Borkum/Leer – Die umweltpolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion, Janssen-Kucz, äußert scharfe Kritik an der jüngsten Entwicklung um das umstrittene Erdgasförderungsprojekt von One Dyas im Wattenmeer. Nachdem das niederländische Wirtschaftsministerium eine neue Genehmigung für die Errichtung einer Plattform erteilt hat, sieht Janssen-Kucz einen klaren Bruch rechtsstaatlicher Verfahren.
Überraschende Genehmigung trotz laufender Revision
“Es ist schon erstaunlich”, kommentierte Janssen-Kucz. “Erst kündigt One Dyas eine Revision gegen den Baustopp vor dem Gericht in Den Haag an und heute kommt sie mit der Mitteilung, dass auf niederländischer Seite eine neue Genehmigung vorliegt.” Diese neue Genehmigung wurde vom niederländischen Wirtschaftsministerium erteilt und soll heute (Donnerstag, 30.05.24) veröffentlicht werden.
Rechtsstaatliches Verfahren in Frage gestellt
Die Grünen-Politikerin kritisiert weiter: „One Dyas und die neue niederländische Regierung hebeln damit ein rechtsstaatliches Verfahren auf die Schnelle aus. Die Beschwerdefrist läuft noch und alle Beschwerdeführer haben Beschwerde eingelegt. Es ist auch unwahrscheinlich, dass die vom Gericht in Den Haag angeführten Mängel in der Genehmigung in der Kürze der Zeit ausreichend ausgeräumt wurden.” Das Gericht hatte bemängelt, dass die möglichen schädlichen Folgen der Bauarbeiten für Natur und Tiere nicht ausreichend untersucht worden seien. Insbesondere die erhöhten Stickstoff-Emissionen und die unzureichend untersuchten Auswirkungen auf Seehunde standen im Fokus der Kritik.
Unglaubwürdige Mängelbehebung in kurzer Zeit
Für die Vorsitzende des Umweltausschusses ist es unverständlich, “wie man diese Mängel in vier Wochen abstellen und eine neue Genehmigung erteilen kann.” Janssen-Kucz betont, dass diese schnelle Vorgehensweise dringend einer gerichtlichen Überprüfung bedarf.
Kampf für den Klima- und Naturschutz geht weiter
Abschließend macht Janssen-Kucz klar: “Die geplante Gasförderung vor Borkum ist aus Sicht des Klima- und Naturschutzes, dem Schutz der Insel und des Nationalparks Wattenmeer sowie des UNESCO-Welterbes Wattenmeer nicht genehmigungsfähig. Dafür werden wir weiter auf allen uns zur Verfügung stehenden rechtsstaatlichen Mitteln kämpfen.”
Diese Aussage unterstreicht die Entschlossenheit der Grünen, den Schutz des Wattenmeeres und seiner einzigartigen Ökosysteme vor wirtschaftlichen Interessen zu verteidigen. Das Vorhaben von One Dyas bleibt somit weiterhin ein heiß umstrittenes Thema in der Region und darüber hinaus.