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Wes­t­ov­er­le­din­gen erin­nert mit gro­ßer Anteil­nah­me bei Gedenkfeier

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Bis­her höchs­te Teil­neh­mer­zahl bei Gedenk­fei­er in Westoverledingen

Wes­t­ov­er­le­din­gen. – Bereits zum sieb­ten Mal hat die Gemein­de Wes­t­ov­er­le­din­gen am Sonn­tag, den 9. Novem­ber, der ehe­ma­li­gen jüdi­schen Mit­bür­ge­rin­nen und Mit­bür­ger gedacht. Mit rund 120 Gäs­ten ver­zeich­ne­te die Ver­an­stal­tung in die­sem Jahr eine so hohe Betei­li­gung wie nie zuvor. Die Gedenk­fei­er fand – wie in den ver­gan­ge­nen Jah­ren – in Koope­ra­ti­on mit dem Schul­zen­trum Coll­husen statt.

Nach den Eröff­nungs­an­spra­chen von Bür­ger­meis­ter Theo Dou­wes und Land­rat Mat­thi­as Groo­te san­gen Schü­le­rin­nen und Schü­ler das Lied „Näher, mein Gott, zu dir“. Anschlie­ßend erin­ner­ten Neunt­kläss­le­rin­nen und Neunt­kläss­ler in bewe­gen­den Bei­trä­gen an die 13 jüdi­schen Bür­ge­rin­nen und Bür­ger aus Ihr­ho­ve, die bis 1933 dort gelebt haben und wäh­rend des Holo­caust ermor­det wurden.

Nach der fei­er­li­chen Rosen­nie­der­le­gung an den 13 Ste­len des Denk­mals rich­te­ten auch die Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Anja Troff-Schaffar­zyk und der Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Nico Blo­em Wor­te des Geden­kens an die Anwesenden.

In ihren Anspra­chen beton­ten Dou­wes, Groo­te, Troff-Schaffar­zyk und Blo­em glei­cher­ma­ßen die Bedeu­tung von Erin­ne­rung und Ver­ant­wor­tung in der heu­ti­gen Zeit. Sie erin­ner­ten dar­an, dass die Gesell­schaft aus den Feh­lern der Ver­gan­gen­heit ler­nen müs­se und jeder Ein­zel­ne ver­pflich­tet sei, sich gegen Hass, Dis­kri­mi­nie­rung und Anti­se­mi­tis­mus zu stellen.

Unter den Gäs­ten befan­den sich auch der Holo­caust-Über­le­ben­de Albrecht Wein­berg, der Regio­nal­his­to­ri­ker Her­mann Adams, der Bild­hau­er Gerd Christ­mann sowie Her­mann Schrö­der, Geschäfts­füh­rer der Gesell­schaft für christ­lich-jüdi­sche Zusam­men­ar­beit in Ost­fries­land.

Zum Abschluss spiel­te die Schü­ler­band das Lied „Bet­ter Days“, das Zuver­sicht und Hoff­nung für eine bes­se­re Zukunft aus­drückt. In einem ergrei­fen­den Moment sprach anschlie­ßend Albrecht Wein­berg das Kad­disch-Gebet in Hebrä­isch – eines der zen­tra­len Gebe­te des Judentums.

Bür­ger­meis­ter Theo Dou­wes lud danach zu einer gemein­sa­men Tee­ta­fel im „Klei­nen Cam­pus“ Ihr­ho­ve ein, wo Gäs­te und Mit­wir­ken­de die Gele­gen­heit hat­ten, mit­ein­an­der ins Gespräch zu kom­men und den Nach­mit­tag in ruhi­ger Atmo­sphä­re aus­klin­gen zu lassen.

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