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Warmer Regen für schnelles Internet — Jahresrückblick, Teil 8
Breitbandnetz im Landkreis Leer wird für 82 Millionen Euro ausgebaut / Rand- und Gewerbegebiete profitieren
Warmer Regen für schnelles Internet — Jahresrückblick, Teil 8
Der Landkreis Leer startet im neuen Jahr eine seiner größten Investitionen. 82 Millionen Euro fließen in den Ausbau des Breitband-Netzes. Die Finanzierung steht, im Frühjahr 2025 sollen die Arbeiten fertig sein. “Das Geld wirkt wie ein warmer Regen und bringt uns beim Breitbandausbau einen riesigen Sprung nach vorne”, sagt Landrat Matthias Groote in seinem Jahresrückblick.
Diese Investition legt das Fundament für die Digitalisierung der Wirtschaft und des allgemeinen Lebens und ist eine gemeinschaftliche staatliche Ausgabe. 37 Millionen Euro steuert die Bundesregierung bei. 15,5 Millionen kommen von der Landesregierung. Wirtschaftsminister Bernd Althusmann überbrachte persönlich die Förderbescheide. Der Landkreis und seine Städte und Gemeinden übernehmen 9,5 Millionen. 20 Millionen Euro investiert die EWE Tel, die den Zuschlag für den Ausbau erhielt.
In den nächsten gut drei Jahren versorgt die EWE im Hauptprojekt rund 6.000 Haushalte mit schnellem Internet. Hinzu kommen rund 1.000 Anschlüsse vorwiegend in Gewerbegebieten an verschiedenen Orten. Insgesamt verteilt sich das Projekt auf gut 500 zum Teil sehr kleine Ausbaugebiete. Die Bautrupps verlegen alles in allem mehr als 470 Kilometer Glasfaserkabel. Neben den Gewerbegebieten kommen dank der staatlichen Förderung solche Randgebiete zum Zuge, die wegen geringer Datengeschwindigkeit als unterversorgt gelten.
Dort lohnt sich für private Unternehmen wie EWE, Telekom oder Vodafone kein eigenwirtschaftlicher Ausbau wie in stärker besiedelten Gebieten. Deshalb springt der Staat ein. Der Glasfaseranschluss ist für die Haushalte kostenlos. Im Namen der Bürgermeister im Landkreis sagte deren Sprecher Geert Müller, Rhauderfehn: “Wir bringen gemeinsam etwas voran.”
In einem ersten ähnlichen Breitband-Ausbau, der vor kurzer Zeit abgeschlossen wurde, legte die EWE rund 10.000 Glasfaser-Anschlüsse in unterversorgten Gebieten. Damalige Kosten: 40 Millionen Euro. Landrat Groote: “Unser Ziel ist schnelles Internet überall. Wir kommen ihm bald nahe.”