Lokal
Weitere Unterkunft für Flüchtlinge im Landkreis Leer
Landkreis mietet leer stehendes Hotel in der Gemeinde Moormerland / Es werden weiterhin Wohnungen gesucht
Mehr als 1400 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sind im Landkreis Leer bisher offiziell gemeldet — und die Verwaltung geht davon aus, dass noch mehr Menschen kommen werden. Weil nicht für alle Geflüchteten innerhalb kurzer Zeit eine passende Wohnung zur Verfügung steht, richtet der Landkreis eine zweite Unterkunft ein. Dafür wird zunächst für ein Jahr ein leer stehendes Hotel in der Gemeinde Moormerland gemietet. Das hat der zuständige Kreisausschuss beschlossen.
Der Landkreis hat bereits im Frühjahr eine Erstunterkunft in der Sporthalle der Berufsbildenden Schulen in Leer eingerichtet. Mit dem Hotel in Warsingsfehn gibt es jetzt eine weitere Möglichkeit. In beiden Einrichtungen sollen Flüchtlinge nur vorübergehend bleiben, bis ihnen eine geeignete Wohnung zugewiesen werden kann. In dem Hotel können bei idealer Nutzung bis zu 87 Geflüchtete untergebracht werden.
“Wir sind froh über diese zusätzliche Möglichkeit”, sagt Landrat Matthias Groote. Damit gebe es einen weiteren Puffer für den Landkreis und seine Kommunen, um Flüchtlinge kurzfristig unterzubringen, wenn für diese Menschen noch kein passender Wohnraum zur Verfügung stehe. Groote dankte sowohl dem CDU-Kreistagsabgeordneten Dieter Baumann, der den Hinweis auf das Hotel gegeben hatte, wie auch dem Pächter.
Mit dem Pächter hatte die Kreisverwaltung zuvor schon einen Mietvertrag auf kurze Zeit geschlossen. Somit konnten in der vorigen Woche die ersten Geflüchteten einziehen.
In einer Pressemitteilung weist der Landrat darauf hin, dass der Landkreis nicht nur eine Vielzahl von Menschen aus der Ukraine aufnimmt, sondern dass nach wie vor auch aus anderen Ländern Flüchtlinge kommen. “Auch ihnen muss geholfen werden, auch sie brauchen Wohnungen.” Deshalb bittet der Landkreis darum, weiterhin Wohnungen anzubieten. Denn die Suche nach passenden Wohnungen zu angemessenen Mietkosten wird schwieriger.
Der Landkreis sucht gemeinsam mit seinen Städten und Gemeinden vor allem nach separaten Wohnungen mit eigenem Zugang. Gerne dürfen diese auch möbliert sein. Wünschenswert wäre zudem, wenn auch Wohnungen angeboten würden, die barrierefrei sind oder in denen Haustiere (kleine Hunde, Katzen, Kaninchen) gehalten werden dürfen.
Angebote nimmt weiterhin auch die Ehrenamtsstelle des Landkreises Leer entgegen, und zwar unter www.wirpackenfreiwilligan.de/Ukraine sowie telefonisch unter 0491/ 926 4048. Diese werden anschließend an die Kommunen weitergeleitet.
In diesem Zusammenhang weist die Kreisverwaltung nochmals darauf hin, dass Wohnungen nicht kostenlos zur Verfügung gestellt werden müssen. Wer Flüchtlinge bei sich aufnimmt, die hier Sozialleistungen beziehen, kann dafür eine angemessene Miete erhalten. Genauere Auskünfte erteilen die Sozialämter in den Städten und Gemeinden. Letztlich entscheidet jeder selber, ob er den Wohnraum kostenlos oder gegen eine angemessene Miete zur Verfügung stellen möchte.
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