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Hand­werk in der Kri­se: Per­so­nal­ab­bau, stei­gen­de Insol­ven­zen und Bürokratiebelastung

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Über­wie­gend Per­so­nal­ab­bau und stei­gen­de Insol­ven­zen im Handwerk

In den ver­gan­ge­nen Mona­ten ist die Beschäf­ti­gung im Hand­werk deut­lich geschrumpft, ein Trend, der zuletzt in den Jah­ren 2009 und 2010 zu beob­ach­ten war. Dies ist haupt­säch­lich auf eine schlech­te­re Auf­trags­la­ge zurück­zu­füh­ren, unter der die Ein­stel­lungs­be­reit­schaft der Betrie­be gelit­ten hat. Fast ein Vier­tel der Befrag­ten (23,5 Pro­zent) berich­tet von einem Rück­gang der Mit­ar­bei­ter­zahl, im Ver­gleich zum Vor­jahr (17,9 Pro­zent) eine deut­li­che Zunah­me. Gleich­zei­tig hat etwa jeder fünf­te Hand­werks­be­trieb (19,6 Pro­zent) sein Per­so­nal auf­ge­stockt. Den­noch bleibt das Hand­werk als arbeits­in­ten­si­ver Sek­tor in Zukunft auf Fach­kräf­te­nach­wuchs ange­wie­sen, wobei 20,6 Pro­zent der Befrag­ten pla­nen, zukünf­tig ihren Per­so­nal­be­stand zu erhö­hen, ein etwas nied­ri­ge­rer Wert als im Vor­jahr (25,2 Prozent).

Patrick-Lud­wig Hantzsch, Spre­cher von Cre­dit­re­form, warnt vor einem wei­te­ren Pro­blem: “In den kom­men­den Jah­ren wer­den vie­le Leis­tungs­trä­ger in den Ruhe­stand gehen. Gleich­zei­tig ist die Zahl der Aus­bil­dungs­ab­schlüs­se deut­lich nied­ri­ger als frü­her. Die Kapa­zi­tä­ten im Hand­werk wer­den so wei­ter verknappt.”

Die Insol­ven­zen im Hand­werk ver­zeich­nen einen kon­ti­nu­ier­li­chen Anstieg. Im Jahr 2023 wur­den ins­ge­samt 4.050 Insol­ven­zen von Hand­werks­be­trie­ben regis­triert, was einem Anstieg von 23,1 Pro­zent im Ver­gleich zum Vor­jahr (3.290) ent­spricht. Die­se Ent­wick­lung spie­gelt den gesamt­wirt­schaft­li­chen Trend wider. “Die Belas­tun­gen der zurück­lie­gen­den Jah­re seit Beginn der Pan­de­mie haben sich kumu­liert und füh­ren seit nun­mehr zwei Jah­ren zu einem Anstieg der Insol­ven­zen”, erklärt Patrik-Lud­wig Hantzsch. “Vie­le Betrie­be konn­ten Kos­ten­stei­ge­run­gen – ins­be­son­de­re bei Ener­gie und Finan­zie­rung – nicht mehr aus­glei­chen. Der schwa­che Kon­sum und Auf­trags­rück­gän­ge belas­te­ten zusätzlich.”

Eine wei­te­re Wachs­tums­brem­se für das Hand­werk stellt die Büro­kra­tie dar. “Das Hand­werk fühlt sich durch die Büro­kra­tie nicht nur belas­tet, son­dern immer mehr über­las­tet”, so Hantzsch. Die Umfra­ge zeigt, dass die über­wie­gen­de Mehr­zahl der Hand­werks­be­trie­be (80,3 Pro­zent) von einer Zunah­me der büro­kra­ti­schen Anfor­de­run­gen berich­tet. Die Fül­le staat­li­cher Auf­la­gen und Pflich­ten erschwert die Arbeit der Hand­werks­be­trie­be, bei­spiels­wei­se in Form von zeit­li­chen Ein­schrän­kun­gen und finan­zi­el­len Aus­wir­kun­gen. Betrie­be haben weni­ger Zeit für die Auf­trags­be­wäl­ti­gung (78,7 Pro­zent), was zu län­ge­ren War­te­zei­ten für die Kun­den (49,2 Pro­zent) führt. Zudem ver­teu­ern sich Leis­tun­gen, wenn bei­spiels­wei­se mehr Arbeits­zeit für admi­nis­tra­ti­ve Pro­zes­se auf­ge­wen­det wer­den muss (51,0 Pro­zent der Befragten).


 

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