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SPD-Abgeordnete wünschen sich stärkereBerufsorierntierung an den Gymnasien
Die Bilder zeigen Hanne Modder und Sascha Laaken mit der Schülerin Annalena Nolte und dem Schüler Gunnar Hoffmann in der Aula des TGG — Hoffmann und Nolte habendes Hilfsprogramm für die Ukraine mitorganisiert. Bild: privat
Leer — Mit ihrem Wunsch, die Berufsorientierung an Gymnasien zu verstärken, stießen die beiden SPD-Landtagsabgeordneten Hanne Modder (Bunde) und Sascha Laaken (Ostrhauderfehn) bei der Schulleitung des Teletta-Groß-Gymnasiums (TGG) in Leer auf offene Ohren. „Ich kann mir gut vorstellen, dass die Schülerinnen und Schüler in der Oberstufe noch mehr Informationen bekommen und praktische Erfahrungen machen können“, meinte TGG-Leiter Ulf Rott.
Modder und Laaken sprachen das Thema an, weil gerade in den technisch-gewerblichen Berufen die Ausbildungszahlen auch im Landkreis Leer deutlich zurückgehen. Viele handwerkliche Berufe seien durch den technischen Wandel heute anspruchsvoll, attraktiv und gut bezahlt. Ihnen hafte aber häufig noch ein altmodisches Image an. „Für die meisten Schüler und Eltern an unserer Schule ist der Weg über das Abi zum Studium klar das Ziel. Aber sicher gibt es einige, die andere Wege wählen wollen“, meinte Frank Wieligmann, stellvertretender Schulleiter.
Ein zweites großes Thema des Gesprächs war die Corona-Pandemie. “Wir sind alle platt“, meinte Rott. Durch große Impfbereitschaft auf allen Seiten und die Disziplin aller sei man glimpflich durch die Pandemie gekommen. „Aber wir sehen jetzt die Folgen, beobachten Schulangst und eine gestörte Kommunikationsfähigkeit bei den Schülern. Viele kommen aus der Isolierungsphase der Pandemie nicht mehr heraus“, so Rott. „Unsere Beratungskräfte und unsere Sozialarbeiterin haben alle Hände voll zu tun“, meinte Wieligmann, der die Politik von Kultusminister Grant-Hendrik Tonne in der Pandemie ausdrücklich lobte. Hinzu komme aktuell noch die Angst vor einem Krieg im Ukrainekonflikt. „Wir gehen natürlich darauf im Unterricht ein und versuchen vor allem darzustellen, dass wir zwischen Menschen und Machthabern unterscheiden müssen“, so Wieligmann.
Beeindruckt zeigten sich die Abgeordneten in diesem Zusammenhang vom Engagement der Schüler- und Elternschaft des Gymnasiums für die Ukraine: In der Aula wurden zahlreiche Hilfsgüter gesammelt, von Schülerinnen und Schülern sortiert und mit Hilfsorganisationen in die Ukraine gebracht.
Die Schulleitung sprach auch noch ein lokales Problem an und sprach die beiden Abgeordneten, die auch Mitglieder des Kreistags sind, darauf an: „Bei der Planung des benachbarten EWE-Geländes bitten wir darum, die Parkplatzsituation und den Schulbusverkehr zu berücksichtigen“, meinte Ulf Rott. „Wir werden das Thema ansprechen, wenn es in die Details geht“, so Modder und Laaken.