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Weih­nach­ten in Frei­heit — 46 Gefan­ge­ne pro­fi­tie­ren von der „Weih­nachts­gna­de” im Justizvollzug

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Weih­nach­ten in Freiheit 

46 Gefan­ge­ne pro­fi­tie­ren von der „Weih­nachts­gna­de” im Justizvollzug

 

Vor dem Weih­nachts­fest wur­den in Nie­der­sach­sen ins­ge­samt 46 Gefan­ge­ne vor­zei­tig aus dem Straf­voll­zug ent­las­sen. 39 Män­ner und sie­ben Frau­en pro­fi­tie­ren also in die­sem Jahr von der „Weih­nachts­gna­de”. Zu den ent­spre­chen­den Gna­dener­wei­sen hat­te das Nie­der­säch­si­sche Jus­tiz­mi­nis­te­ri­um die Staats­an­walt­schaf­ten zuvor ermächtigt.

Jus­tiz­mi­nis­te­rin Dr. Kath­rin Wahl­mann: „Zum Weih­nachts­fest wol­len wir ger­ne eini­gen Gefan­ge­nen das Zusam­men­sein mit der Fami­lie ermög­li­chen, wenn die regu­lä­re Haft­ent­las­sung ohne­hin eini­ge Tage spä­ter ansteht. Die Ent­las­sung ab Anfang Dezem­ber eröff­net zudem die Mög­lich­keit, wich­ti­ge Behör­den­gän­ge noch im alten Jahr zu erle­di­gen, und trägt damit zur Reso­zia­li­sie­rung bei.”

Den 46 Gefan­ge­nen aus zehn Jus­tiz­voll­zugs­an­stal­ten und der Jugend­an­stalt Hameln blei­ben ins­ge­samt 839 Haft­ta­ge erspart. Die Betrof­fe­nen wären regu­lär in der Zeit zwi­schen Anfang Dezem­ber und Anfang Janu­ar ent­las­sen wor­den. Durch­schnitt­lich wer­den durch die Gna­den­ent­schei­dun­gen gut 18 Tage Haft erlassen.

Die Ent­las­sun­gen ver­tei­len sich wie folgt auf die Jus­tiz­voll­zugs­an­stal­ten: Zehn Gefan­ge­ne wur­den aus der JVA Han­no­ver ent­las­sen, jeweils sie­ben aus der JVA Lin­gen und der JVA für Frau­en in Vech­ta, sechs aus der JVA Olden­burg, vier aus der JVA Meppen, jeweils drei aus den Anstal­ten in Ros­dorf und Sehn­de, jeweils zwei aus Uel­zen und Hameln und jeweils ein Gefan­ge­ner aus den Anstal­ten in Bre­mer­vör­de und Wolfenbüttel. 

Ein Gna­dener­weis vor Weih­nach­ten ist in Nie­der­sach­sen nur unter engen Vor­aus­set­zun­gen mög­lich: Die rest­li­che Haft­zeit darf noch maxi­mal einen Monat betra­gen und das Ver­hal­ten muss bean­stan­dungs­frei gewe­sen sein. Von der vor­zei­ti­gen Ent­las­sung aus­ge­schlos­sen sind Gefan­ge­ne, die wegen vor­sätz­li­cher Tötungs- oder Sexu­al­de­lik­te in Haft sind.

Wer möch­te, kann die Gna­de ableh­nen. Das ist auch in die­sem Jahr wie­der vor­ge­kom­men: In den JVAen Olden­burg und Wol­fen­büt­tel sowie der JVA für Frau­en in Vech­ta hat jeweils ein/e Gefangene/r auf eine Ent­las­sung vor dem Weih­nachts­fest verzichtet.

Die Weih­nachts­gna­de wird in Nie­der­sach­sen seit 1999 prak­ti­ziert. Wich­tig: Die „Weih­nachts­gna­de” ist kei­ne „Weih­nachts­am­nes­tie”. Wäh­rend bei einer Gna­de stets eine Ein­zel­fall­ent­schei­dung erfolgt, wirkt eine Amnes­tie über Ein­zel­fäl­le hin­aus für gan­ze Gruppen.

Foto: Jus­tiz­voll­zugs­an­stalt Lin­gen / Ingo Ton­sor @LeserECHO


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