Lokal

Ulf Thie­le wirbt um wei­te­re ehren­amt­li­che Unter­stüt­zer und Spen­den für die Tafel in Leer

Veröffentlicht

am

Ulf Thie­le wirbt um wei­te­re ehren­amt­li­che Unter­stüt­zer und Spen­den für die Tafel in Leer

Leer. Weni­ger Lebens­mit­tel­spen­den, mehr Bedürf­ti­ge und höhe­re Ener­gie­kos­ten für Küh­lung und Abho­lung: Die­se neu­en Her­aus­for­de­run­gen beschäf­ti­gen im Moment die Tafeln in Deutsch­land und auch in Leer. Um sich ein mög­lichst authen­ti­sches Bild zu machen, war der Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Ulf Thie­le (CDU) dort für einen Tag Prak­ti­kant. Sei­ne Erfah­run­gen wir­ken noch nach.

Don­ners­tag in der Frie­sen­stra­ße von Leer: Andre­as Pop­pen schließt kurz auf, um sei­nen Tages­prak­ti­kan­ten Ulf Thie­le in Emp­fang zu neh­men. Pop­pen ist Lei­ter der Tafel­aus­ga­be­stel­le der evan­ge­li­schen Dia­ko­nie in der Kreis­stadt. Die ehren­amt­li­chen Fah­rer haben bereits Lebens­mit­tel von den Ein­zel­händ­lern und Dis­coun­tern in der Regi­on abge­holt, die nur noch über einen kur­zen Zeit­raum halt­bar sind. Da geht es auch schon los: Die Die­sel­kos­ten sind erneut gestie­gen. Aber Pop­pen und Pas­tor Andre­as Bartels nen­nen dem Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Thie­le wei­te­re aktu­el­le Her­aus­for­de­run­gen. So sind die Lebens­mit­tel­spen­den zurück­ge­gan­gen, da der­zeit eini­ge Waren knapp sind und Dis­ko­un­ter zudem selbst Ver­kaufs­ak­tio­nen mit fast abge­lau­fe­nen Waren durch­füh­ren. Den Spen­dern sei man trotz sehr dank­bar. Bedingt durch einen Eigen­tü­mer­wech­sel des Gebäu­des sei lei­der unklar, ob und zu wel­chen Bedin­gun­gen der Miet­ver­trag ver­län­gert wird, aber man wol­le das Gespräch suchen. Eben­so dras­tisch sind die Ener­gie­kos­ten für die gesetz­lich vor­ge­schrie­be­ne Kühl­an­la­ge, die aktu­ell schein­bar auch nur die Rich­tung nach oben ken­nen. Trotz der Sor­gen gibt es auch ein Lächeln in ihren Gesich­tern: „Unser Pfund sind unse­re Ehren­amt­li­chen, die Sor­tie­ren oder aber als Fah­rer für eini­ge Wochen­stun­den hel­fen. Da wür­den wir ger­ne noch eini­ge mehr in unse­rem tol­len Team begrü­ßen“, sagt Bartels über die­ses sinn­stif­ten­de Ehren­amt. Denn bis­her habe der Leit­satz „Kei­ner der Bedürf­ti­gen soll hier leer aus­ge­hen“ immer gepasst. Das gilt nach sei­nen Wor­ten seit der Grün­dung vor 13 Jah­ren bis heu­te. Auch die finan­zi­el­le Situa­ti­on habe bis­her gepasst, denn die Deckung der Kos­ten gelang bis­her durch Spen­den. Dabei han­de­le es sich um Ein­zel­spen­der und Zuwen­dun­gen der Ser­vice­clubs wie Rota­ry und Lions. Ende des Vor­ge­sprächs, denn die ehren­amt­li­chen Hel­fer und der Prak­ti­kant Thie­le müs­sen drin­gend an die Arbeit. Eine Sicht­prü­fung des äußer­li­chen Gesamt­ein­drucks aber auch die Über­prü­fung des Halt­bar­keits­da­tums der ange­lie­fer­ten Waren waren die ers­ten Schrit­te. Tat­säch­lich muss immer etwa aus­sor­tiert wer­den, weil man­che Waren die genann­ten Kri­te­ri­en nicht erfül­len. Dann erfolg­te das Ein­sor­tie­ren in die Rega­le, aus denen die Fami­li­en und Ein­zel­per­so­nen bedient wer­den. Vor der Tür hat­te sich bereits eine Schlan­ge gebil­det, bis schließ­lich die Aus­ga­be begann. Es folgt ein kur­zer Blick in die Berech­ti­gungs­be­schei­ni­gung und die Über­ga­be. Dort sind alle Men­schen, also auch Ehe­part­ner und Kin­der auf­ge­führt, so dass es kaum Ver­zö­ge­run­gen bei der Ver­tei­lung gibt.

 

Im Moment kom­men nach Aus­kunft der Dia­ko­nie deut­lich mehr Men­schen. Dar­un­ter sind auch Geflüch­te­te, aber die Infla­ti­on bringt vie­le in Schwie­rig­kei­ten, die bis­her nicht gekom­men sind. Wegen der hohen Kun­den­zah­len muss­te die Tafel Leer, die auch eine Außen­stel­le in Hesel betreibt, die Berech­ti­gung zum Ein­kauf von wöchent­lich auf vier­zehn­tä­gig strecken.

Thie­les Fazit ist zum Prak­ti­kum­sen­de: „Die Tafeln leis­ten einen her­vor­ra­gen­den Dienst am Men­schen, das ver­dient Hoch­ach­tung. Ich grei­fe ger­ne den Appell der Tafel auf, Geld für die höhe­ren Kos­ten zu spen­den oder sich als Fah­rer für eini­ge Stun­den ein­zu­brin­gen“, so der Land­tags­ab­ge­ord­ne­te. Und er habe den Ein­druck gewon­nen, dass alle Kräf­te hoch­mo­ti­viert sei­en. „Sie spü­ren die Dank­bar­keit der Men­schen, die sich hier für klei­nes Geld mit den wich­tigs­ten Lebens­mit­teln ver­sor­gen kön­nen“, so Thie­le abschließend.

Foto: Der Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Ulf Thie­le (CDU) sprach wäh­rend eines Prak­ti­kums bei der Tafel in Leer mit dem Ver­ant­wort­li­chen Andre­as Pop­pen und eini­gen ehren­amt­li­chen Hel­fe­rin­nen und Hel­fer. Es fehlt an Lebens­mit­teln und Ehren­amt­li­chen aber auch Geld, da die Ener­gie­kos­ten stark gestie­gen sind. Foto: Wahl­kreis­bü­ro Ulf Thiele


 

Anzeige 
Die mobile Version verlassen