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Abfall­ent­sor­gung im Land­kreis Leer: Weni­ger Müll, kla­re Regeln und ange­pass­te Gebühren

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So bit­te nicht! Wild durch­ein­an­der gewor­fe­ne Hau­fen, durch­wühl­te Gegen­stän­de und falsch abge­stell­te Abfäl­le erschwe­ren die Abho­lung und ver­ur­sa­chen zusätz­li­che Kos­ten. Damit der Sperr­müll rei­bungs­los ent­sorgt wer­den kann, soll­ten nur die zuläs­si­gen Gegen­stän­de bereit­ge­stellt und sau­ber getrennt plat­ziert wer­den. Foto: Ingo Ton­sor @LeserECHO

Tiefst­stand beim Pro-Kopf-Auf­kom­men an Sied­lungs­ab­fäl­len in Nie­der­sach­sen – Nach­hal­tig­keit zeigt Wirkung


Die Men­schen in Nie­der­sach­sen pro­du­zie­ren so wenig Sied­lungs­ab­fall wie seit Beginn der Erhe­bung im Jahr 2004 nicht mehr. Nach aktu­el­len Anga­ben des Lan­des­am­tes für Sta­tis­tik Nie­der­sach­sen (LSN) ging das Pro-Kopf-Auf­kom­men an Sied­lungs­ab­fäl­len im Jahr 2023 auf 547 Kilo­gramm zurück – der nied­rigs­te Wert seit über 20 Jah­ren. Damit setzt sich der posi­ti­ve Trend eines rück­läu­fi­gen Abfall­auf­kom­mens fort: Bereits im drit­ten Jahr in Fol­ge wur­de ein Rück­gang verzeichnet.

Deut­lich unter Vor-Coro­na-Niveau – trotz Bevölkerungswachstum

Beson­ders bemer­kens­wert: Im Ver­gleich zum Vor-Coro­na-Jahr 2019 sank die Gesamt­men­ge der Sied­lungs­ab­fäl­le um rund 352.000 Ton­nen – von 4,81 Mil­lio­nen Ton­nen auf nun 4,46 Mil­lio­nen Ton­nen. Dies geschah trotz eines Bevöl­ke­rungs­an­stiegs um rund 158.000 Per­so­nen im sel­ben Zeit­raum. Das bedeu­tet, dass nicht nur ins­ge­samt weni­ger Müll ent­stand, son­dern jede ein­zel­ne Per­son im Schnitt auch deut­lich weni­ger Abfall pro­du­zier­te: 2019 lag das Pro-Kopf-Auf­kom­men noch bei 601 Kilo­gramm, 2023 waren es 54 Kilo­gramm weniger.

Haus- und Sperr­müll sowie Ver­wer­tungs­ab­fäl­le rückläufig

Ein Blick in die Details zeigt, dass nahe­zu alle Abfall­ar­ten zum Rück­gang bei­getra­gen haben. Das Haus­müll­auf­kom­men pro Per­son belief sich 2023 auf 177 Kilo­gramm – ein Minus von 10 Kilo­gramm gegen­über 2019 und ein erneu­ter Tiefst­stand. Auch bei den Abfäl­len zur Ver­wer­tung, die den größ­ten Anteil am gesam­ten Abfall­strom aus­ma­chen, gab es ein deut­li­ches Minus von 24 Kilo­gramm pro Kopf.

Zur Kate­go­rie „Abfäl­le zur Ver­wer­tung“ zäh­len unter ande­rem Wert­stof­fe aus dem Gel­ben Sack, Papier/Pappe, Alt­glas sowie Holz, Metal­le, Tex­ti­li­en und wei­te­re ver­wert­ba­re Stof­fe. Auch Bio­ab­fäl­le – bestehend aus Küchen- und Gar­ten­ab­fäl­len – sind Teil die­ses Bereichs und wer­den über Bio­ton­nen oder kom­mu­na­le Sam­mel­stel­len ent­sorgt. Ihr Rück­gang zeigt, dass auch im Bereich der getrenn­ten Samm­lung effi­zi­en­ter mit Res­sour­cen umge­gan­gen wird.

