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Blo­em bei der Deich­acht: Mit Ems­schlick die Dei­che zukunfts­fest machen

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Vor­dem Gebäu­de der Deich- und Sie­lacht Rhei­der­land: Ober­siel­rich­ter Wil­lem Ber­lin, SPD-Land­tags­ab­ge­ord­ne­ter Nico Blo­em und Ober­deich­rich­ter Meint Hens­mann. Bild: privat

Blo­em bei der Deich­acht: Mit Ems­schlick die Dei­che zukunfts­fest machen

Jem­gum – Die Rhei­der Deich­acht setzt sich dafür ein, den Schlick aus der Ems an Land zu brin­gen und als Roh­stoff für die Erhö­hung der Dei­che zu nut­zen. „Alle Argu­men­te spre­chen für die­sen Vor­schlag – gera­de in Zei­ten des beschleu­nig­ten Kli­ma­wan­dels und des schnel­le­ren Mee­res­spie­gel­an­stiegs. Ich ste­he voll an der Sei­te unse­rer Deich- und Siel-acht, die für unse­re Sicher­heit sor­gen“, mein­te der SPD-Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Nico Blo­em (Wee­ner) beim Besuch der Rhei­der Deich­acht und der Sie­lacht Rheiderland.

Ober­deich­rich­ter Meint Hens­mann hat­te Blo­em den Vor­schlag, für den er schon seit Jah­ren wirbt, vor­ge­stellt: Aus Schlick wer­de nach weni­gen Jah­ren Lage­rung wert­vol­ler Klei, der drin­gend für die Erhö­hung der Dei­che benö­tigt wird. „Dar­um schla­gen wir vor, den gebag­ger­ten Schlick nicht in der Ems­mün­dung zu ver­klap­pen, son­dern an Land zu brin­gen. Im nörd­li­chen Rhei­der­land und im Deich­vor­land am Dol­lart haben wir genug Flä­chen dafür“, meint Hens­mann. Er weist zudem dar­auf hin, dass durch die künf­ti­ge Tide­steue­rung und die Außen­ems­ver­tie­fung mit zusätz­li­chem Schlick im Bereich des Sperr­werks zu rech­nen sei und der Druck sich auf den Dol­lart­deich durch die Ems­ver­tie­fung er-höht. Hens­mann: „Wir brau­chen daher den Schlick an Land.“ Der Ober­deich­rich­ter rech­net damit, „dass der Mee­res­spie­gel schnel­ler und höher steigt, als wir das bis­lang dach­ten. Zusätz­lich soll­ten wir den Schlick auf Län­de­rei­en brin­gen, um damit boden­ver­bes­sern­de Maß­nah­men zu erzielen.“

„Das klingt sehr ver­nünf­tig. Wir gewin­nen wert­vol­len Klei und nut­zen den mas­sen­haft anfal­len­den Schlick dafür. Damit packen wir zwei Pro­ble­me an. Ich wer­de in Han­no­ver dafür wer­ben“, mein­te Blo­em. Es müs­se auch schnell gehen, damit die Dei­che recht­zei­tig zukunfts­fest gemacht wer­den kön­nen. Hens­mann mein­te, dass die Nie­der­län­der schon wei­ter sei­en. Er reg­te eine ver­stärk­te euro­päi­sche Zusam­men­ar­beit an.

Wei­te­re The­men des Gesprächs waren der Teek, der bei Hoch­was­ser an die Dei­che gespült wird, und das Was­ser­ma­nage­ment im Bin­nen­land. Hens­mann kri­ti­sier­te, dass der Teek, der vor allem aus Pflan­zen­res­ten aus dem Deich­vor-land besteht, wegen einer Ände­rung des Abfall­ge­set­zes nicht mehr ver­kuhlt wer­den darf. Er warb für die Alter­na­ti­ve, die Pflan­zen­res­te mit Mist­streu­ern auf Län­de­rei­en zu brin­gen. „Wenn das nicht geht, wis­sen wir nicht mehr, wo wir den Teek lagern sol­len“, so Hensmann.

Ober­siel­rich­ter Wil­lem Ber­lin berich­te­te über die lau­fen­de Sanie­rung der sechs Mün­dungs­schöpf­wer­ke. Sor­gen machen ihm der Kli­ma­wan­del mit immer häu­fi­ge­ren Dür­re­pe­ri­oden. „Wir müs­sen das Was­ser­ma­nage­ment anpas­sen“, so Ber­lin. Nico Blo­em wies dar­auf hin, dass das Land jetzt den Auf­bau eines Net­zes zur Mes­sung des Was­ser­stan­des auch im Rhei­der­land bezu­schusst habe. „Das ist sehr sinn­voll, damit wir aus den Daten Maß­nah­men ablei­ten kön­nen“, mein­te Berlin.

 

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