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Wie lan­ge hält die Leda­brü­cke noch durch? – Ulf Thie­le drängt auf Notfallplan

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Brü­cken­bau-Inge­nieur Lothar Grie­se erläu­ter­te dem CDU-Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Ulf Thie­le, Stadt­bau­rat Jens Lüning (Stadt Leer) und Flo­ri­an Pfaff von der Lan­des­be­hör­de für Stra­ßen­bau und Ver­kehr (Aurich) die zuneh­men­den Schä­den an der Leda­brü­cke – einer zen­tra­len Ver­bin­dung zwi­schen Leer, dem Fehn und dem Ems­land.
Foto: Jür­gen Eden/Wahlkreisbüro Ulf Thiele

 

Ulf Thie­le for­dert: Plan B für die Leda­brü­cke muss her

Leer. Sor­ge und Anspan­nung bestimm­ten am ver­gan­ge­nen Mon­tag das Bild an der Leda­brü­cke in Leer. Bei der tur­nus­mä­ßi­gen Son­der­prü­fung – sie fin­det zwei­mal jähr­lich im Auf­trag des Lan­des­am­tes für Stra­ßen­bau und Ver­kehr, Geschäfts­be­reich Aurich, statt – wur­de erneut deut­lich: Der bau­li­che Zustand der Brü­cke ver­schlech­tert sich wei­ter. Ob sie bis zur Fer­tig­stel­lung des Ersatz­baus in rund vier bis fünf Jah­ren durch­hält, ist zuneh­mend fraglich.

Der CDU-Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Ulf Thie­le nahm gemein­sam mit dem Leera­ner Stadt­bau­rat Jens Lüning an der Prü­fung teil. Dabei mach­te er deut­lich, wie groß die Bedeu­tung des Bau­werks für die Regi­on ist:

„Die Leda­brü­cke hat eine außer­or­dent­li­che über­re­gio­na­le Bedeu­tung. Sie ver­bin­det das Over­le­din­ger­land und das Ems­land mit der Stadt Leer, ermög­licht kur­ze Wege zur Arbeit, zu Schu­len, zum Ein­zel­han­del und zur wirt­schaft­li­chen Infra­struk­tur unse­rer Kreis­stadt. Eine lang­fris­ti­ge Sper­rung wäre ein Desas­ter“, beton­te Thiele.

Auch Flo­ri­an Pfaff von der Nie­der­säch­si­schen Lan­des­be­hör­de für Stra­ßen­bau und Ver­kehr sowie Stadt­bau­rat Lüning stimm­ten zu. Ziel sei es, die Brü­cke so lan­ge wie mög­lich zumin­dest für den Auto­ver­kehr und Schü­ler­trans­por­te offen zu hal­ten, bis der Neu­bau steht.

Ein­drin­gen­des Was­ser setzt dem Bau­werk wei­ter zu

Gemein­sam mit dem prü­fen­den Inge­nieur Lothar Grie­se ver­schaff­ten sich Thie­le und Lüning einen genau­en Über­blick über den Zustand des Bau­werks – auch an Stel­len, die für Ver­kehrs­teil­neh­mer unsicht­bar sind. Dabei zeig­te sich erneut das gan­ze Aus­maß der Schä­den: Ein­drin­gen­des Regen­was­ser hat das Metall an meh­re­ren Punk­ten stark ange­grif­fen.
„Die Brü­cke hat das Ende ihrer Lebens­dau­er erreicht und wahr­schein­lich schon über­schrit­ten“, erklär­te Thie­le. „Zudem war sie ursprüng­lich nie für den heu­ti­gen Ver­kehr einer Bun­des­stra­ße ausgelegt.“

Der Brü­cken­ex­per­te Grie­se, der die Leda­brü­cke seit 2018 regel­mä­ßig prüft, muss­te die Brü­cke für die aktu­el­le Unter­su­chung zwei Tage lang sper­ren. Sein Fazit fiel ernüch­ternd aus: Der Zustand ver­schlech­te­re sich ste­tig – eine Her­aus­for­de­rung, bis der Ersatz­bau steht.

Ersatz­bau soll 2026 begin­nen – Fer­tig­stel­lung frü­hes­tens 2030

Nach Anga­ben der Lan­des­be­hör­de sind die Aus­schrei­bun­gen für das neue Bau­werk bereits abge­schlos­sen. Die Auf­trags­ver­ga­be wird der­zeit vor­be­rei­tet, sodass der Neu­bau vor­aus­sicht­lich Anfang 2026 begin­nen kann. Die Bau­zeit wird auf vier bis fünf Jah­re geschätzt.

„Wir hof­fen, dass wir die­se Zeit im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes über­brü­cken kön­nen“, sag­te Thie­le. „Aber klar ist auch: Schwer­last­ver­keh­re müs­sen kon­se­quent ver­mie­den wer­den, um die Brü­cke nicht zusätz­lich zu belasten.“

Plan B gefor­dert: Lebens­dau­er not­falls verlängern

Ange­sichts des unsi­che­ren Zustands for­dert Thie­le nun, einen Plan B zu ent­wi­ckeln. Die­ser soll grei­fen, falls sich die Schä­den schnel­ler ver­schlim­mern als erwartet.

„Für den Fall der Fäl­le muss die Lan­des­stra­ßen­be­hör­de gewapp­net sein“, so Thie­le.
„Es braucht kon­kre­te Vari­an­ten, um die Lebens­dau­er zu ver­län­gern – auch wenn dies mit Ein­schrän­kun­gen ver­bun­den wäre.“

Zwar sei­en ver­schie­de­ne Mög­lich­kei­ten bereits geprüft, aber wegen län­ge­rer Sperr­zei­ten wie­der ver­wor­fen wor­den. Eine Ein­hau­sung der Brü­cke für Repa­ra­tur­maß­nah­men oder eine Ver­stär­kung der Trä­ger sei tech­nisch schwie­rig. Den­noch müs­se alles getan wer­den, um die Nutz­bar­keit mög­lichst lan­ge zu erhalten.

Stren­ge­re Auf­la­gen denkbar

Thie­le sprach sich außer­dem für eine kon­se­quen­te Kon­trol­le der bestehen­den Gewichts- und Geschwin­dig­keits­be­gren­zung aus.
„Die bis­he­ri­gen Beschrän­kun­gen sind abso­lut gerecht­fer­tigt“, beton­te er. Denk­bar sei­en künf­tig auch wei­te­re Maß­nah­men, etwa eine Redu­zie­rung des zuläs­si­gen Gesamt­ge­wichts auf 3,5 Ton­nen oder eine ein­spu­ri­ge Ver­kehrs­füh­rung mit Ampelregelung.

Am Ende des Ter­mins zeig­te sich Thie­le zwar besorgt, aber entschlossen:

„Alle Betei­lig­ten müs­sen ihren Bei­trag leis­ten, um die­se wich­ti­ge Stra­ßen­ver­bin­dung zu erhal­ten. Ich bin sicher, dass die Lan­des­be­hör­de die Dring­lich­keit genau­so sieht.“


 

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