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Thie­le nach Gespräch mit Hand­werks­kam­mer: Berufs­ori­en­tie­rung im Hand­werk auch an Gymnasien

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Foto v.l.n.r. Dirk Blee­ker (Stell­ver­tre­ten­der Haupt­ge­schäfts­füh­rer), Ulf Thie­le, Albert Lie­ne­mann (Kam­mer­prä­si­dent, Gas- und Was­ser­in­stal­la­teur­meis­ter sowie Zen­tral­hei­zungs- und Lüf­tungs­bau­er­meis­ter und Betriebs­wirt des Hand­werks). Auf dem Foto fehlt die Lei­te­rin des Berufs­aus­bil­dungs­zen­trums Ange­la Man­del. Foto: CDU Wahl­kreis­bü­ro Ulf Thiele

Thie­le nach Gespräch mit Hand­werks­kam­mer: Berufs­ori­en­tie­rung im Hand­werk auch an Gymnasien

 
Auch wenn die Auf­trags­la­ge im ost­frie­si­schen Hand­werk kaum unter­schied­li­cher sein kann, so haben alle eines gemein­sam: Lie­fer­ket­ten­pro­ble­me und der Fach­kräf­te­man­gel ver­lan­gen von allen Betei­lig­ten viel Geduld. Für letz­te­re Her­aus­for­de­rung plat­zier­te die Hand­werks­kam­mer Ost­fries­land beim Besuch des stell­ver­tre­ten­den Vor­sit­zen­den der CDU-Frak­ti­on im Nie­der­säch­si­schen Land­tag Ulf Thie­le (Stall­brüg­ger­feld) eine kla­re Botschaft.
 
Kam­mer­prä­si­dent Albert Lie­ne­mann (Gas- und Was­ser­in­stal­la­teur­meis­ter sowie Zen­tral­hei­zungs- und Lüf­tungs­bau­meis­ter sowie Betriebs­wirt des Hand­werks) for­der­te im Gespräch mit dem Abge­ord­ne­ten, die Berufs­ori­en­tie­rung auch an Gym­na­si­en fest zu eta­blie­ren, um den Schü­le­rin­nen und Schü­lern dort vor Ein­tritt in die Ober­stu­fe neben den Mög­lich­kei­ten des Stu­di­ums auch die­je­ni­gen der beruf­li­chen Aus­bil­dung näher­zu­brin­gen. Natür­lich erhof­fen sich die Kam­mer­ver­tre­ter, dadurch auch wei­te­ren Nach­wuchs zu gewin­nen. Denn das Hand­werk bie­tet nach Lie­ne­manns Wor­ten vie­le beruf­li­che Ent­wick­lungs­mög­lich­kei­ten. Dazu wäre es gut, wenn auch an Gym­na­si­en ein Koor­di­na­tor für die Berufs­ori­en­tie­rung ver­ant­wort­lich wäre. Thie­le begrüß­te den Vor­schlag. “Nur wenn jun­ge Men­schen ein umfas­sen­des Bild über ihre Mög­lich­kei­ten erlan­gen, kön­nen sie ihre Wei­chen opti­mal nach ihren Nei­gun­gen und Mög­lich­kei­ten stel­len”, so der Christ­de­mo­krat. Dazu wäre eine Ver­an­ke­rung der Betriebs­prak­ti­ka in den Kern­cur­ri­cu­la bzw. den Lehr­plä­nen von Gym­na­si­en erfor­der­lich. Lei­der sei das vom frü­he­ren Kul­tus­mi­nis­ter Ton­ne (SPD) nie wirk­lich in den Blick genom­men wor­den. Auch sei­ne Nach­fol­ge­rin Ham­burg mache kei­ne Anstal­ten, hier einen Schwer­punkt zu set­zen. “Wir wer­den aus unse­rer Rol­le in der Oppo­si­ti­on her­aus den­noch wei­ter dar­auf drän­gen, die beruf­li­che Ori­en­tie­rung auch an den Gym­na­si­en zu eta­blie­ren”, sag­te Thie­le zu.
 
Beklagt wur­de sei­tens der Hand­werks­kam­mer auch der lan­ge Bewil­li­gungs­zeit­raum von Zuschüs­sen aus Bun­des- und Lan­des­mit­teln für moder­ne Aus­stat­tun­gen in die Werk­stät­ten für die über­be­trieb­li­che Lehr­lings­un­ter­wei­sung. So gebe es für einen Antrag, der im August 2022 mit einer För­der­sum­me von 4,5 Mil­lio­nen Euro gestellt wur­de, bis­her noch kei­nen Bewil­li­gungs­be­scheid und damit auch kei­ne Erlaub­nis, die Aus­stat­tung zu bestel­len. War­te­zei­ten von einem bis andert­halb Jah­re sei­en lei­der nach Wor­ten der Geschäfts­füh­re­rin des Berufs­bil­dungs­zen­trums Ost­fries­land bei der Hand­werks­kam­mer, Ange­la Man­del, lei­der zur Gewohn­heit gewor­den. Erst danach kön­ne man die Aus­schrei­bun­gen auf den Weg brin­gen, was eben­falls noch mal Zeit in Anspruch neh­me. “Bil­dung, auch die beruf­li­che Bil­dung, ist in einem roh­stoff­ar­men Land, wie es Deutsch­land nun mal ist, das höchs­te Gut. Daher müs­sen wir auf­pas­sen, dass wir uns nicht mit zu vie­len Vor­schrif­ten unnö­tig hem­men. Wir müs­sen künf­tig noch stär­ker mit den Ent­wick­lun­gen Schritt hal­ten, damit unser Nach­wuchs bes­te Aus­bil­dungs­mög­lich­kei­ten hat”, so Thie­le. Eine‌ ver­nünf­ti­ge Aus­stat­tung sei daher drin­gend not­wen­dig, um modern und attrak­tiv für die Aus­zu­bil­den­den zu blei­ben. Pro Jahr neh­men in den rund 30.000 Qua­drat­me­ter gro­ßen Werk­stät­ten des Aus­rich­ter Berufs­bil­dungs­zen­trums rund 1.000 Aus­zu­bil­den­de und Fach­kräf­te an über­be­trieb­li­chen Lehr­lings­un­ter­wei­sun­gen oder Meis­ter­vor­be­rei­tungs­kur­sen teil.

 
 
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