Lokal
Pogromnacht — Leer erinnert an die Opfer von Gewalt, Hass und Ausgrenzung
Gedenken zum 87. Jahrestag der Pogromnacht
Vor 87 Jahren, in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, wurden auf Geheiß des nationalsozialistischen Regimes in ganz Deutschland Synagogen in Brand gesetzt, jüdische Geschäfte und Wohnungen geplündert und unzählige Menschen Opfer brutaler Gewalt. Diese Nacht, später als „Reichspogromnacht“ bekannt, markierte einen schrecklichen Wendepunkt auf dem Weg zur systematischen Vernichtung des europäischen Judentums.
Dem Terror vorausgegangen waren seit 1933 Jahre der Entrechtung, Ausgrenzung und menschenverachtenden Drangsalierungen. Auch in Leer fand diese Nacht ein erschütterndes Echo: Die eindrucksvolle Synagoge an der Heisfelder Straße wurde von Leeraner Bürgern in Brand gesetzt. Unter massiver Gewalt wurde die jüdische Bevölkerung aus ihren Häusern gezerrt und zum Viehhof auf die Nesse getrieben, wo sie eingesperrt wie Vieh die Nacht verbringen musste.
Diese Taten, die unermessliches Leid verursachten und ein dunkles Kapitel der Stadtgeschichte darstellen, mahnen bis heute, die Erinnerung wachzuhalten und sich gegen jede Form von Hass, Antisemitismus und Ausgrenzung zu stellen.
Gemeinsames Gedenken in Leer
Die Stadt Leer erinnert gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Leer und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Ostfriesland e.V. an die Opfer der Pogromnacht und des Holocaust.
Am Sonntag, dem 9. November 2025, findet ab 17 Uhr ein Gottesdienst in der Baptistenkirche Leer (Ubbo-Emmius-Straße 2) statt. Anschließend beginnt gegen 18 Uhr auf dem Synagogengedenkplatz an der Heisfelder Straße / Ecke Ubbo-Emmius-Straße (Bummert) die Gedenkfeier mit einer Kranzniederlegung und der Verlesung der Namen der jüdischen Opfer aus Leer.
Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, an dieser Gedenkveranstaltung teilzunehmen und gemeinsam ein Zeichen der Erinnerung und des Friedens zu setzen.
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