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Jubi­lä­um: 25 Jah­re “Rauch­mel­der ret­ten Leben!

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Am 02. Sep­tem­ber 2007 prä­sen­tier­ten sich die ost­frie­si­schen Feu­er­weh­ren mit ihren viel­fäl­ti­gen Auf­ga­ben auf dem Markt­platz in Aurich. In Anwe­sen­heit des nds Innen­mi­nis­ters Uwe Schü­ne­mann gaben Hel­mut Coll­mann, Man­fred Ochs­ler, Arnold Eyhusen, Hans Gau­lich und Hein­rich Weber den Start­schuss für den „1. Ost­frie­si­schen Rauch­mel­der­tag“. Neben vie­len ost­frie­si­schen Bun­des- und Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten, Land­rä­ten, Bür­ger­meis­tern und Feu­er­wehr­leu­ten nah­men auch vie­le Besu­cher an der Ver­an­stal­tung teil und infor­mier­ten sich.

Jubi­lä­um: 25 Jah­re “Rauch­mel­der ret­ten Leben!” 

Feu­er­wehr­ver­band Ost­fries­land und Brand­kas­se sind stolz auf die Erfolgsstory

„ Wir wol­len, dass kei­ne Men­schen mehr an den Fol­gen eines Bran­des ster­ben müs­sen!“ Das war und ist der gemein­sa­me Wil­le von dem Ost­frie­si­schen Feu­er­wehr­ver­band und der Ost­frie­si­schen Land­schaft­li­chen Brand­kas­se. Seit genau 25 Jah­ren wer­ben die ost­frie­si­schen Weh­ren und die Brand­kas­se erfolg­reich für den Rauch­mel­der. Den „klei­nen Lebens­ret­ter“ nen­nen sie ihn. Die gemein­sa­me Akti­on „Rauch­mel­der ret­ten Leben“ wur­de im März 1997 geplant und bis heu­te mit gro­ßem Erfolg durch­ge­führt. Über 100 Men­schen­le­ben konn­ten allein in Ost­fries­land geret­tet wer­den – unge­zähl­te Alar­me bewahr­ten vor Schick­sals­schlä­gen. Und es gelang, sowohl in der Poli­tik als auch in der Wirt­schaft nam­haf­te Schirm­her­ren und Unter­stüt­zer zu fin­den, die sich des The­mas annah­men: Durch das ost­frie­si­sche Pro­jekt wur­de ein bun­des­wei­tes Gesetz initi­iert. Heu­te sind in allen Wohn­ge­bäu­den Rauch­mel­der vor­ge­schrie­ben! Anläss­lich des Jubi­lä­ums wer­ben und infor­mie­ren Feu­er­weh­ren und Brand­kas­se vom 29. – 31. Juli 2022 in Nord­deich auf den Feu­er­wehr­ta­gen zu dem The­ma „Rauch­mel­der – und ihre ‚Kame­ra­den für Koh­len­mon­oxid, Gas oder Was­ser‘. So aktu­ell wie eh und je!“

Der Beginn in 1997 – „Pha­se I“
 
In den skan­di­na­vi­schen Län­dern, den USA und in Eng­land hat­te man die Not­wen­dig­keit von Rauch­mel­dern längst erkannt. Im März 1997 beschlos­sen Man­fred Ochs­ler, dama­li­ger Bezirks­brand- meis­ter, und Hein­rich Weber , dama­li­ger Abtei­lungs­di­rek­tor der Ost­frie­si­schen Land­schaft­li­chen Brand­kas­se, hier gemein­sam tätig zu wer­den. Immer wie­der kam es zu töd­li­chen Ver­let­zun­gen von Men­schen bei Woh­nungs­brän­den. Sel­ten waren und sind es Ver­bren­nun­gen, denen die Opfer erlie­gen – die meis­ten ster­ben an Rauch­ver­gif­tun­gen, denn der hoch­gif­ti­ge Brand­rauch eilt dem Feu­er laut­los vor­aus! Es ent­stand in einer gemein­sa­men Arbeits­grup­pe das Pro­jekt „Rauch­mel­der ret­ten Leben!“.
 
