Wirtschaft

Infla­ti­ons­ra­te im Sep­tem­ber 2022 vor­aus­sicht­lich +10,0 %

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Das Sta­tis­ti­sche Bun­des­amt hat die Erzeu­ger­prei­se für gewerb­li­che Pro­duk­te vermeldet.

Die MIT-Bun­des­vor­sit­zen­de Git­ta Con­ne­mann erklärt dazu: „Die Erzeu­ger­prei­se sind um 45,8 Pro­zent gestie­gen. Das hat eine his­to­ri­sche Dimen­si­on. Seit 1949 wird die­se Sta­tis­tik geführt. Noch nie gab es eine grö­ße­re Kos­ten­ex­plo­si­on. Allein gegen­über dem Vor­mo­nat stie­gen die Kos­ten um 7,9 Pro­zent. Auch das ist ein neu­er trau­ri­ger Rekord. Die Zah­len bele­gen den schon gefühl­ten Befund: zuerst Infla­ti­on, jetzt Stag­fla­ti­on. Deutsch­land rast in die Rezes­si­on. Und die Ampel sieht zu. Zögert. Ver­schleppt. Streitet.“

Haupt­ver­ant­wort­lich für den Anstieg der gewerb­li­chen Erzeu­ger­prei­se ist laut Sta­tis­ti­schem Bun­des­amt die Preis­ent­wick­lung bei Ener­gie. Die Ener­gie­prei­se lagen im August 2022 im Durch­schnitt 139,0 Pro­zent höher als im Vor­jah­res­mo­nat. Allein gegen­über Juli 2022 stie­gen die­se Prei­se um 20,4 Pro­zent. Den höchs­ten Ein­fluss auf die Ver­än­de­rungs­ra­te gegen­über dem Vor­jahr bei Ener­gie hat­ten die Preis­stei­ge­run­gen für elek­tri­schen Strom mit einem Plus von 174,9 Pro­zent. Git­ta Con­ne­mann: „Zah­len lügen nicht. Wann wird die Ampel end­lich wach? Die Ampel muss end­lich han­deln. Das Ener­gie­an­ge­bot muss sofort aus­ge­wei­tet wer­den. Was ans Netz kann, muss ans Netz — Bio­gas, Kern­kraft, Koh­le. Gas- und Strom­preis müs­sen gede­ckelt wer­den. Es darf nicht sein, dass Ener­gie­er­zeu­ger der­zeit die Gewin­ne ihres Lebens machen und der Rest fährt gegen die Wand.“

Zur umge­hen­den Ent­las­tung des Mit­tel­stands for­dert die MIT zudem eine sofor­ti­ge Sen­kung der Ener­gie­steu­ern auf Erd­gas, Strom, Heiz­öl und Flüs­sig­gas. Allein bei Strom sind die Belas­tun­gen in Deutsch­land durch die Strom­steu­er für Unter­neh­men 40-mal so hoch wie die­se laut der EU-Vor­ga­be sein müss­ten, bei pri­va­ten Haus­hal­ten 20-mal so hoch.

Auch Vor­leis­tungs­gü­ter waren im August 2022 um 17,5 Pro­zent teu­rer als ein Jahr zuvor. Vor allem Roh­ei­sen, Stahl und Fer­ro­le­gie­run­gen wur­den teu­rer. Eben­so wie che­mi­sche Grund­stof­fe, Dün­ge­mit­tel und Stick­stoff­ver­bin­dun­gen. Git­ta Con­ne­mann zieht Bilanz: „Unse­re Betrie­be müs­sen sich ent­schei­den: Geben sie die hor­ren­den Erzeug­er­kos­ten an die Kun­den wei­ter und befeu­ern damit die Infla­ti­on? Kön­nen sie es über­haupt noch? Oder ris­kie­ren sie den eige­nen Ruin? Ent­las­tun­gen für  die Wirt­schaft hat die Bun­des­re­gie­rung noch immer nicht auf den Weg gebracht. Die Untä­tig­keit der Ampel wird für alle zum Betriebsrisiko.“


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