Lokal
Leer entwickelt Strategien für die Zukunft: Fachakteure arbeiten an Klimafolgenkonzept
Klimafolgen: Fachakteure in Leer entwickeln gemeinsames Anpassungskonzept
Stadt, Versorger und Fachbehörden bündeln Wissen für wirksame Strategien
Leer. Mit Blick auf die wachsenden Herausforderungen des Klimawandels hat die Stadt Leer einen wichtigen Schritt hin zu einem umfassenden Klimafolgenanpassungskonzept gemacht. Bei einem ersten Workshop kamen Fachakteure aus Stadtverwaltung, Stadtwerken, Landkreis und Landwirtschaftskammer zusammen, um Grundlagen zu legen und zentrale Themenbereiche abzustimmen.
Im Mittelpunkt standen Information, Austausch und die gemeinsame Motivation, die Auswirkungen des Klimawandels im Stadtgebiet frühzeitig und koordiniert anzugehen. Wie deutlich wurde, betreffen Hitzeperioden, Starkregen oder steigende Wasserstände nahezu alle Bereiche des städtischen Lebens – von Infrastruktur und Gesundheit bis hin zu Landwirtschaft und Katastrophenschutz.
„Die Anpassung an die Folgen des Klimawandels ist eine kommunale Gesamtaufgabe“, betonte Klimafolgenanpassungsmanagerin Carolin Heiler. Der Klimawandel beeinflusse zahlreiche Fachbereiche gleichzeitig, sagte sie. „Er kann nur wirksam bewältigt werden, wenn alle Fachbereiche und Institutionen koordiniert zusammenarbeiten.“ Kein Amt verfüge allein über das nötige Wissen oder die instrumentelle Steuerungskraft, um die komplexen Zusammenhänge umfassend zu bearbeiten.
Dabei zeigte sich im Workshop besonders deutlich, wie entscheidend ein vernetzter Blick auf Risiken und Lösungswege ist. Erst die Zusammenarbeit von Planungs‑, Umwelt‑, Gesundheits‑, Sozial‑, Infrastruktur- und Krisenschutzakteurinnen und ‑akteuren ermögliche es, Gefährdungen vollständig zu erkennen und Maßnahmen so aufeinander abzustimmen, dass sie sich gegenseitig unterstützen.
Ein prägnantes Beispiel lieferte das Themenfeld Regenwassermanagement: Gerade in dicht besiedelten Räumen könne nur mit frühzeitiger Abstimmung verhindert werden, dass Flächennutzungskonflikte entstehen. Gleichzeitig eröffnen sich durch das Zusammenspiel verschiedener Fachbereiche neue Ideen. So könnten öffentliche Räume wie Spielplätze so gestaltet werden, dass sie bei Starkregenereignissen als temporäre Rückhalteflächen dienen – ein Ansatz, der Überflutungen vorbeugt, ohne den städtischen Raum zusätzlich zu belasten.
Der Auftaktworkshop markiert den Beginn eines langfristigen Prozesses. Für das Frühjahr 2026 ist ein weiterer Austausch geplant, bei dem konkrete Maßnahmen und erste Konzeptbausteine besprochen werden sollen. Ziel ist es, ein tragfähiges Anpassungskonzept zu entwickeln, das die Stadt Leer widerstandsfähiger gegenüber den Folgen des Klimawandels macht – und dabei die Kräfte aller relevanten Akteure bündelt.
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