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Mobil­funk neu ver­mes­sen: Wie der Land­kreis Leer Funk­lö­cher gezielt bekämpft

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Land­kreis Leer: Schwä­chen im Mobil­funk behe­ben
Daten­mes­sung hucke­pack auf Müll­wa­gen mit wert­vol­len Ergebnissen

Schlech­ter Han­dy­emp­fang und Funk­lö­cher gehö­ren zu den größ­ten Her­aus­for­de­run­gen in der Mobil­funk­ver­sor­gung. Der Land­kreis Leer hat 2024 inno­va­ti­ve Maß­nah­men ergrif­fen, um die­se Schwach­stel­len gezielt zu ana­ly­sie­ren und Lösun­gen zu ent­wi­ckeln. Mit­hil­fe auto­ma­ti­sier­ter Daten­mes­sun­gen auf Müll­fahr­zeu­gen gelang es, eine umfas­sen­de Über­sicht über die Netz­qua­li­tät im Kreis­ge­biet zu erhalten.

Müll­wa­gen als Datensammler

Die Idee: Müll­fahr­zeu­ge, die ohne­hin fast jede Stra­ße abfah­ren, mit Mess­bo­xen aus­zu­stat­ten. Im Auf­trag des Land­krei­ses führ­te das Unter­neh­men STF ITech aus Dül­men die­se Mes­sun­gen durch. Die Boxen, aus­ge­stat­tet mit SIM-Kar­ten aller Netz­be­trei­ber, erfass­ten kon­ti­nu­ier­lich Daten zur Mobil­funk­qua­li­tät – Woche für Woche. Auf einer Stre­cke von 10.000 Kilo­me­tern kamen beein­dru­cken­de 680.000 Mess­wer­te zusammen.

Detail­lier­te Ein­bli­cke in die Netzqualität

Die Ergeb­nis­se lie­fern prä­zi­se Ein­bli­cke in die Stär­ken und Schwä­chen der Mobil­funk­net­ze. Erfasst wur­den Schwan­kun­gen durch Fak­to­ren wie Vege­ta­ti­ons­wech­sel, Ver­kehrs­auf­kom­men, Netz­über­las­tun­gen und tem­po­rä­re Stö­run­gen. Das Amt für Digi­ta­li­sie­rung und Wirt­schaft des Land­krei­ses prä­sen­tier­te die Ergeb­nis­se in sei­nem Jah­res­be­richt: „Wir wis­sen jetzt genau, wo Hand­lungs­be­darf besteht und kön­nen mit den Netz­be­trei­bern finan­zier­te Gesprä­che füh­ren“, erklärt Land­rat Mat­thi­as Groote.

Ers­te Erfol­ge durch geziel­te Verhandlungen

Auf Basis der erho­be­nen Daten hat der Land­kreis den Dia­log mit Tele­kom, Voda­fone, Tele­fó­ni­ca und ande­ren Betrei­bern auf­ge­nom­men. Bereits Mit­te 2024 fand ein ers­ter Aus­tausch statt, der laut Groo­te „sehr posi­tiv“ ver­lief. Die Mess­ergeb­nis­se wur­den auch an die Städ­te und Gemein­den wei­ter­ge­ge­ben, um die Stand­ort­su­che für neue Funk­mas­ten koor­di­niert anzugehen.

Nach­ah­mer in der Region

Die Nach­bar­krei­se Aurich und Witt­mund fol­gen dem Bei­spiel des Land­krei­ses Leer und füh­ren ähn­li­che Mes­sun­gen durch. Die­ses Vor­ge­hen ist bun­des­weit ein­zig­ar­tig. STF ITech sieht hier­in einen Weg, auch auf Bun­des- und Lan­des­ebe­ne Auf­merk­sam­keit für die Ver­bes­se­rung des Mobil­funks zu gewinnen.

Ein Mus­ter­bei­spiel für inno­va­ti­ve Problemlösung

Mit der Kom­bi­na­ti­on aus prä­zi­ser Daten­er­he­bung und stra­te­gi­scher Ver­hand­lungs­füh­rung hat der Land­kreis Leer einen weg­wei­sen­den Ansatz geschaf­fen. Die Erkennt­nis­se aus dem Pro­jekt könn­ten eine Blau­pau­se für ande­re Regio­nen sein, um Funk­lö­cher zu schlie­ßen und die Mobil­funk­ver­sor­gung nach­hal­tig zu verbessern.

Die Erfolgs­bi­lanz 2024 zeigt: Wo inno­va­ti­ve Ideen und ent­schlos­se­nes Han­deln zusam­men­tref­fen, las­sen sich selbst lang­jäh­ri­ge Her­aus­for­de­run­gen wie die Mobil­funk­ver­sor­gung meistern.


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