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Euro­pas größ­te Hub-Dreh-Brü­cke ent­steht: Deut­sche Bahn baut neue Friesenbrücke

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v.l.n.r. Ulf Thie­le. Stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der der CDU-Land­tags­frak­ti­on Nie­der­sach­sen; Git­ta Con­ne­mann, Mit­glied des Bun­des­ta­ges;  Nie­der­sach­sens Wirt­schafts- und Ver­kehrs­mi­nis­ter Dr. Bernd Alt­hus­mann; Enak Fer­le­mann, Par­la­men­ta­ri­scher Staats­se­kre­tär beim Bun­des­mi­nis­ter für Ver­kehr und digi­ta­le Infra­struk­tur; DB-Infra­struk­tur­vor­stand Ronald Pofalla;  Land­rat Mat­thi­as Groote

 

Bau star­tet im kom­men­den Jahr • Ab 2024 wie­der durch­ge­hen­de Züge zwi­schen Leer (Ost­fries­land) und Gro­nin­gen (Nie­der­lan­de) • Neue Frie­sen­brü­cke öff­net und schließt minu­ten­schnell • Flüs­si­ge­rer Ver­kehr für Bahn und Schif­fe • Eige­ner Weg für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen

In gut drei Jah­ren ent­steht bei Wee­ner die größ­te Hub-Dreh-Brü­cke Euro­pas. Das Start­si­gnal für den Bau der hoch­mo­der­nen Frie­sen­brü­cke und die Inves­ti­ti­on von rund 125 Mil­lio­nen Euro gaben heu­te DB-Infra­struk­tur­vor­stand Ronald Pofalla, der Par­la­men­ta­ri­sche Staats­se­kre­tär im Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Ver­kehr und Digi­ta­le Infra­struk­tur Enak Fer­le­mann sowie Nie­der­sach­sens Wirt­schafts- und Ver­kehrs­mi­nis­ter Dr. Bernd Alt­hus­mann. Die neue Brü­cke ver­bin­det Ost­fries­land wie­der mit den nörd­li­chen Nie­der­lan­den und sorgt so für ein attrak­ti­ves, durch­ge­hen­des Zug­an­ge­bot. 2015 hat­te ein Frach­ter die vor­han­de­ne alte Klapp­brü­cke beschä­digt, seit­dem ist der Zug­ver­kehr unter­bro­chen. Bahn- und Schiffs­ver­kehr pro­fi­tie­ren künf­tig von minu­ten­schnel­len Öff­nungs- und Schließ­zei­ten der tech­nisch anspruchs­vol­len Hub-Dreh-Kon­struk­ti­on. Die Men­schen in der Regi­on kön­nen die Ems außer­dem zu Fuß oder mit dem Fahr­rad über­que­ren. Mit­te 2022 begin­nen die Arbei­ten für die neue Friesenbrücke.

DB-Infra­struk­tur­vor­stand Ronald Pofalla: „Im Euro­päi­schen Jahr der Schie­ne set­zen wir hier an der Ems ein Zei­chen für den kli­ma­freund­li­chen Bahn­ver­kehr über Gren­zen hin­weg. Wir bau­en Euro­pas größ­te Hub-Dreh-Brü­cke und bie­ten den Men­schen eine anspre­chen­de, emis­si­ons­ar­me Alter­na­ti­ve zum Auto. Wo heu­te noch eine Lücke zwi­schen zwei Ufern klafft, ver­bin­den wir Ende 2024 wie­der Natio­nen. Durch die Frie­sen­brü­cke und die soge­nann­te Wun­der­line ver­kürzt sich die Fahr­zeit für die Rei­sen­den zwi­schen dem nie­der­län­di­schen Gro­nin­gen und Bre­men künf­tig auf weni­ger als zwei­ein­halb Stun­den. Gleich­zei­tig stär­ken wir mit dem Brü­cken­neu­bau die Wirt­schaft und den Tou­ris­mus in der Region.“