Nach Pres­se­infor­ma­tio­nen und einer Wer­be­kam­pa­gne gin­gen ost­fries­land­weit Feu­er­wehr­leu­te von Haus zu Haus – aus­ge­stat­tet mit von der Brand­kas­se finan­zier­ten 150.000 eigens ent­wi­ckel­ten Fly­ern! Sie klär­ten die Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner über die Rauch­mel­der-Nut­zen und ‑Stand­or­te auf und waren, beson­ders bei älte­ren Men­schen, sogar bei der Mon­ta­ge behilf­lich. Zu Beginn des Pro­jek­tes hieß es “Unse­re Arbeit hat sich gelohnt, wenn dadurch ‚nur‘ einem Men­schen das Leben geret­tet wird”! Und schon am 14. Janu­ar 1998 trug der Ein­satz Erfolg: “Rauch­mel­der reißt Fami­lie aus dem Schlaf!” , hieß es in den ost­frie­si­schen Zei­tun­gen und vie­le Zweif­ler waren umge­stimmt. Auch wei­te­re Erfolgs­mel­dun­gen bestä­tig­ten das Han­deln bei­der ost­frie­si­schen Insti­tu­tio­nen bis heu­te – und war es nur der ver­ges­se­ne Bra­ten auf dem Herd, der vom Rauch­mel­der gemel­det wur­de, bevor der Brand ausbrach.
 
Posi­tiv wirk­te auch die Unter­stüt­zung der Poli­zei , vor­wie­gend die Abtei­lung der Brand­er­mitt­ler, die immer wie­der auf die gemein­sa­me Akti­on von Feu­er­wehr und Brand­kas­se hin­wies. Das Pro­blem war neben den man­geln­den Infor­ma­tio­nen, dass in 1997 kaum Geschäf­te in Ost­fries­land Rauch­mel­der vor­rä­tig hat­ten und wenn, die­se zum übli­chen Stück­preis von rund 100 DM ver­kauf­ten. Weni­ger als ​ 20 % der ost­frie­si­schen Haus­hal­te waren damals mit Rauch­mel­dern ausgestattet!
 
1999: Start der „Pha­se II“ 
 
Nach zahl­rei­chen Gesprä­chen mit Händ­lern und Her­stel­lern wur­den ab 1997 Rauch­mel­der für 50 DM ange­bo­ten. Info­ver­an­stal­tun­gen auf Mes­sen und vor Ort in zum Bei­spiel Feu­er­wehr­häu­sern sen­si­bi­li­sier­ten die Bevöl­ke­rung wei­ter, denn es kam auch lei­der immer wie­der zu Bran­do pfern. Am 15. April 1999 über­nahm der dama­li­ge Regie­rungs­prä­si­dent Bernd Thei­len die Schirm­herr­schaft für die „Pha­se II“ des Pro­jek­tes „Rauch­mel­der ret­ten Leben“. Im Hau­se der Brand­kas­se gab er in Gegen­wart von Carl Ewen, dem dama­li­gen Prä­si­den­ten der Ost­frie­si­schen Land­schaft , und Ver­tre­tern aus Poli­tik und dem Lan­des­feu­er­wehr­ver­band den Start­schuss für den neu­en Aktionsschritt.
 
