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Tide­steue­rung sorgt für Sor­gen: Bült­jer-Werft warnt vor Fol­gen für Dit­zu­mer Hafen

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Im Dit­zu­mer Hafen (von links): SPD-Rats­mit­glied Tors­ten Din­ke­la, Land­tags­ab­ge­ord­ne­ter Nico Blo­em, SPD-Rats­mit­glied Con­ny Kru­se und Werft-Juni­or­chef Ger­jet Bült­jer bei einem Rund­gang zu den maro­den Spundwänden.

Sor­gen um den Dit­zu­mer Hafen – Tide­steue­rung war The­ma bei Werftbesuch

Ditz­um. Die Zukunft des Dit­zu­mer Hafens stand im Mit­tel­punkt eines Besuchs des SPD-Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Nico Blo­em bei der Bült­jer-Werft. Juni­or­chef Ger­jet Bült­jer nutz­te die Gele­gen­heit, um auf die Sor­gen der tra­di­ti­ons­rei­chen Werft hin­sicht­lich der in die Jah­re gekom­me­nen Hafen­an­la­gen und mög­li­cher Fol­gen der geplan­ten Tide­steue­rung durch das Ems­sperr­werk auf­merk­sam zu machen. „Wir dür­fen den Hafen nicht ver­ges­sen“, beton­te Bült­jer eindringlich.

Werft mit beson­de­rem Profil

Die Bült­jer-Werft, die rund 20 Mit­ar­bei­ter beschäf­tigt, ist in der Regi­on fest ver­an­kert und hat sich einen über­re­gio­na­len Namen gemacht. Vor allem die Spe­zia­li­sie­rung auf Restau­rie­rung, Umbau und Neu­bau von Holz­boo­ten und Holz­schif­fen macht den Betrieb ein­zig­ar­tig in Deutsch­land. „Wir haben die übli­chen Schwan­kun­gen, aber die Auf­trags­la­ge ist zufrie­den­stel­lend“, berich­te­te Bültjer.

Bekannt ist die Werft nicht nur durch ihre Hand­werks­kunst, son­dern auch als Kulis­se zahl­rei­cher Fol­gen der belieb­ten Frie­sen­kri­mis. Mil­lio­nen Zuschau­er ken­nen die Bil­der aus Ditz­um, die zugleich vie­le Tou­ris­ten in den Ort zie­hen. Sor­gen berei­tet der Werft­chef aller­dings, dass bis­lang nur weni­ge Aus­zu­bil­den­de aus Ost­fries­land den Weg in die Boots­bau­erwerk­statt finden.

Blick auf maro­de Hafenanlagen

Gemein­sam mit Abge­ord­ne­tem Blo­em sowie den Kom­mu­nal­po­li­ti­kern Tors­ten Din­ke­la und Con­ny Kru­se nahm Bült­jer die maro­den Spund­wän­de im Hafen in Augen­schein. Gleich­zei­tig brach­te er den Vor­schlag ein, das Werft­ge­län­de im nord­west­li­chen Bereich an der Ems zu erweitern.

Zur geplan­ten Tide­steue­rung im Rah­men des „Mas­ter­plans Ems“ äußer­te sich Bült­jer zwie­späl­tig. Grund­sätz­lich begrü­ße er die Maß­nah­men, sehe aber Risi­ken für den Stand­ort: „Wir befürch­ten, dass die Ver­schli­ckung unse­res Hafens zunimmt. Wenn das pas­siert, brau­chen wir Unterstützung.“

Poli­ti­sche Unter­stüt­zung zugesagt

Nico Blo­em, selbst gelern­ter Schiff­bau­er, zeig­te sich beein­druckt von der Arbeit in der Werft: „Es freut mich beson­ders, zu sehen, was hier geleis­tet wird. Wegen der berech­tig­ten Sor­gen der Werft wer­de ich Gesprä­che führen.“

Mit Blick auf den Mas­ter­plan Ems mach­te Blo­em klar, dass die kom­mu­na­len Ems­hä­fen – dar­un­ter Ditz­um, Leer, Jem­gum, Older­sum und Wee­ner – nicht benach­tei­ligt wer­den dürf­ten. „Wir wol­len den Mas­ter­plan umset­zen. Dies darf aber nicht dazu füh­ren, dass kom­mu­na­le Häfen ver­ges­sen wer­den. Das habe ich bereits deut­lich gemacht und wer­de es auch wei­ter­hin in Han­no­ver beto­nen“, ver­si­cher­te Blo­em. Als Vor­sit­zen­der des Unter­aus­schus­ses für Häfen und Schiff­fahrt im nie­der­säch­si­schen Land­tag sieht er sich dabei in beson­de­rer Verantwortung.

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