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LK-Leer: Häus­li­che Gewalt nimmt zu – Zahl der Bera­tun­gen steigt

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Neu­es Frau­en­haus bald fer­tig — Jah­res­rück­blick 2022, Teil 6

Häus­li­che Gewalt nimmt zu – Zahl der Bera­tun­gen steigt

 
Gewalt zu Hau­se gegen Frau­en und Kin­der, aber auch gegen Män­ner, ist eine Tat­sa­che, die sich nicht auf Ein­zel­fäl­le beschränkt. Das geht erneut aus dem Jah­res­rück­blick 2022 des Frau­en­hau­ses und der Bera­tungs- und Inter­ven­ti­ons­stel­le bei häus­li­cher Gewalt (BISS) des Land­krei­ses Leer her­vor. Die beim Land­rat ange­sie­del­te Stabs­stel­le Gleich­stel­lung ist zustän­dig für die­se Arbeit. Lei­te­rin ist Jut­ta Fröse.
 
Kurz gesagt: Das Frau­en­haus Leer bie­tet Frau­en und ihren Kin­dern direk­ten Schutz und Hil­fe. Dane­ben nimmt die Bera­tung brei­ten Raum in der Arbeit ein. In Zah­len drückt sich das so aus: Die Nach­fra­ge nach Bera­tun­gen nimmt zu. Knapp 70 Frau­en nutz­ten dafür das Tele­fon, fast die glei­che Zahl kam zur ambu­lan­ten Bera­tung in die Bavink­stra­ße 23b, wo vom Frau­en­haus räum­lich getrenn­te Büro­räu­me vor­han­den sind. Elf Frau­en wur­den nach ihrem Aus­zug aus dem Frau­en­haus wei­ter­hin beraten.
 
In der BISS wur­den bis Ende Novem­ber 269 Fäl­le von häus­li­cher Gewalt gemel­det. 17 Per­so­nen mel­de­ten sich selbst, die Poli­zei mel­de­te 252 Fäl­le. 223-mal waren Frau­en das Opfer häus­li­cher Gewalt, 46-mal waren Män­ner betrof­fen. Im Jah­res­ver­lauf wur­den 25 Frau­en und 25 Kin­der im Frau­en­haus betreut.
 
Die Bau­ar­bei­ten für die umfas­sen­de Reno­vie­rung und Erwei­te­rung des Frau­en­hau­ses erstre­cken sich über das gan­ze Jahr. Sie sol­len im Früh­jahr 2023 abge­schlos­sen sein. Die Kos­ten belau­fen sich auf rund eine Mil­li­on Euro. Der Land­kreis über­nimmt davon zehn Pro­zent, der größ­te Teil wird vom Staat gefördert.
 
Das abge­lau­fe­ne Jahr war somit eine Zeit des Pro­vi­so­ri­ums, das jedoch mit der Anmie­tung einer Über­gangs-Immo­bi­lie und einer Drei­ein­halb-Zim­mer-Woh­nung sowie durch die Nut­zung der Büro­räu­me in der Bavink­stra­ße gut über­brückt wer­den konn­te. Die not­wen­di­gen fünf Frau­en­haus­plät­ze stan­den immer zur Verfügung.
 
Das künf­ti­ge Frau­en­haus, des­sen Stand­ort aus Sicher­heits­grün­den anonym bleibt, ist ein Mei­len­stein des Fort­schritts im Ver­gleich zum bis­he­ri­gen Haus. Statt fünf gibt es sie­ben sta­tio­nä­re Plät­ze in Drei­bett-Zim­mern mit eige­nen Bädern. 
 
Die sani­tä­ren und wohn­li­chen Ver­hält­nis­se sind erheb­lich bes­ser als bis­her. Kochen, Essen und Woh­nen kann güns­tig kom­bi­niert wer­den, ein Gar­ten bie­tet Ent­span­nung und Spiel­mög­lich­kei­ten. Zum Sicher­heits­kon­zept zäh­len Video­über­wa­chung und Ein­bruch­mel­de­an­la­ge. Frau­en­haus und Gar­ten sind kom­plett umzäunt.

 
 
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