Wie­der­um wur­den 200.000 neue Pro­spek­te von der Brand­kas­se gedruckt und durch die Feu­er­weh­ren hier in Ost­fries­land ver­teilt. Dank eines von der Ost­frie­si­schen beschaff­ten ers­ten „Brand­schutz-Info­mo­bils“ konn­ten zahl­rei­che Ver­an­stal­tun­gen in Ost­fries­land statt­fin­den – immer beglei­tet durch ein fes­tes Feu­er­wehr-Team, wel­ches die pro­fes­sio­nel­le Auf­klä­rung bezüg­lich ein­zel­ner Gefah­ren ermög­lich­te. Mitt­ler­wei­le erhiel­ten bei­de Insti­tu­tio­nen für die Kam­pa­gne einen NDR-Son­der­preis und auf Ver­bands-ebe­nen wur­de in Han­no­ver und Ber­lin dis­ku­tiert. Auf dem Rauch­meld­erfo­rum der öffent­lich-recht-lichen Ver­si­che­rer aus ganz Deutsch­land sprach man sogar von dem „ ost­frie­si­schen Erfolgsrezept“!
 
2003: Der Durchbruch 
 
Dank einer Umfra­ge zeig­te sich, dass inzwi­schen 60 % der ost­frie­si­schen Haus­hal­te mit einem Rauch­mel­der aus­ge­stat­tet waren. Mit Abstand führ­te damit Ost­fries­land in der Bun­des­re­pu­blik. Und es zeig­te sich, dass es seit Pro­jekt­be­ginn von Jahr zu Jahr zu einer gerin­ge­ren Anzahl töd­li­cher Ver­let­zun­gen kam. I n 2003 schließ­lich der Durch­bruch: Nie­mand fiel in die­sem Jahr in Ost­fries­land dem töd­li­chen Brand­rauch zum Opfer! Natür­lich gab es zahl­rei­che Feu­er­wehr­ein­sät­ze, aber die Rauch­mel­der taten ihren Job erfolg­reich – unter­stützt auch von der ost­frie­si­schen Pres­se, die ihren Anteil an der Auf­klä­rungs­kam­pa­gne anläss­lich der ganz unter­schied­li­chen Aktio­nen vor Ort hat­te. Da kann man wohl zurecht von einem rie­si­gen Erfolg die­ses Pro­jek­tes sprechen!
 
2007: 10 jäh­ri­ges Jubiläum 
 
Der Arbeits­kreis von Feu­er­wehr- und Brand­kas­sen­mit­ar­bei­tern hat­te erneut geplant und die Arbeit auf­ge­nom­men, denn es war aber­mals zu Opfern von Rauch­gas­ver­gif­tun­gen gekom­men … Uner­müd­lich wur­de wei­ter gewor­ben und infor­miert: Am 20. April 2007 gab der dama­li­ge Prä­si­dent der Ost­frie­si­schen Land­schaft, Hel­mut Coll­mann, in der Auricher Stadt­hal­le den Start­schuss für die Jubi­lä­ums­ak­ti­on. Auf Ein­la­dung von Feu­er­wehr und Brand­kas­se wur­den ost­frie­si­schen Bun­des- und Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten, Land­rä­ten, Bür­ger­meis­tern und der Pres­se die in ganz Ost­fries­land statt­fin­den­den Akti­vi­tä­ten vor­ge­stellt, die auch wei­ter­hin die Bevöl­ke­rung ob der Gefah­ren sen­si­bi­li­sie­ren sollten!
 
Der Feu­er­wehr­ver­band Ost­fries­land und die Brand­kas­se freu­ten sich, dass auf ihre Ein­la­dung hin auch der nie­der­säch­si­sche Innen­mi­nis­ter Uwe Schü­ne­mann an die­sem Tag anwe­send war: Am 02. Sep­tem­ber 2007 prä­sen­tier­ten sich die ost­frie­si­schen Feu­er­weh­ren mit ihren viel­fäl­ti­gen Auf­ga­ben in einer gro­ßen Ver­an­stal­tung auf dem Markt­platz in Aurich und führ­ten dort den „1. Ost­frie­si­schen Rauch­mel­der­tag“ durch. Neben Hel­mut Coll­mann, den ost­frie­si­schen Bun­des- und Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten, Land­rä­ten und Bür­ger­meis­tern nah­men auch vie­le Besu­cher an der Ver­an­stal­tung teil und infor­mier­ten sich. Vor Ort konn­te man sich davon über­zeu­gen, dass Ost­fries­land bei sei­nen Weh­ren in guten Hän­den ist. 
 