Enak Fer­le­mann, Par­la­men­ta­ri­scher Staats­se­kre­tär beim Bun­des­mi­nis­ter für Ver­kehr und digi­ta­le Infra­struk­tur: „Der Ersatz der Frie­sen­brü­cke in Form einer leis­tungs­fä­hi­gen Hub-Dreh-Brü­cke eröff­net der gesam­ten Regi­on bes­se­re Per­spek­ti­ven. Die neue Hub-Dreh-Brü­cke wird einen rei­bungs­lo­sen Betrieb für den Schiffs- und Schie­nen­ver­kehr ermög­li­chen. Der Schiff­bau als Job­mo­tor im Ems­land erhält eine gesi­cher­te Per­spek­ti­ve, die inter­na­tio­na­len Ver­bin­dun­gen der Regio­nen Gro­nin­gen und Oldenburg/Bremen wer­den sich ver­bes­sern. Wie die Nach­bar­brü­cken, wird die neue Frie­sen­brü­cke durch eine höhe­re Durch­fahrts­brei­te selbst größ­ten Schif­fen die Que­rung ohne mehr­tä­gi­ge Betriebs­un­ter­be­rech­nun­gen ermög­li­chen. Der beim Betrieb der alten Brü­cke tage­lan­ge Aus­fall jeg­li­chen Schie­nen­ver­kehrs gehört damit end­lich der Ver­gan­gen­heit an. Die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger kön­nen durch den zusätz­li­chen Fuß- und Rad­weg das Brü­cken­kunst­werk auch von ganz Nahem bestau­nen. Inso­fern erhält auch der Tou­ris­mus einen bedeu­ten­den Impuls.“

Nie­der­sach­sens Wirt­schafts- und Ver­kehrs­mi­nis­ter Dr. Bernd Alt­hus­mann: „Der heu­ti­ge Spa­ten­stich ist der Beginn, die unter­bro­che­ne Bahn­ver­bin­dung zwi­schen Leer und dem nie­der­län­di­schen Gro­nin­gen wie­der­her­zu­stel­len. Ich freue mich sehr, dass aus den beschä­dig­ten Res­ten der alten Klapp­brü­cke nicht nur Euro­pas größ­te Hub-Dreh-Brü­cke ent­ste­hen wird, son­dern auch, dass die neue Frie­sen­brü­cke als Bestand­teil der ‚Wun­der­line‘ für eine schnel­le­re, kom­for­ta­ble­re und umwelt­freund­li­che­re Ver­bin­dung zwi­schen Bre­men und Gro­nin­gen sor­gen wird. Sie trägt damit dazu bei, die Mobi­li­tät auf bei­den Sei­ten der Gren­ze zu ver­bes­sern und die gesam­te Grenz­re­gi­on zu stärken.“

Von der moder­nen Frie­sen­brü­cke pro­fi­tie­ren Bahn- und Schiffs­ver­kehr sowie Radfahrer:innen und Fußgänger:innen glei­cher­ma­ßen. Das 337 Meter lan­ge Bau­werk bekommt auf 145 Metern ein beweg­li­ches Mit­tel­teil. Das 1.800 Ton­nen schwe­re Ele­ment lässt sich mit einer digi­ta­len Steue­rung in weni­gen Minu­ten um 90 Grad dre­hen. Gro­ße See­schif­fe, die nicht unter der Brü­cke durch­fah­ren kön­nen, haben so beson­ders viel Platz, um durch die Pas­sa­ge zu navi­gie­ren. Ein zusätz­li­cher Anprall­schutz im Was­ser sorgt für maxi­ma­le Sicher­heit aller Ver­kehrs­teil­neh­men­den. Auf der Frie­sen­brü­cke ent­steht außer­dem ein zwei­ein­halb Meter brei­ter Fuß- und Rad­weg. Bevor die Arbei­ten für die neue Brü­cke star­ten, baut die DB die heu­te 95 Jah­re alte Klapp­brü­cke ab. Das denk­mal­ge­schütz­te Brü­cken­wär­ter­häus­chen bleibt erhal­ten und wird an die Bedürf­nis­se der neu­en Brü­cke bau­lich und tech­nisch angepasst.


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