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Alt­tex­ti­li­en im Land­kreis Leer: Rekord­men­gen sor­gen für über­füll­te Con­tai­ner und Probleme

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Anstieg der Alt­tex­til­men­gen im Land­kreis Leer: Her­aus­for­de­run­gen und Lösungsansätze

Im Land­kreis Leer nimmt die Men­ge der ein­ge­sam­mel­ten Alt­tex­ti­li­en wei­ter­hin stark an. Bereits 2023 ver­zeich­ne­te der Mann einen Zuwachs von etwa 200 Ton­nen gegen­über dem Vor­jahr und erreich­te rund 762 Ton­nen. Bis Ende 2024 wird eine wei­te­re Stei­ge­rung um rund 80 Ton­nen erwar­tet. Doch die­ser Anstieg bringt auch neue Her­aus­for­de­run­gen mit sich, ins­be­son­de­re an den Container-Standorten.


Deut­scher Anstieg durch Fast Fashion und Konsumverhalten

„Das ist schon eine Haus­num­mer“, sagt Doro­thee Möhl­mann vom Abfall­wirt­schafts­be­trieb des Land­krei­ses Leer. Die­ser Anstieg ist jedoch kein Grund zur unge­teil­ten Freu­de. Der Markt wird der­zeit regel­mä­ßig mit Alt­klei­dern über­schwemmt, wie Betriebs­lei­ter Klaus Anne­ken berich­tet. Beson­ders der Trend zur soge­nann­ten Fast Fashion trägt erheb­lich dazu bei. Vie­le Klei­dungs­stü­cke wer­den nach kur­zer Zeit ent­sorgt, was die Sam­mel­stel­len stark belastet.


Über­füll­te Con­tai­ner und Pro­ble­me bei der Leerung

Die oran­ge­far­be­nen Alt­tex­til-Con­tai­ner im Land­kreis sind mitt­ler­wei­le häu­fig über­füllt. „Wir bekom­men jetzt die Mel­dun­gen, dass die Behäl­ter voll sind“, so Anne­ken. Das mit der Ein­samm­lung beauf­trag­te Unter­neh­men Bre­Ent aus Bre­men bemüh­te sich zwar um eine groß­zü­gi­ge Lee­rung, stößt jedoch ange­sichts der Men­gen und Kapazitätsgrenzen.


Ille­ga­le Abla­ge­run­gen ver­schär­fen die Situation

Wer­den Alt­tex­ti­li­en vor den Con­tai­nern abge­la­gert, was erheb­li­che Pro­ble­me ver­ur­sacht. „Drau­ßen wer­den die Tex­ti­li­en feucht oder sogar nass.“ „Für die Ver­wer­tung sind sie dann nicht mehr zu ver­wen­den und wer­den zu Rest­müll“, erklärt Anne­ken. Man­che Men­schen legen ihre Klei­dung sogar vor den Con­tai­ner, obwohl die­ser noch Platz hatte.

Der Land­kreis appel­liert drin­gend an die Bür­ger, sol­che Abla­ge­run­gen zu ver­mei­den. Der voll­stän­di­ge Behäl­ter soll­te ent­we­der an einem ande­ren Stand­ort gemel­det wer­den oder die Tex­ti­li­en müs­sen zuerst wie­der mit nach Hau­se genom­men wer­den. Mel­dun­gen über den gesam­ten Behäl­ter kön­nen tele­fo­nisch, per E‑Mail oder über die MyMüll-App erfolgen.


Alter­na­ti­ven zur Ent­sor­gung in Containern

Neben den Con­tai­nern gibt es wei­te­re Mög­lich­kei­ten, gebrauch­te Klei­dung sinn­voll wei­ter­zu­ge­ben. Sozia­le Kauf­häu­ser, Klei­der­kam­mern und Tafeln neh­men gut erhal­te­ne Klei­dungs­stü­cke ger­ne ent­ge­gen. Die­se Ein­rich­tun­gen bie­ten eine nach­hal­ti­ge Alter­na­ti­ve und unter­stüt­zen gleich­zei­tig Men­schen in schwie­ri­gen Lebenssituationen.


Ille­ga­le Müll­ent­sor­gung: Kon­se­quen­zen und Prävention

Die ille­ga­le Abla­ge­rung von Tex­ti­li­en und ande­ren Abfäl­len an Con­tai­ner-Stand­or­ten stellt eine Ord­nungs­wid­rig­keit dar. Ver­ur­sa­cher ris­kie­ren Buß­gel­der oder gar straf­recht­li­che Kon­se­quen­zen. Der Land­kreis hat zudem mit zuneh­men­der ille­ga­ler Müll­ent­sor­gung in der Natur zu kämpfen.

Die­ses Pro­blem soll 2025 im Fokus der Arbeit des Abfall­wirt­schafts­be­triebs rücken. Ziel ist es, sowohl durch Auf­klä­rung als auch durch Kon­trol­len und Maß­nah­men die Umwelt­sün­der zur Ver­ant­wor­tung zu ziehen.


Fazit: Ein Pro­blem, das alles angeht

Der stei­gen­de Anfall von Alt­tex­ti­li­en im Land­kreis Leer zeigt deut­lich die Aus­wir­kun­gen des moder­nen Kon­sum­ver­hal­tens. Wäh­rend die Sam­mel­men­gen wei­ter stei­gen, gera­ten die Ent­sor­gungs­struk­tu­ren an ihre Gren­zen. Es liegt in der Ver­ant­wor­tung der Bür­ger, durch ord­nungs­ge­mä­ße Ent­sor­gung und die Nut­zung von Alter­na­ti­ven wie Klei­der­kam­mern einen Bei­trag zur Ent­las­tung zu leisten.

Zusätz­lich for­dert der Abfall­wirt­schafts­be­trieb eine lang­fris­ti­ge Bewusst­seins­än­de­rung hin zu einem nach­hal­ti­gen Umgang mit Mode und Müll. Nur so kön­nen die Her­aus­for­de­run­gen an den Alt­tex­til-Stand­or­ten effek­tiv bewäl­tigt werden.


 

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