Alle rund 170 Orts­weh­ren in Ost­fries­land erhiel­ten 5 m lan­ge Ban­ner „Rauch­mel­der ret­ten Leben“ für die Feu­er­wehr­häu­ser zur wei­te­ren Sen­si­bi­li­sie­rung der Bevöl­ke­rung. Aus­ge­stat­tet mit vie­len Wer­be­mit­teln führ­ten sie teils gemein­sam mit den Geschäfts­stel­len der Brand­kas­se vor Ort Info­ver­an­stal­tun­gen durch – neben den gemein­sa­men Auf­trit­ten auf Ost­fries­land­schau und Weser- Ems-Aus­stel­lung. Und dank einer erneu­ten Umfra­ge ermit­tel­ten im Anschluss wie­der­um Feu­er­weh­ren und Brand­kas­se, dass rund 75 % aller ost­frie­si­schen Haus­hal­te min­des­tens einen Rauch­mel­der besa­ßen! Der dama­li­ge Regie­rungs­brand­meis­ter Arnold Eyhusen resü­mier­te: „Es ist ein enorm gutes Gefühl, einer Gemein­schaft anzu­ge­hö­ren, deren Akti­on zum Erfolg geführt hat. Was gibt es grö­ße­res, als einem Men­schen das Leben zu retten?“
 
Frei­tag der 13. = Rauchmeldertag! 
 
Inzwi­schen wur­de vom Feu­er­wehr­ver­band j eder ver­gan­ge­ne bzw. zukünf­ti­ge Frei­tag der 13. eines Jah­res zu einem „ Rauch­mel­der­tag “ erklärt – so auch der kom­men­de in die­ser Woche. Der Zweck ist die Sen­si­bi­li­sie­rung zu der eige­nen Sicher­heit von Hab, Gut und Leben: Jeder Eigen­tü­mer oder Besit­zer von Rauch­mel­dern soll­te spä­tes­tens an die­sen Tagen sei­ne Lebens­ret­ter prü­fen, ob sie noch funk­tio­nie­ren! Die rund 170 ost­frie­si­schen Orts­feu­er­weh­ren hän­gen öffent­lich­keits­wirk­sam ihre Warn­spann­bän­der „Rauch­mel­der ret­ten Leben!“ wie­der aus, wel­che die Brand­kas­se in einer Neu­auf­la­ge zur Ver­fü­gung stellte.
 
„Schä­den ver­hü­ten, Gefah­ren abwen­den und Men­schen sen­si­bi­li­sie­ren: Das sind die gemein­sa­men Zie­le von Feu­er­wehr und Brand­kas­se!“ schil­der­te Ernst Hem­men, der dama­li­ge Prä­si­dent des Feu­er­wehr­ver­bands Ost­fries­land e.V. in 2017 . „ Rund 100 Men­schen­le­ben wur­den dank des Alarms des Rauch­mel­ders geret­tet! Von den unge­zähl­ten lebens­ret­ten­den Fäl­len ohne Feu­er­wehr-Ein­satz gar nicht zu spre­chen. Und: Dank der gemein­sa­men ost­frie­si­schen Initia­ti­ve gibt es heu­te bun­des­weit die gesetz­li­che Pflicht, Häu­ser und Woh­nun­gen mit Rauch­mel­dern aus­zu­stat­ten ! Mehr geht an der Stel­le nicht! Hier wur­de von uns das Pro­jekt gestar­tet. Der Erfolg gibt unse­ren Anstren­gun­gen Recht. Und bestärkt uns natür­lich dar­in, immer wie­der auf den Sinn und die Not­wen­dig­keit des im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes ‚klei­nen Lebens­ret­ters‘ hinzuweisen!“
 
 
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