Lokal

Kom­mu­na­le Wär­me­pla­nung in Wes­t­ov­er­le­din­gen abgeschlossen

Veröffentlicht

am

Wes­t­ov­er­le­din­gen schließt Kom­mu­na­le Wär­me­pla­nung ab – Fahr­plan für kli­ma­freund­li­che Wär­me­ver­sor­gung bis 2040

Die Gemein­de Wes­t­ov­er­le­din­gen hat gemein­sam mit dem Ener­gie­netz­be­trei­ber EWE NETZ die Kom­mu­na­le Wär­me­pla­nung abge­schlos­sen und die Ergeb­nis­se kürz­lich in einer öffent­li­chen Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung vor­ge­stellt. Der Wär­me­plan dient als Grund­la­ge für eine treib­haus­gas­neu­tra­le Wär­me­ver­sor­gung bis 2040 und zeigt kon­kre­te Wege auf, wie erneu­er­ba­re Ener­gien künf­tig stär­ker genutzt wer­den können.

Bür­ger­meis­ter Theo Dou­wes betont:
„Mit der Kom­mu­na­len Wär­me­pla­nung haben wir ein stra­te­gi­sches Werk­zeug erhal­ten, das uns bei der Pla­nung einer kli­ma­freund­li­chen Wär­me­ver­sor­gung unter­stützt. Wir wis­sen jetzt, wo wir ste­hen, wel­che Poten­zia­le bestehen und wel­che nächs­ten Schrit­te wir gehen kön­nen, um Wes­t­ov­er­le­din­gen ener­gie­ef­fi­zi­ent aufzustellen.“


Moder­ni­sie­rungs­po­ten­zi­al bei Gebäu­den und Heizsystemen

Die Bestands­ana­ly­se zeigt:

  • 47 Pro­zent der Gebäu­de wur­den vor 1978 errich­tet – vor Inkraft­tre­ten der ers­ten Wärmeschutzverordnung.

  • Über ein Drit­tel der Hei­zun­gen ist älter als 20 Jahre.

Dies bedeu­tet ein erheb­li­ches Poten­zi­al für ener­ge­ti­sche Sanie­run­gen und Moder­ni­sie­run­gen. Mit rund 21.800 Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­nern und einer stark dezen­tra­len Gebäu­de­struk­tur wird der über­wie­gen­de Teil des Wär­me­be­darfs der­zeit durch Gas­hei­zun­gen gedeckt. Die Reduk­ti­on von CO₂-Emis­sio­nen durch ver­al­te­te Sys­te­me bleibt eine zen­tra­le Herausforderung.

Juli­an Bin­c­zyk, Pro­jekt­lei­ter bei EWE NETZ, unter­streicht:
„Wes­t­ov­er­le­din­gen zeigt, wie kom­mu­na­le Pla­nung, Kli­ma­schutz und Bür­ger­be­tei­li­gung Hand in Hand gehen kön­nen. Die Ergeb­nis­se schaf­fen eine soli­de Grund­la­ge für die regio­na­le Wärmewende.“


Wege in eine kli­ma­freund­li­che Zukunft

Die Ana­ly­se ver­deut­licht: erneu­er­ba­re Ener­gien wie Wär­me­pum­pen, Solar­ther­mie und Bio­mas­se kön­nen künf­tig einen Groß­teil des Wär­me­be­darfs decken. Laut Ziel­sze­na­rio könn­ten bis 2040 über 86 Pro­zent der Gebäu­de mit Luft­wär­me­pum­pen ver­sorgt wer­den, ergänzt durch etwa 9 Pro­zent Erdwärmepumpen.

Zwei Wär­me­netz­eig­nungs­ge­bie­te wur­den identifiziert:

  • Orts­mit­te Ihr­ho­ve: Hohe Dich­te an poten­zi­el­len Anker­kun­den wie Rat­haus, Gast­ge­wer­be und Ein­zel­han­del; Wär­me­be­darf ca. 2.140 MWh/Jahr; Ver­sor­gung über Groß­wär­me­pum­pe und Bio­me­than­kes­sel möglich.

  • Flachs­meer – Bereich Bil­dung und Ver­sor­gung: Poten­zi­al­ge­biet mit Grund­schu­le, Kin­der­krip­pe und Lern­schwimm­be­cken; Wär­me­be­darf ca. 2.810 MWh/Jahr.

Ger­rit Pruss, Kom­mu­nal­be­treu­er bei EWE NETZ, erklärt:
„Die Wär­me­pla­nung ist mehr als ein tech­ni­sches Pro­jekt – sie ist ein stra­te­gi­scher Bau­stein kom­mu­na­ler Daseins­vor­sor­ge. Wes­t­ov­er­le­din­gen zeigt, dass poli­ti­sche Weit­sicht und kla­re Prio­ri­tä­ten ent­schei­dend für eine erfolg­rei­che Wär­me­wen­de sind.“


Bür­ge­rin­nen und Bür­ger im Fokus

Der Wär­me­plan lie­fert kei­ne Vor­schrif­ten, son­dern Ori­en­tie­rung:
Er zeigt, wel­che Lösun­gen sich für wel­che Quar­tie­re eig­nen – ob Anschluss an ein Wär­me­netz oder indi­vi­du­el­le Lösun­gen wie Wär­me­pum­pe oder Bio­mas­se­hei­zung. In den kom­men­den Mona­ten sol­len die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger über För­der­mög­lich­kei­ten und tech­ni­sche Optio­nen infor­miert werden.

Die Rats­sit­zung am 11. Dezem­ber mar­kiert den nächs­ten Schritt, die Fort­schrei­bung des Plans ist für 2030 vorgesehen.


Zah­len, Daten, Fakten

  • Wär­me­be­darf 2025: 226,4 GWh/Jahr

  • Wär­me­be­darf 2040: 152,2 GWh/Jahr (Reduk­ti­on um ca. 33 %)

  • Über 86 % der Gebäu­de künf­tig mit Wär­me­pum­pen beheizbar

Ers­te Infor­ma­tio­nen und eine För­der­über­sicht für ener­gie­ef­fi­zi­en­te Haus­sa­nie­run­gen ste­hen auf der Web­site des Kli­ma­schutz­ma­nage­ments: Wes­t­ov­er­le­din­gen – Kli­ma­schutz.


Geför­dert wird das Vor­ha­ben durch das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Umwelt, Kli­ma­schutz, Natur­schutz und nuklea­re Sicher­heit (För­der­kenn­zei­chen 67K28271) im Rah­men der Natio­na­len Kli­ma­schutz­in­itia­ti­ve.

Ansprech­part­ne­rin:
Gemein­de Wes­t­ov­er­le­din­gen – Lisa Hen­ken
Tele­fon: 04955 933 172
E‑Mail: lisa.henken@westoverledingen.de

Anzeige 
Zum Kommentieren klicken
Die mobile Version verlassen