Politik
Laaken: Mehr Wertschätzung für Ermittler im Bereich der Kinderpornografie
Laaken: Finanzminister Hilbers zeigt wenig Wertschätzung
für die Arbeit der — Ermittler bei der Polizei
Leer – Mit Unverständnis und Enttäuschung reagiert der SPD-Landtagsabgeordnete und Innenpolitiker Sascha Laaken (Ostrhauderfehn) auf die Begründung des niedersächsischen Finanzministers Reinhold Hilbers für die Ablehnung von Zulagen für Polizeibeamtinnen und ‑beamte, die in der Kinderpornografie ermitteln. „Es geht dabei nicht nur um das Ob, sondern vor allem um das Wie. Das Innenministerium hatte zurecht angeregt, dass die in diesem Fachbereich ermittelnden Beamten mit einer Zulage ausgestattet werden. In meiner 33-jährigen Dienstzeit als Polizeibeamter habe ich immer Hochachtung für die in diesem Bereich arbeitenden Polizisten gehabt. Und ich kann sehr gut beurteilen, dass das alle Kolleginnen und Kolleginnen bei der Polizei so sehen. Wenn Finanzminister Hilbers in einem Schriftverkehr mit dem Innenministerium die Kinderpornografie-Ermittlungen mit dem Umgang mit stark alkoholisierten, sich erbrechenden Menschen vergleicht, hat er sich offenbar noch nicht mit den psychischen Arbeitsbelastungen der Ermittlerinnen und Ermittler auseinandergesetzt. Darum bin ich fassungslos über eine derart fehlende Sachkenntnis und enttäuscht über die geringe Wertschätzung des Finanzministers gegenüber den Ermittlern in diesem psychisch extrem belastenden Bereich“, meint Laaken.
Die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen bei Ermittlungen in der Kinderpornographie mit anderen Tätigkeiten der Polizei zu vergleichen, sei schlichtweg falsch, so Laaken. „In vielen Gesprächen mit den ermittelnden Beamten habe ich immer wieder aufgezeigt bekommen, welche psychische Belastung auf den Schultern der Polizeibeamtinnen und ‑beamten lastet. Sie werten Tag für Tag, stundenlang schwersten sexuellen Missbrauch an Kindern aus, und hinter jedem Foto verbirgt sich ein unendliches Leiden eines Kindes. Mit seinem Vergleich verharmlost der Finanzminister das Ganze. Das ist an Geringschätzung kaum zu überbieten.“, so Laaken.
Der SPD-Landtagsabgeordnete Laaken teilt die Kritik der Gewerkschaft der Polizei an Hilbers‘ Verhalten und begrüßt den Vorstoß von Innenminister Boris Pistorius sehr. Laaken: „Ich kann nur hoffen, dass der Finanzminister sich sachkundig macht, mit den betroffenen Ermittlerinnen und Ermittlern Kontakt aufnimmt und in einem weiteren Schritt den Vorschlag des Innenministers aufgreift.“
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