Wirtschaft
IHK: Unternehmen atmen auf ‑Wirtschaft kommt wieder in Fahrt
„Die Wirtschaft in unserer Region ist auf gutem Wege, die Corona-Krise hinter sich zu lassen. Sie hat bereits ungefähr wieder das Niveau vor Ausbruch der Krise erreicht“. Dieses Fazit zieht Dr. Bernhard Brons, Präsident der IHK für Ostfriesland und Papenburg, nach Auswertung der IHK-Konjunkturumfrage zum Ende des zweiten Quartals. Seine Freude über diese Entwicklung macht Brons fest am IHK-Konjunkturklimaindikator, der die aktuelle Geschäftslage und die Zukunftsaussichten der Unternehmen in einem Wert zum Ausdruck bringt. Dieser liegt jetzt bei 102 (Vorquartal: 80) von 200 möglichen Punkten. Ähnlich gut sei die Konjunktur zuletzt vor zwei Jahren verlaufen. Zwischen den einzelnen Wirtschaftsbereichen variiere dieser Wert allerdings noch erheblich. Er rangiere zwischen 87 im Großhandel und 130 bei den unternehmensnahen Dienstleistern. Anders als noch vor einem Vierteljahr erkennt Brons jetzt deutliche Anzeichen für eine Entspannung. „Es scheint jetzt die V‑förmige Entwicklung einzusetzen, die wir im letzten Jahr vermisst haben. Unabhängig von den Zahlen nehmen wir bei Unternehmen und Konsumenten aber Corona-bedingte Verunsicherungen wahr, was die nächsten Wochen und Monate betrifft‟, so Brons.
Mit 57 Prozent (Vorquartal 52 Prozent) bewertet nach wie vor der überwiegende Anteil der befragten Betriebe die derzeitige Geschäftslage als „befriedigend“. Als besonders erfreulich bewertet die IHK, dass mit 28 Prozent inzwischen aber wieder deutlich mehr Betriebe eine gute Geschäftslage meldeten. Im Vorquartal seien es nur 18 Prozent gewesen. Nur noch 15 Prozent (Vorquartal: 30 Prozent) berichten hingegen jetzt von einer schlechten Geschäftslage. Ein Blick in die Branchen zeige, dass sich insbesondere im Einzelhandel sowie im Dienstleistungsgewerbe die wirtschaftliche Lage sprunghaft aufgehellt habe. Anders sehe es im Verkehrsgewerbe aus. Zwar habe sich die Situation auch dort entspannt, aber nicht so markant. Hingegen stagniere die Entwicklung in der Industrie.
Während hier im ersten Quartal die positiven Einschätzungen überwogen, hielten die sich mit den negativen Einschätzungen jetzt die Waage. Befragt nach den Erwartungen für die kommenden Monate geben jetzt 65 Prozent (Vorquartal 46 Prozent) an, dass sie von einer in etwa gleichbleibenden Entwicklung ausgehen. Nur noch 21 Prozent (Vorquartal: 41 Prozent) rechnen mit einer eher ungünstigeren Entwicklung ihrer Geschäftslage. 14 Prozent (Vorquartal 13 Prozent) erwarten dagegen eine günstigere Entwicklung.
Die wieder anziehende Konjunktur führt dazu, dass auch die Meldungen zu den Investitionsabsichten wieder besser geworden sind. 31 Prozent (Vorquartal: 26 Prozent) gehen von zunehmenden Investitionen aus, 24 Prozent (Vorquartal: 23 Prozent) von abnehmenden. 45 Prozent (Vorquartal: 51 Prozent) rechnen mit einem in etwa gleichbleibenden Investitionsniveau. Was die zukünftige Zahl der Beschäftigten angeht, so bleiben die Unternehmen weiter zurückhaltend. 71 Prozent der Befragten (Vorquartal: 72 Prozent) rechnen mit einer in etwa gleichbleibenden Zahl. 20 Prozent erwarten — wie im Vorquartal — eine fallende Nachfrage nach Beschäftigten. Neun Prozent (Vorquartal: acht Prozent) rechnet hier mit einem Zuwachs. Die exportierenden Unternehmen rechnen zu 68 Prozent (Vorquartal 44 Prozent) mit einem in etwa gleichbleibenden, zu 24 Prozent (Vorquartal 31 Prozent) mit einem rückläufigen Exportgeschäft. Acht Prozent (Vorquartal: 25 Prozent) gehen von einem Anstieg aus.
Die IHK hatte im Rahmen ihrer aktuellen Konjunkturumfrage zum Ende des ersten Quartals wieder mehr als 250 Unternehmen aus der Industrie, dem Einzel- und dem Großhandel, der Dienstleistungsbranche sowie aus dem Verkehrssektor der Region zu ihrer gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation und zu ihren Erwartungen an die kommenden Monate befragt.