Zei­chen für ein ver­än­der­tes Umweltbewusstsein

Die Zah­len las­sen sich als posi­ti­ves Signal in Rich­tung Nach­hal­tig­keit und bewuss­te­ren Kon­sums deu­ten. Die Ent­wick­lun­gen könn­ten Aus­druck einer lang­fris­ti­gen Ver­hal­tens­än­de­rung in der Bevöl­ke­rung sein – hin zu einem gerin­ge­ren Res­sour­cen­ver­brauch, stär­ke­rem Umwelt­be­wusst­sein und bes­se­rer Müll­ver­mei­dung. Auch effi­zi­en­te­re Sam­mel- und Ver­wer­tungs­sys­te­me sowie kom­mu­na­le Auf­klä­rungs­ar­beit dürf­ten zu dem Rück­gang bei­getra­gen haben.

 

Das Lan­des­ab­fall­auf­kom­men 2023 mar­kiert einen erfreu­li­chen Mei­len­stein in der Ent­wick­lung der Kreis­lauf­wirt­schaft in Nie­der­sach­sen. Die sin­ken­den Pro-Kopf-Wer­te – trotz wach­sen­der Bevöl­ke­rung – zei­gen, dass Fort­schrit­te mög­lich sind. Sie unter­strei­chen die Wirk­sam­keit von Müll­ver­mei­dung, ver­bes­ser­ter Abfall­tren­nung und einem zuneh­men­den Bewusst­sein für nach­hal­ti­gen Kon­sum. Der Trend der ver­gan­ge­nen Jah­re gibt Anlass zur Hoff­nung, dass Nie­der­sach­sen auf einem guten Weg ist – hin zu weni­ger Abfall und mehr Ressourcenschonung.

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Sperr­müll und Elek­tro­ge­rä­te im Land­kreis Leer: Was gehört wohin – und was ist zu beachten?

Im Land­kreis Leer wird die Sperr­müll­ab­fuhr durch den Abfall­wirt­schafts­be­trieb orga­ni­siert – bequem und bür­ger­nah: Sper­ri­ge Abfäl­le müs­sen nicht selbst zum Wert­stoff­hof gebracht wer­den, son­dern wer­den nach Anmel­dung direkt vor der Haus­tür abge­holt. Doch vie­le Bür­ge­rin­nen und Bür­ger stel­len sich die Fra­ge: Was gehört eigent­lich zum Sperr­müll – und was nicht?

Was ist Sperrmüll?

Als Sperr­müll gel­ten gro­ße, sper­ri­ge Haus­halts­ge­gen­stän­de, die wegen ihrer Grö­ße, ihres Gewichts oder ihrer Beschaf­fen­heit nicht in die nor­ma­len Abfall­sä­cke des Land­krei­ses pas­sen. Dazu zäh­len beispielsweise:

  • Sper­ri­ge Haus­halts­ge­gen­stän­de ohne Elek­tro­an­tei­le: Möbel, Matrat­zen, Lat­ten­ros­te, gro­ße Deko­ra­ti­ons­ar­ti­kel, Tep­pich­res­te, Gar­ten­mö­bel, Fahr­rä­der, Kin­der­wa­gen, Klein­tier­kä­fi­ge und ähnliches.

  • Elek­tro­groß­ge­rä­te: Fern­se­her, Wasch­ma­schi­nen, Her­de, Kühl- und Gefrier­ge­rä­te, Lam­pen, Mikro­wel­len, Kaf­fee­ma­schi­nen, Rasen­mä­her (elek­trisch), Ste­reo­an­la­gen u. v. m.

  • Elek­tro­klein­ge­rä­te: Radi­os, Wecker, Rasie­rer, Mixer, Dru­cker, elek­tri­sche Spiel­zeu­ge und sogar Schu­he mit Leuchtdioden.

Wich­tig: Elek­tro­ge­rä­te müs­sen sepa­rat vom übri­gen Sperr­müll bereit­ge­stellt wer­den. Bei­des soll­te am Abfuhr­tag bis spä­tes­tens 7:00 Uhr ordent­lich getrennt am Stra­ßen­rand ste­hen – und nicht inein­an­der ver­keilt, damit die Abho­lung rei­bungs­los erfol­gen kann.

Was gehört nicht zum Sperrmüll?

