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Thie­le: Lan­des­re­gie­rung muss end­lich für Erhalt der Küs­ten­fi­sche­rei kämpfen

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Pau­scha­le Ver­bo­te scha­den nach den Wor­ten des hie­si­gen CDU-Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten und stell­ver­tre­ten­den Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den Ulf Thie­le der Küs­ten­fi­sche­rei. Foto: Wahl­kreis­bü­ro Ulf Thiele

Thie­le: Lan­des­re­gie­rung muss end­lich für Erhalt der Küs­ten­fi­sche­rei kämpfen

Leer. Male­ri­sche Küs­ten­dör­fer wie bei­spiels­wei­se Greet­siel oder Ditz­um an denen Fisch­kut­ter mit fang­fri­schen Krab­ben anlan­den: Damit kann schon bald Schluss sein. Zumin­dest, wenn es nach einem Akti­ons­plan der EU-Kom­mis­si­on geht. Dar­in wird undif­fe­ren­ziert ein weit­ge­hen­des Ver­bot der Schlepp­netz­fi­sche­rei in den Schutz­ge­bie­ten gefor­dert. Die­se jedoch sind die wich­tigs­ten Fang­ge­bie­te der Krab­ben- und der Muschel­fi­scher. Und ein aktu­el­les Gut­ach­ten weist nach, dass die­se kaum Ein­fluss auf die Boden­si­tua­ti­on in den Fang­ge­bie­ten haben. Daher bean­tragt die CDU-Frak­ti­on im Nie­der­säch­si­schen Land­tag einen Fünf-Punk­te-Ent­schlie­ßungs­an­trag, mit dem sich das Par­la­ment für die Belan­ge der klei­nen Küs­ten­fi­sche­rei posi­tio­nie­ren soll. Dar­in wird die Lan­des­re­gie­rung unter ande­rem auf­ge­for­dert, sich auf natio­na­ler und euro­päi­scher Ebe­ne für eine dif­fe­ren­zier­te Betrach­tung der mobi­len Grund­fi­sche­rei und damit gegen pau­scha­le Ver­bo­te einzusetzen.

„Natür­lich möch­ten auch wir eine nach­hal­ti­ge Fische­rei und beglei­ten den Schutz und die Wie­der­her­stel­lung von Mee­res­öko­sys­te­men grund­sätz­lich posi­tiv. Wir for­dern die rot-grün-geführ­te Lan­des­re­gie­rung auf, für den Erhalt unse­rer den Mee­res­bo­den scho­nen­den Fische­rei zu kämp­fen. Denn eines ist sicher: Auch unse­re Küs­ten­fi­scher möch­ten Nach­hal­tig­keit, denn sie möch­ten die­se Fang­tra­di­ti­on auch in die kom­men­den Gene­ra­tio­nen über­tra­gen“, sagt der hie­si­ge Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Ulf Thie­le. Die Pro­jekt­teil­nah­me von nie­der­säch­si­schen Nord­see­fi­schern zur dif­fe­ren­zier­ten Erfas­sung der Aus­wir­kun­gen ver­schie­de­ner Ein­fluss­fak­to­ren auf den Zustand der Mee­res­öko­sys­te­me und der Ent­wick­lung inno­va­ti­ver Fang­me­tho­den habe bereits mehr­fach deren Wil­len zu mehr Nach­hal­tig­keit unter­stri­chen. Lei­der habe die zuneh­men­de Regle­men­tie­rung der Fische­rei nach Thie­les Wor­ten bereits in der Ver­gan­gen­heit dazu geführt, dass zahl­rei­che Fami­li­en­be­trie­be auf­ge­ge­ben hät­ten. „Für die ver­blie­be­nen Fische­rin­nen und Fischer ist der Natio­nal­park Nie­der­säch­si­sches Wat­ten­meer von exis­ten­zi­el­ler Bedeu­tung. Und soweit die bereits wis­sen­schaft­lich erho­be­nen Daten bele­gen, dass die scho­nen­de Küs­ten­fi­sche­rei von Krab­ben und Muscheln kei­ne nega­ti­ven Aus­wir­kun­gen auf das Öko­sys­tem haben, ist ein undif­fe­ren­zier­tes Ver­bot unver­hält­nis­mä­ßig“, so Thie­le weiter.

Ein sol­ches Ver­bot wür­de nach Auf­fas­sung zahl­rei­cher Fach­leu­te das zeit­na­he Aus der Küs­ten­fi­sche­rei in Nie­der­sach­sen bedeu­ten. „Da muss man sich auch vor Augen füh­ren, dass nicht nur zahl­rei­che Fische­rin­nen und Fischer mit ihren Fami­li­en, son­dern auch der Tou­ris­mus an der Nord­see­küs­te davon betrof­fen sein wird“, betont der stell­ver­tre­ten­de CDU-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de im nie­der­säch­si­schen Land­tag. Daher sehe der Ent­schlie­ßungs­an­trag auch vor, zur Schlie­ßung von mög­li­chen Wis­sens­lü­cken zunächst vor, wei­te­re For­schungs­pro­jek­te zur dif­fe­ren­zier­ten Erfas­sung der öko­lo­gi­schen Wir­kun­gen aller Ein­fluss­fak­to­ren auf den Weg zu brin­gen. Dazu zäh­le auch die Prü­fung der unter­schied­li­chen For­men der Grund­fi­sche­rei auf die Öko­sys­te­me. Zudem soll­ten pra­xis­na­he For­schungs­pro­jek­te finan­zi­ell so aus­ge­stat­tet wer­den, dass neue, noch scho­nen­de­re Fang­me­tho­den für die Küs­ten­fi­sche­rei zeit­nah ent­wi­ckelt und in die Pra­xis­rei­fe geführt wer­den kön­nen. „Aber wir müs­sen unse­ren Küs­ten­fi­schern nach den erfolg­rei­chen For­schun­gen auch bei ihren Umstel­lun­gen auf inno­va­ti­ve Fang­me­tho­den finan­zi­ell unter die Arme grei­fen“, so Thie­le abschließend. 


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