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Bloem beim Mariko: In Leer wird die Zukunft der Schifffahrt geschrieben
Die Zukunft der Schifffahrt ist ihr Thema (von links): Sören Berg, Projektmanager bei der Mariko-GmbH, Landtagsabgeordneter Nico Bloem und Mariko-Geschäftsführerin Katja Baumann. Bild: privat
Bloem beim Mariko: In Leer wird die Zukunft der Schifffahrt geschrieben
Leer – „Hier wird die Zukunft der Schifffahrt geschrieben.“ Sichtlich beeindruckt zeigte sich der SPD-Landtagsabgeordnete Nico Bloem (Weener) bei seinem Besuch des Maritimen Kompetenzzentrums – kurz Mariko – in Leer. Dabei stellten Geschäftsführerin Katja Baumann und Projektmanager Sören Berg zwei Projekte in den Mittelpunkt: Segelsysteme zur Antriebsunterstützung von Seeschiffen und das modulare Binnenschiff der Zukunft.
Die Mariko GmbH beschäftigt sich vor allem mit der umweltschonenden Schifffahrt – „Green Shipping“. Dabei erforschen die Konsortien, die Katja Baumann und ihr Team begleiten möglichst ökologische Antriebsarten, die mit Flüssiggas, Wasserstoff, Methanol, Ammoniak oder Wind arbeiten. So viel ist schon klar: Das Seeschiff, das klimaneutral mit Wasserstroff oder anderen klimaneutralen Kraftstoffen betrieben wird, ist noch in weiter Ferne.
Die Frage des gelernten Schiffbauers Bloem „Wie kriegen wir mehr ökologische PS auf das Wasser?“ beantworteten Baumann und Berg klar: Die Zukunft einer umweltschonenden Seeschifffahrt liegt in Antriebsarten, die durch Wind unterstützt werden oder perspektivisch Wind sogar als Hauptantriebsquelle nutzen. Dabei setzt man große Hoffnungen in den so genannten Flettner-Rotor, der bereits im Einsatz sei und bis zu 20 Prozent Treibstoff spare. „Die Hochschule Emden/ Leer mit dem Fachbereich Seefahrt und Maritime Wissenschaften sowie verschiedene Unternehmen im Landkreis Leer beschäftigen sich bereits seit Jahren mit diesem Thema. „Leer kann zum Hotspot für Segelsysteme in der Seeschifffahrt werden“, meinen Baumann und Berg. Aktuell laufen unter anderem zwei Projekte für neue Schiffstypen zu diesem Thema unter Beteiligung der Mariko GmbH.
Große Hoffnungen setzt das Mariko-Team zudem in die Erforschung eines neuen Binnenschifftyps, der aus Modulen besteht und ökologisch wie ein Baukasten mit der technischen Entwicklung mitwachsen kann. „Die heutigen Binnenschiffe sind im Schnitt mehr als 50 Jahre alt. Da gibt es einen großen Investitionsstau“, berichten Baumann und Berg. „Auch das ist ein Chance für kleine und große Werften in unserer Region“, konstatiert Bloem.
Weitere Themen des Besuchs waren die autonome Schifffahrt, die Digitalisierung allgemein und der Fachkräftemangel – auch damit beschäftigt sich die Mariko GmbH. „Ich bin sehr froh , dass wir eine solche Einrichtung im Landkreis Leer haben“, meinte Bloem.
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