Nicht jeder gro­ße Gegen­stand ist auto­ma­tisch Sperr­müll. Fol­gen­de Din­ge wer­den nicht mit der Sperr­müll­ab­fuhr mitgenommen:

  • Abfäl­le aus Bau- und Umbau­ar­bei­ten wie Fens­ter, Türen, Zie­gel, Panee­le, Wasch­be­cken, Duschkabinen

  • Farb­res­te, Lösungs­mit­tel, Lacke

  • Alt­rei­fen, Kfz-Tei­le, Dach­ge­päck­trä­ger, Batterien

  • Gar­ten­zäu­ne, Beton­pflanz­kü­bel, Wäschepfähle

  • Haus­müll, Wert­stof­fe, Alt­glas, Alt­klei­der, Oberbetten

  • Gar­ten­häu­ser, Hun­de­hüt­ten, Schau­kel­ge­stel­le im Außenbereich

  • Abfäl­le aus Gewer­be- oder Großbehältern

  • Nicht ange­mel­de­ter oder zu viel bereit­ge­stell­ter Sperrmüll

Ein beson­de­res Ange­bot gilt für Nacht­spei­cher­öfen aus Pri­vat­haus­hal­ten: Die­se kön­nen gut ver­packt in reiß­fes­ter Folie (mind. 0,4 mm dick) kos­ten­los im Ent­sor­gungs­zen­trum Brei­ner­moor abge­ge­ben werden.

STOP-Auf­kle­ber gegen Sperrmülldiebstahl

Immer wie­der kommt es vor, dass bereit­ge­stell­ter Sperr­müll von Drit­ten durch­wühlt und geplün­dert wird – vor allem Metall­tei­le und Elek­tro­ge­rä­te sind begehrt. Das ist nicht nur ärger­lich, son­dern auch eine Ord­nungs­wid­rig­keit. Der Abfall­wirt­schafts­be­trieb bie­tet des­halb STOP-Auf­kle­ber zum Selbst­aus­dru­cken an, mit denen auf das Dieb­stahl­ver­bot hin­ge­wie­sen wer­den kann.

Ent­gel­te und Ände­run­gen ab Janu­ar 2025

Zum 1. Janu­ar 2025 wer­den die Gebüh­ren leicht ange­passt, um gestie­ge­ne Betriebs­kos­ten und logis­ti­sche Her­aus­for­de­run­gen – wie die Sper­rung der Leda­brü­cke – auszugleichen:

  • Grund­ent­gelt: steigt von 91,86 € auf 93,48 € pro Jahr

  • Rest­ab­fall­sä­cke: 50 l = 1,64 € / 30 l = 0,98 €

  • Grün­ab­fall­sä­cke: 20 l = 0,36 € / 40 l = 0,72 €

  • Sperr­müll-Sofort­ab­fuhr: 5 m³ = 115 € (zuvor 106 €)

  • Nor­ma­le Sperr­müll­ab­fuhr (nach Anmel­dung): bleibt bei 35 € je 5 m³

  • Wert­stoff­hof­prei­se: Alt­holz von 6 € auf 10 €/m³, eini­ge Prei­se wie für Asbest, Dämm­ma­te­ri­al oder Bau­schutt wur­den gesenkt

Für pri­va­te Anlie­fe­run­gen zu den Wert­stoff­hö­fen oder zur Abfall­um­schlag­an­la­ge Bor­kum gel­ten je nach Abfall­art neue Prei­se – eine Über­sicht fin­den Sie auf der Web­site des Abfallwirtschaftsbetriebs.

Gut zu wissen

Wer Sperr­müll anmel­det, soll­te nur so viel an die Stra­ße stel­len, wie tat­säch­lich bean­tragt wur­de – andern­falls wird nichts abge­holt. Lie­gen­ge­blie­be­ne oder nicht abge­hol­te Tei­le müs­sen umge­hend wie­der ent­fernt werden.

Wei­te­re Informationen

Fra­gen zur rich­ti­gen Ent­sor­gung? Die Abfall­be­ra­tung hilft kos­ten­los wei­ter:
📞 0800 – 9 25 24 23
🌐 www.all-leer.de

Mit einer kor­rek­ten Tren­nung und recht­zei­ti­gen Bereit­stel­lung leis­ten Sie nicht nur einen Bei­trag zum Umwelt­schutz – Sie ver­mei­den auch unnö­ti­ge Zusatz­kos­ten und Ärger. Der Land­kreis Leer sorgt dafür, dass Ihr Sperr­müll und Ihre Alt­ge­rä­te fach­ge­recht und umwelt­scho­nend ent­sorgt werden.

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