Allgemein
Umweltministerium unterstützt Projekt gegen Motorradlärm mit 100.000 Euro
MINISTER MEYER: „WIR BRAUCHEN MEHR LÄRMSCHUTZ FÜR ANWOHNERINNEN UND ANWOHNER – UND BESSERE STANDARDS BEI NEUFAHRZEUGEN“
Zu Beginn der Motorradsaison hat Umweltminister Christian Meyer am (heutigen) Donnerstag ein Projekt zum Motorradlärm der Deutschen Umwelthilfe (DUH) in Bevern im Landkreis Holzminden besucht. Das Projekt „Gegen Motorradlärm und zur Entwicklung kommunaler Lärmminderungs-Konzepte“ wird vom niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz mit 100.000 Euro gefördert.
„Viele Motorradfahrerinnen und ‑fahrer werden die Osterfeiertage nutzen, um eine Tour durch unser schönes Niedersachsen zu machen“, so Umweltminister Christian Meyer. „Dabei bitte ich um Rücksicht auf die Anwohnerinnen und Anwohner in unseren Dörfern und Städten, die unter Verkehrslärm leiden. Daher gilt in Ortschaften: Fuß vom Gas und gegenseitige Rücksichtnahme auch im Interesse der Umwelt! Viele Menschen werden von den lauten Motorengeräuschen gestört – vor allem weil diese häufig an Wochenenden und schönen Tagen auftreten, an denen man die Ruhe im Garten oder in der Natur genießen möchte. Viele Biker und Bikerinnen nehmen auch Rücksicht und beschaffen sich leisere, emissionärmere Fahrzeuge“, so Meyer weiter. “Man kann unsere Natur und Landschaft auch ohne großen Lärm geniessen.“
Verkehrslärm beeinträchtigt das Leben vieler Menschen: Zwei Drittel der deutschen Bevölkerung fühlt sich vom Straßenverkehrslärm gestört oder belästigt, so eine Studie des Umweltbundesamts. Rechtliche oder regulatorische Möglichkeiten zur Eindämmung von Motorradlärm sind aktuell nur in engen Grenzen und unter bestimmten Rahmenbedingungen möglich. „Ich appelliere an den Bund und die EU, sich für bessere Lärmschutzstandards bei Neufahrzeugen einzusetzen und diese den Herstellern verbindlich vorzuschreiben. Technisch ist eine erhebliche Lärmminderung beim Motorradfahren möglich.“
Das Projekt der DUH setzt auf die Zusammenarbeit und Vernetzung aller Beteiligten. Als Modellregion wurde der Landkreis Holzminden ausgewählt. In der beliebten Urlaubsregion an der Weser gibt es bereits viele Initiativen gegen Motorradlärm. Auch die örtliche Polizei und die Kommunalpolitik sind beteiligt, um Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung insbesondere in den Dörfern zu erproben. Die Polizei hat viel Erfahrung, um gegen das rechtswidrige, lärmfördernde Manipulieren von Motorrädern vorzugehen, auch mit speziellen Lärmmessungen. Minister Meyer: „Wir wollen für einen rücksichtsvollen Umgang werben, um die Lebensqualität der Menschen zu erhöhen. Gleichwohl sollten wir über eine Begrenzung der Lärm-Pegel für Neufahrzeuge und über Maßnahmen gegen die nachträgliche Manipulation von Motorrädern nachdenken. Hier sind auch den Herstellern klare Vorgaben zur Lärmreduzierung zu machen, die nicht einfach umgangen werden können.“
Das Projekt „Gegen Motorradlärm“ der DUH besteht aus der Initiierung eines Pilotprojekts in Niedersachsen, der Vernetzung aller Akteure sowie aus dem Aufbau einer zentralen Informationsseite. Unter www.motorradlaerm.de werden Informationen, Forschungsergebnisse und Lösungsansätze für Behörden, Anwohnerinnen und Anwohner sowie für Motorradfahrerinnen und ‑fahrer zur Verfügung gestellt.
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