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Olaf Lies: Kli­ma­neu­tra­le Neu­bau­ge­bie­te ohne fos­si­le Brennstoffe

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Solar­ener­gie darf Öl und Gas ersetzen

Vie­le nie­der­säch­si­sche Kom­mu­nen haben sich die Kli­ma­neu­tra­li­tät bis 2045 zum Ziel gesetzt. Gera­de für die­se Kom­mu­nen ist ein Ver­bot fos­si­ler Brenn­stof­fe in Neu­bau­ge­bie­ten eine gute Mög­lich­keit, die Aus­wei­sung neu­er Bau­ge­bie­te weit­ge­hend kli­ma­neu­tral zu gestal­ten. Dür­fen Kom­mu­nen in ihren Bebau­ungs­plä­nen die Ver­wen­dung fos­si­ler Brenn­stof­fe für Heiz­zwe­cke ausschließen?

Mus­ter Fest­set­zung — Ver­bot fos­si­ler Brennstoffe

Das Nie­der­säch­si­sche Minis­te­ri­um für Umwelt, Ener­gie, Bau­en und Kli­ma­schutz sowie die Kli­ma­schutz- und Ener­gie­agen­tur Nie­der­sach­sen (KEAN) woll­ten es genau wis­sen und beauf­trag­ten Pro­fes­sor Dr. Olaf Reidt, Fach­an­walt für Ver­wal­tungs­recht, mit der Abhand­lung „Mus­ter-Fest­set­zun­gen für ein Ver­bot fos­si­ler Brenn­stof­fe in Bebau­ungs­plä­nen”. Die Abhand­lung kommt zu dem Ergeb­nis, dass Kom­mu­nen eine sol­che Fest­set­zung in Bebau­ungs­plä­nen nach § 9 Abs. 1 Nr. 23 a BauGB grund­sätz­lich für Neu­bau­ge­bie­te auch aus Grün­den des Kli­ma­schut­zes tref­fen können.

Kli­ma­neu­tra­le Baugebiete

 „Kli­ma­schutz ist die zen­tra­le Auf­ga­be, dabei ist das The­ma Wär­me zen­tral mit einem Anteil von rund 40 Pro­zent an den ener­gie­be­ding­ten CO2 Emis­sio­nen. Aber lösen kön­nen wir das am bes­ten direkt vor Ort und daher kommt unse­ren Städ­ten und Gemein­den eine beson­de­re Bedeu­tung zu. Kom­mu­nen dür­fen fos­si­le Brenn­stof­fe in Bebau­ungs­plä­nen aus­schlie­ßen und die Nut­zung der Solar­ener­gie ver­bind­lich vor­schrei­ben. So kön­nen kli­ma­neu­tra­le Neu­bau­ge­bie­te ent­ste­hen”, sagt Olaf Lies, Nie­der­säch­si­scher Umwelt­mi­nis­ter. Schließ­lich legt das Bau­ge­setz­buch mit der Kli­ma­schutz­no­vel­le aus dem Jahr 2011 fest, dass die Bau­leit­pla­nung auch einen Bei­trag zum Kli­ma­schutz und zur Kli­ma­wan­del­an­pas­sung leis­ten soll. Die Fest­set­zung in Bebau­ungs­plä­nen dient dem Schutz vor schäd­li­chen Umwelt­ein­wir­kun­gen, die erheb­li­che Nach­tei­le und Beläs­ti­gun­gen für die All­ge­mein­heit oder die Nach­bar­schaft ver­ur­sa­chen könn­ten. Bereits im März 2021 hat­ten daher das Nie­der­säch­si­sche Umwelt­mi­nis­te­ri­um und die KEAN eine Hand­rei­chung zum The­ma „Mus­ter­fest­set­zung für PV-Anla­gen in Bau­leit­plä­nen” ver­fasst. „Mit der Klä­rung die­ser Fra­ge­stel­lun­gen wol­len wir den Kom­mu­nen eine Hil­fe­stel­lung bei der Auf­stel­lung von Bebau­ungs­plä­nen an die Hand geben” erklärt Lothar Nol­te Geschäfts­füh­rer der KEAN. „Kom­mu­nen, die das Ziel der Kli­ma­neu­tra­li­tät ver­fol­gen, soll­ten bei­de Hand­rei­chun­gen ken­nen, um sich in die­sen The­men­be­rei­chen mit der recht­li­chen Argu­men­ta­ti­on zuguns­ten des Kli­ma­schut­zes ver­traut zu machen.”

Mög­lich­kei­ten für den Ersatz fos­si­ler Brenn­stof­fe müs­sen aber im Ein­zel­fall auf­ge­zeigt und — wie bei allen Fest­set­zun­gen — die jewei­li­gen ört­li­chen Gege­ben­hei­ten berück­sich­tigt wer­den. Anla­gen­be­zo­ge­ne Fest­set­zun­gen oder bestimm­te bau­li­che und tech­ni­sche Anfor­de­run­gen dür­fen dage­gen nicht getrof­fen werden.

Hil­fe­stel­lung für Kom­mu­nen — Handreichungen

Die ers­te in 2020 erschie­ne­ne Ver­öf­fent­li­chung in die­ser Rei­he behan­delt die Mög­lich­kei­ten der Kom­mu­nen die Nut­zung der Solar­ener­gie in Bebau­ungs­plä­nen ver­bind­lich vor­zu­schrei­ben. Die­se Abhand­lung ist eben­falls gemein­sam vom Nie­der­säch­si­schen Umwelt­mi­nis­te­ri­um und der KEAN als Hil­fe­stel­lung für die Kom­mu­nen beauf­tragt und ver­öf­fent­licht worden.

Bei­de Hand­rei­chun­gen fin­den Sie auf den Inter­net­sei­ten der KEAN unter:

https://www.klimaschutz-niedersachsen.de/aktuelles/Verbot-fossiler-Brennstoffe-in-Neubaugebieten-2126


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