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Jugendpflegen warnen: Verkaufsautomaten als Risiko für Kinder und Jugendliche
Verkaufsautomaten: Risiko für Kinder und Jugendliche
Jugendpflegen aus fünf Landkreisen warnen vor problematischen Warenangeboten
Immer häufiger stoßen Kinder und Jugendliche an öffentlichen Orten auf Verkaufsautomaten, die ein breites, aber auch problematisches Warenangebot bereithalten. Ob an Bushaltestellen, in der Nähe von Schulen oder sogar vor Jugendzentren – die Automaten sind rund um die Uhr zugänglich und machen den Erwerb von Produkten möglich, die für junge Menschen gesundheitliche Risiken bergen.
Die Kreisjugendpflegen aus den Landkreisen Ammerland, Oldenburg, Leer, Cloppenburg und Friesland schlagen deshalb Alarm.
„Die Automaten bieten zum Teil Produkte an, die für junge Menschen gefährlich sein können – etwa Vapes mit buntem Design und süßen Aromen. Dabei wird übersehen, wie einfach der Zugang ist: Viele Automaten stehen dort, wo Jugendliche täglich unterwegs sind und mit den Ausweisen von erwachsenen Freundinnen oder Freunden diese Produkte problemlos erwerben können“, erklärt Sabine Frickhof (Ammerland).
Auch vermeintlich harmlose Produkte können problematisch sein. „Automaten vermitteln eine Art Normalität – doch gerade darin liegt die Gefahr: Jugendliche unterschätzen die Folgen von Energy-Drinks, Vapes sowie extrem sauren Süßigkeiten oder scharfen Snacks“, warnt Alena Schulz (Ammerland).
Ein zusätzlicher Risikofaktor ist die Rolle sozialer Medien, betont Dirk Emmerich (Oldenburg): „In sozialen Netzwerken werden solche Produkte für Challenges genutzt – mit unabsehbaren Folgen.“
Besonders kritisch seien stark koffeinhaltige Getränke. Alexandra Pille (Cloppenburg) weist darauf hin: „Viele konsumieren Energy-Drinks in riskanten Mengen – mit teils ernsten gesundheitlichen Folgen. Bei Automaten fehlt jede Kontrolle.“
Doch die Fachkräfte sehen auch Chancen in Prävention und Aufklärung. „Unsere Aufgabe ist es, Jugendliche für die Gefahren zu sensibilisieren, ihnen Handlungskompetenz zu vermitteln und Unterstützung anzubieten“, sagt Timo Rump (Friesland). Antonia Herzog (Friesland) ergänzt: „Eltern sollten ihren Kindern auch bei dieser Problematik Orientierung geben, denn am wirksamsten bleibt das Gespräch zu Hause.“
Die Jugendpflegen verweisen zudem auf das Jugendschutzgesetz (§§ 9 und 10), das den Verkauf von Tabakwaren, Alkohol und Energy-Drinks an Minderjährige klar regelt. Sie fordern eine strengere Kontrolle der Automatenaufstellung sowie eine kritische Diskussion in Kommunen und Familien.
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