Politik

Kabi­nett beschließt Bun­des­rats­in­itia­ti­ve gegen stei­gen­de Energiepreise

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Ange­sichts mas­siv stei­gen­der Ener­gie­kos­ten und ‑abga­ben hat die Nie­der­säch­si­sche Lan­des­re­gie­rung in ihrer Kabi­netts­sit­zung am (heu­ti­gen) Diens­tag eine Bun­des­rats­in­itia­ti­ve zur Ent­las­tung von Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­chern sowie Unter­neh­men beschlos­sen. Ziel ist es, die Ener­gie­prei­se zunächst zügig zu sta­bi­li­sie­ren und per­spek­ti­visch zu sen­ken. Die Lan­des­re­gie­rung for­dert in der bei­gefüg­ten Bun­des­rats­in­itia­ti­ve Folgendes:

  • schnellst­mög­li­che Abschaf­fung der EEG-Umla­ge, spä­tes­tens zum 1. Juli 2022.
  • Dau­er­haf­te Anpas­sung von Wohn­geld und BaföG an die Heizkostensteigerungen.
  • Sen­kung der Strom­steu­er­sät­ze auf das von der EU fest­ge­leg­te Mindestmaß.
  • Über­prü­fung aller Kos­ten­be­stand­tei­le des Strom­prei­ses mit dem Ziel eines Indus­trie­strom­prei­ses von etwa vier Cent.
  • Eva­lu­ie­rung des Ener­gie­wirt­schafts­rech­tes mit dem Ziel, die Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher vor den Fol­gen wirt­schaft­lich nicht nach­hal­ti­ger Ange­bo­te oder rechts­wid­ri­ger Kün­di­gun­gen von soge­nann­ten Bil­lig­strom­an­bie­tern zu schützen.
  • Prü­fung, ob die Mehr­wert­steu­er auf Ener­gie, ins­be­son­de­re auf Strom, Erd­gas, Erd­wär­me, Fern­wär­me und Kraft­stof­fe, vor­über­ge­hend für die Jah­re 2022 und 2023 auf sie­ben Pro­zent abge­senkt wer­den kann.
  • Regel­mä­ßi­ge Über­prü­fung und Anpas­sung der Wer­bungs­kos­ten­pau­scha­le mit dem Ziel der Berück­sich­ti­gung stei­gen­der Energiepreise.
  • Eine sofor­ti­ge Erhö­hung der Ent­fer­nungs­pau­scha­le auf 38 Cent pro Kilometer.
  • Eine natio­na­le Import­stra­te­gie für kli­ma­neu­tra­le Ener­gie­trä­ger sowie für Ener­gie­trä­ger, die für den Über­gang in eine kli­ma­neu­tra­le Gesell­schaft erfor­der­lich sind, mit dem Ziel der Diver­si­fi­zie­rung der Bezugsquellen.
  • Zügi­ger Aus­bau und Finan­zie­rung des Gas­net­zes und der Import­in­fra­struk­tur, ins­be­son­de­re für eine natio­na­le Ver­sor­gung mit Was­ser­stoff und des­sen Deri­va­ten als Bundesaufgabe.
  • Aus­wei­tung der natio­na­len stra­te­gi­schen Energiereserven.

Wirt­schafts­mi­nis­ter Dr. Bernd Alt­hus­mann: „Wirt­schaft und Ver­brau­cher äch­zen unter den Aus­wir­kun­gen der anhal­ten­den Infla­ti­on, maß­geb­lich getrie­ben durch explo­die­ren­de Ener­gie­kos­ten. Wir benö­ti­gen drin­gend Ent­las­tung: Für die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, aber auch für die Unter­neh­men, für die hohe Ener­gie­prei­se zuneh­mend zu einem Wett­be­werbs­nach­teil wer­den. Für eine erfolg­rei­che Ener­gie­wen­de brau­chen wir einen Para­dig­men­wech­sel: Ener­gie darf nicht pri­mär als staat­li­che Ein­nah­me­quel­le ver­stan­den wer­den, son­dern muss für pri­va­te Haus­hal­te und Wirt­schaft glei­cher­ma­ßen bezahl­bar sein.”

Ener­gie­mi­nis­ter Olaf Lies: „Eine war­me Woh­nung muss genau­so eine Selbst­ver­ständ­lich­keit sein in unse­rem Land wie auch wett­be­werbs­fä­hi­ge, ver­läss­li­che und bezahl­ba­re Ener­gie­prei­se für Wirt­schaft und Ver­brau­cher. Wir brau­chen daher ein Paket aus schnell wir­ken­den Maß­nah­men, wel­che die Ener­gie­prei­se zügig sta­bi­li­sie­ren. Und wir brau­chen län­ger­fris­ti­ge Maß­nah­men, die uns dau­er­haft unab­hän­gi­ger machen von Preis­schwan­kun­gen und Unsi­cher­heit für Pla­nun­gen, denn die Inves­ti­ti­ons­ent­schei­dun­gen wer­den jetzt getrof­fen. Wir müs­sen uns unab­hän­gi­ger machen von ein­zel­nen Ener­gie­lie­fe­ran­ten und unse­re Infra­struk­tur für den Umstieg auf grü­nen Was­ser­stoff vor­be­rei­ten. Der beschleu­nig­te Aus­bau der Erneu­er­ba­ren ist unse­re gro­ße Chan­ce für ver­läss­li­che, sau­be­re und bezahl­ba­re Ener­gie und neue, gute Arbeits­plät­ze in der Indus­trie. Dafür müs­sen wir die Ener­gie­wen­de flan­kie­ren mit sta­bi­len Energiepreisen.”

Zum zeit­li­chen Ablauf: Nach der Aus­schuss­be­ra­tung wird die Bun­des­rats­in­itia­ti­ve vor­aus­sicht­lich die Bun­des­rats­sit­zung am 11. März 2022 errei­chen können.


 

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