Lokal

Phil­ip­pi mahnt Apo­the­ken­re­form an: „Ver­sor­gung im länd­li­chen Raum sichern“

Veröffentlicht

am

Archiv­fo­tos Ingo Ton­sor @LeserECHO : Löwen-Apo­the­ke, Hirsch-Apo­the­ke und Kro­ko­dil-Apo­the­ke in Leer Die­se Tra­di­ti­ons­apo­the­ken ste­hen exem­pla­risch für vie­le inha­ber­ge­führ­te Betrie­be in Nie­der­sach­sen – und für die Her­aus­for­de­run­gen, vor denen sie heu­te stehen.

Gesund­heits­mi­nis­ter Phil­ip­pi kri­ti­siert aus­blei­ben­de Refor­men zur Stär­kung der Apotheken

Leer/Hannover. Nie­der­sach­sens Gesund­heits­mi­nis­ter Andre­as Phil­ip­pi (SPD) hat die Ent­schei­dung des Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­ums, das soge­nann­te Packungs­fi­xum für Apo­the­ken vor­erst nicht zu erhö­hen, deut­lich kri­ti­siert. Beim gest­ri­gen Deut­schen Apo­the­ker­tag kün­dig­te die par­la­men­ta­ri­sche Staats­se­kre­tä­rin Nina War­ken (CDU) an, dass die von vie­len Apo­the­ken erhoff­te Anpas­sung auf sich war­ten lässt.

Phil­ip­pi beton­te:
„Die Erhö­hung des Packungs­fi­xums ist drin­gend not­wen­dig, um die Apo­the­ken finan­zi­ell zu unter­stüt­zen und die wohn­ort­na­he Ver­sor­gung sicher­zu­stel­len. Gera­de im länd­li­chen Raum wird die Erhö­hung des Fixums über die Fra­ge des Fort­be­stehens der aus­kömm­li­chen Ver­sor­gung entscheiden.“

Der Minis­ter warn­te vor den Fol­gen aus­blei­ben­der Refor­men. In den letz­ten Jah­ren habe sich die Situa­ti­on für inha­ber­ge­führ­te Apo­the­ken zuneh­mend ver­schärft. Neben stei­gen­den Kos­ten und der schwie­ri­gen Nach­fol­ge­fra­ge kom­me in vie­len Regio­nen eine wach­sen­de Zusatz­be­las­tung hin­zu: Land­apo­the­ken über­neh­men immer häu­fi­ger die Ver­sor­gung älte­rer und weni­ger mobi­ler Men­schen per Lie­fer­ser­vice – ohne dafür einen finan­zi­el­len Aus­gleich zu erhalten.

„Alles in allem führt das zu einem Rück­gang der Apo­the­ken – in den Städ­ten ist das noch kein spür­ba­res Pro­blem, aber in der Flä­che sehen wir drin­gen­den Hand­lungs­be­darf“, so Philippi.

Hin­ter­grund

Im Koali­ti­ons­ver­trag der Bun­des­re­gie­rung ist eine Erhö­hung des Fixums von der­zeit 8,35 Euro auf 9,50 Euro vor­ge­se­hen. Phil­ip­pi hat­te bereits in der Ver­gan­gen­heit nicht nur eine zügi­ge Anhe­bung gefor­dert, son­dern auch wei­ter­ge­hen­de Refor­men ange­mahnt: dar­un­ter die Ein­füh­rung der Tele­phar­ma­zie, erwei­ter­te Impf- und Test­an­ge­bo­te in Apo­the­ken sowie eine Anpas­sung der Notdienstpauschale.

Anzeige 
Zum Kommentieren klicken
Die mobile Version verlassen