

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Embar­go stellt Ener­gie­ver­sor­gung in Frage

 
Die  neu­ge­wähl­te  Voll­ver­samm­lung  der  Indus­trie-  und  Han­dels­kam­mer  für Ost­fries­land und Papen­burg (IHK) hat sich in ihrer ers­ten regu­lä­ren Sit­zung einen   Über­blick   über  die aktu­ell  drän­gen­den  The­men  der  regio­na­len Wirt­schaft  gemacht.  In  sei­nen ein­lei­ten­den Wor­ten beklag­te IHK-Prä­si­dent Dr.   Bern­hard  Brons  in  die­sem  Zusam­men­hang  das mensch­li­che  Leid  im Ukrai­ne-Kon­flikt  und  warb  für  einen  bal­di­gen  Frie­den: „Wir kön­nen nur hof­fen,  dass die Gewalt gegen die Men­schen in der Ukrai­ne ein rasches Ende fin­det.  Die Ant­wort  des  Wes­tens  auf  Putins  Angriffs­krieg  sind har­te Sank­tio­nen  und  die  deut­sche Wirt­schaft  und unse­re Regi­on muss sich auf erheb­li­che Beein­träch­ti­gun­gen von Import, Export und wich­ti­gen Lie­fer­ket­ten einstellen.“
 
 
IHK-Abtei­lungs­lei­ter  für  Indus­trie  und Ener­gie­wirt­schaft Hart­mut Neu­mann gab  einen Ein­blick  über  die  Aus­wir­kun­gen des Ukrai­ne-Kon­flikts auf die deut­sche  Ener­gie­ver­sor­gung. „Ins­ge­samt wer­den mehr als 70 Pro­zent unse­res Pri­mär­ener­gie­ver­brauchs  aus  dem  Aus­land gedeckt.  Allein 55 Pro­zent des deut­schen   Gas­be­darfs   kommt  dabei  aus  Russ­land.  Ein Embar­go  könn­te kurz­fris­tig die gesam­te deut­sche Ener­gie­ver­sor­gung infra­ge stellen.“
 
 
Er  warb  in  die­sem  Zusam­men­hang  für  mehr Ver­sor­gungs­si­cher­heit und den sofor­ti­gen und mas­si­ven Aus­bau der rege­ne­ra­ti­ven Ener­gien: „Wir müs­sen uns mit­tel­fris­tig  von aus­län­di­schen  Ener­gie­quel­len  unab­hän­gig  machen.  Der Aus­bau der rege­ne­ra­ti­ven Ener­gien spielt dabei eine ganz wich­ti­ge Rolle.“
 
 
Die  IHK  for­dert bereits seit Jah­ren, die Rah­men­be­din­gun­gen für den Aus­bau von Wind und Son­nen­en­er­gie zu ver­bes­sern. „Bis Ende 2022 sol­len die letz­ten vier  Atom­kraft­wer­ke  vom Netz  genom­men  wer­den.  Wenn  wir  das  dadurch ent­ste­hen­de  Ener­gie­de­fi­zit mit rege­ne­ra­ti­ver Ener­gie kom­pen­sie­ren woll­ten, müss­ten  wir  bis dahin 4200 neue Wind­ener­gie­an­la­gen bau­en. Deutsch­land hat 2021  gera­de mal 484 Anla­gen auf­ge­stellt. Das Pro­blem waren dabei nicht die Unter­neh­men,  son­dern  die hohen recht­li­chen Hür­den, die für den Auf­bau von Wind­ener­gie­an­la­gen gel­ten“, so Neumann.
 
 
Kurz­fris­tig  las­se sich die Ener­gie­wen­de nicht rea­li­sie­ren, aber sie könn­te durch  die Han­dels­sank­tio­nen  gegen  Russ­land  neu­en  Auf­schwung erhal­ten. Neu­mann: „Da ist jetzt ordent­lich Druck auf dem Kessel.“
 
Archiv­fo­to: Ingo Ton­sor @LeserECHO 

 
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