Lokal
Landwirte fordern faire Lastenverteilung und setzen mit friedlichem Protest ein klares Signal
Das Foto zeigt den friedlichen Protest der örtlichen Landwirte. Währenddessen konnten Fußgänger und Radfahrer die 464 Meter lange Jann-Berghaus-Brücke problemlos überqueren. Ein 4 Meter breiter Rettungsweg wurde dabei freigehalten. Foto: Ingo Tonsor@LeserECHO
Landwirtschaftlicher Protest: Forderung nach fairen Bedingungen und Unterstützung aus der Bevölkerung
Der Präsident des Landvolks Niedersachsen, Dr. Holger Hennies, hat bei der gemeinsamen Kundgebung mit dem bremischen Landesbauernverband in Bremen die Politik der Ampelregierung in Berlin scharf kritisiert. Seine Forderung nach fairen Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft, um deren Wettbewerbsfähigkeit im europäischen Vergleich zu erhalten, stand im Mittelpunkt seiner Ansprache. Hennies betonte die Bereitschaft der Landwirte, Lasten zu tragen, unter der Bedingung einer gerechten Verteilung.
Die Rücknahme der Streichung der Kfz-Steuerbefreiung für landwirtschaftliche Fahrzeuge wird von Hennies als unzureichend betrachtet. Er verlangt auch die vollständige Rücknahme der schrittweisen Abschaffung der Agrardiesel-Rückvergütung. Der Landvolkpräsident hob die Unterstützung der Ministerpräsidenten Weil aus Niedersachsen und Wüst aus Nordrhein-Westfalen hervor und betonte, dass viele Landesregierungen erkannt haben, dass die Landwirtschaft nicht einseitig belastet werden darf.
Die Landwirte erfahren breite Unterstützung von Handwerksbetrieben, Lohn- und Fuhrunternehmen, Landfrauenverbänden, Junglandwirten und der Landjugend. Hennies unterstrich die Notwendigkeit, in landwirtschaftliche Betriebe zu investieren, insbesondere nach zwei guten Wirtschaftsjahren. Allerdings seien Investitionen aufgrund unsinniger Vorgaben in den Bereichen Düngung, Pflanzenschutz und fehlender Verordnungen im Tierschutz und Herkunftskennzeichnung bundesweit um 40 Prozent zurückgegangen.
Der Landvolkpräsident betonte, dass die heutige Kundgebung ein klares Signal an die Verantwortlichen sei. Der friedliche Protest werde fortgesetzt, ohne das Land zu blockieren, sondern es in Bewegung zu halten. Die Landwirte erwarten von der Politik, die viel von ihnen fordert, entsprechende Maßnahmen. Der nächste Termin ist am 15. Januar in Berlin. An den landesweiten Kundgebungen in Niedersachsen und Bremen haben heute mehrere 10.000 Landwirte teilgenommen, vorwiegend organisiert in Treckerkorsos. Es gab laut dem Landvolk-Pressedienst keine nennenswerten Beeinträchtigungen, abgesehen von örtlichen Störungen im Straßenverkehr.
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