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Pfle­ge­kräf­te dis­ku­tie­ren mit Minis­te­rin Behrens.

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Mit Pfle­ge­kräf­ten aus dem gan­zen Land­kreis Leer dis­ku­tier­te die nie­der­säch­si­sche Gesund­heits- und Sozi­al­mi­nis­te­rin Danie­la Beh­rens in der Alten Müh­le in Sta­pel­moor. Bild: SPD

 

Pfle­ge­kräf­te dis­ku­tie­ren mit Minis­te­rin Beh­rens:
„Der Per­so­nal­not­stand ist eigent­lich schon da“

Sta­pel­moor – Bei einem aus­ge­spro­chen offe­nen und inten­si­ven Gespräch mit der nie­der­säch­si­schen Gesund­heits- und Sozi­al­mi­nis­te­rin Danie­la Beh­rens haben Pfle­ge­kräf­te auf die aku­te Per­so­nal­not hin­ge­wie­sen: „Der Per­so­nal­not­stand droht nicht, sie ist eigent­lich schon da“, hieß es. Eini­ge spra­chen bei der Dis­kus­si­on in der Alten Müh­le in Sta­pel­moor sogar vom „Super-GAU“.

Minis­te­rin Beh­rens, die das Amt erst vor weni­gen Mona­ten über­nom­men hat­te, war auf Ein­la­dung der SPD-Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Han­ne Mod­der (Bun­de) und der jetzt in den Bun­des­tag gewähl­ten Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Anja Troff-Schaffar­zyk (Uple­n­gen)  gekom­men und mach­te eif­rig Noti­zen. „Natür­lich ist uns klar, dass wir auf einen Per­so­nal­not­stand zulau­fen“, sag­te sie. „Wir müs­sen es schaf­fen, mehr jun­ge Leu­te für den Pfle­ge­be­ruf zu begeis­tern“, sag­te sie und schlug als Sofort­maß­nah­me eine gemein­sa­me Kam­pa­gne mit den Pfle­ge­kräf­ten vor, um Wer­bung für den Pfle­ge­be­ruf zu machen: „Dafür benö­ti­ge ich Ihre Mithilfe.“

Die Pfle­ge­kräf­te aus dem gan­zen Land­kreis zähl­ten die zahl­rei­chen Män­gel in der Pfle­ge auf: die Büro­kra­tie, die schwie­ri­ge Refi­nan­zie­rung bei stei­gen­den Tarif­löh­nen, die ungüns­ti­gen Rah­men­be­din­gun­gen für in der Pfle­ge Beschäf­tig­te, das feh­len­de Per­so­nal, das schlech­te Image, stei­gen­de Eigen­an­tei­le für die Pati­en­ten. „All­ge­mei­ner Tenor war: „Die Bezah­lung ist nicht das Haupt­pro­blem, son­dern das feh­len­de Per­so­nal und auch das nega­ti­ve Bild der Pfle­ge in der Öffent­lich­keit.“ Sie wie­sen ein­dring­lich dar­auf­hin, dass dem­nächst zahl­rei­che Men­schen der gebur­ten­star­ken Jahr­gän­ge auf die Pfle­ge ange­wie­sen seien.

Minis­te­rin Beh­rens ver­sprach, als Ver­mitt­le­rin bei den Ver­hand­lun­gen zwi­schen Kran­ken­kas­sen und der Pfle­ge­bran­che ihr gan­zes Gewicht ein­zu­brin­gen, um Ver­bes­se­run­gen für die Pfle­ge­kräf­te zu errei­chen. Kon­kret will sie es schaf­fen, durch mehr Pfle­ge­as­sis­ten­ten die Pfle­ge­fach­kräf­te bei ihrer Arbeit zu ent­las­ten. „Und natür­lich muss mehr Geld ins Sys­tem“, so die Minis­te­rin, die sich für die offe­nen Wor­te bedank­te: „Dafür bin ich hier­hin gekom­men“, sag­te sie.

Mod­der bot kon­kret an, mög­lichst schnell in wei­te­ren Gesprä­chen mit den Pfle­ge­kräf­ten Ideen für eine Auf­wer­tung des Pfle­ge­be­rufs zu sam­meln und direkt an die Minis­te­rin zu schi­cken. Sie wer­de sich gemein­sam mit Anja Troff-Schaffar­zyk auch dafür ein­set­zen, dass das The­ma Pfle­ge in der neu­en Bun­des­re­gie­rung gebüh­rend beach­tet werde.


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