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Lan­des­wei­ten Kon­trol­len gegen Schwarz­ar­beit und ille­ga­le Beschäftigung

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Alt­hus­mann: Wer rechts­wid­rig arbei­tet oder beschäf­tigt, scha­det Wirt­schaft und Sozialsystem

Zur Bekämp­fung von Schwarz­ar­beit und ille­ga­ler Beschäf­ti­gung haben vom 07.10.–12.10.2021 126 Bediens­te­te der Kom­mu­nen, 202 Beschäf­tig­te des Zolls sowie 25 Bediens­te­te der Berufs­ge­nos­sen­schaft der Bau­wirt­schaft, der Aus­län­der­be­hör­den, der Gewer­be­auf­sichts­äm­ter, der Job­cen­ter, der Poli­zei und der Deut­schen Ren­ten­ver­si­che­rung lan­des­weit 597 Betrie­be und 1540 Per­so­nen über­prüft. Dabei wur­den mut­maß­lich in 39 Fäl­len Hand­werk­s­tä­tig­kei­ten ohne die erfor­der­li­che Ein­tra­gung aus­ge­übt und in 12 Fäl­len einem Gewer­be ohne die erfor­der­li­che Anmel­dung nachgegangen.

In 107 Fäl­len führt der Zoll wei­te­re Prü­fun­gen durch, ob der vor­ge­schrie­be­ne Min­dest­lohn gezahlt wur­de und in 123 Fäl­len, ob Unter­neh­men Sozi­al­ver­si­che­rungs­bei­trä­ge nicht bzw. nicht in rich­ti­ger Höhe abge­führt haben. Dar­über hin­aus befin­den sich 6 Sach­ver­hal­te hin­sicht­lich eines mög­li­chen Sozi­al­leis­tungs­miss­brauchs sowie 49 Sach­ver­hal­te mit mut­maß­li­chen auf­ent­halts­recht­li­chen Ver­stö­ßen in der Klä­rung. Zudem stell­ten die Zöll­ne­rin­nen und Zöll­ner 68 Fäl­le mit Anhalts­punk­ten für wei­te­re Rechts­ver­stö­ße fest, etwa gegen sozi­al­ver­si­che­rungs­recht­li­che Mel­de­vor­schrif­ten oder Aus­weis­mit­füh­rungs­pflich­ten. Soweit sich die Ver­dachts­fäl­le bestä­ti­gen, wer­den Straf- oder Ord­nungs­wid­rig­kei­ten­ver­fah­ren eingeleitet.

Zwei­mal jähr­lich wer­den in Nie­der­sach­sen gemein­sa­me Kon­trol­len von Land­krei­sen, selbst­stän­di­gen Städ­ten und kreis­frei­en Städ­ten in Zusam­men­ar­beit mit der Finanz­kon­trol­le Schwarz­ar­beit der Haupt­zoll­äm­ter (FKS) ins­be­son­de­re in der Bau­bran­che lan­des­weit vor­ge­nom­men. Koor­di­niert wird die­se Akti­on vom nie­der­säch­si­schen Wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um und der Generalzolldirektion.

Nie­der­sach­sens Wirt­schafts- und Arbeits­mi­nis­ter Dr. Bernd Alt­hus­mann lob­te die Kon­trol­len: „Durch die gute Zusam­men­ar­beit der betei­lig­ten Behör­den konn­ten wir einen wei­te­ren Erfolg im Kampf gegen die Schwarz­ar­beit und ille­ga­le Beschäf­ti­gung ver­zeich­nen. Wer rechts­wid­rig arbei­tet oder beschäf­tigt, scha­det nicht nur unse­rer Wirt­schaft, son­dern auch dem gesam­ten Sozi­al­sys­tem. Die Fol­ge sind Wett­be­werbs­ver­zer­run­gen und pre­kä­re Arbeits­ver­hält­nis­se. Das müs­sen wir ver­hin­dern. Die Bekämp­fung der Schwarz­ar­beit steht auch zukünf­tig im Fokus der Nie­der­säch­si­schen Landesregierung.”

Hans Josef Haas, Vize­prä­si­dent der Gene­ral­zoll­di­rek­ti­on, sag­te zu den Akti­ons­ta­gen: „Ein wesent­li­cher Fak­tor für eine erfolg­rei­che Bekämp­fung von Schwarz­ar­beit und ille­ga­ler Beschäf­ti­gung ist die Zusam­men­ar­beit. Die­se Erkennt­nis haben wir nicht nur in Nie­der­sach­sen gewon­nen, son­dern auch in ande­ren Bun­des­län­dern. Des­halb wer­den wir die Koope­ra­ti­on mit allen an der Bekämp­fung von ille­ga­ler Beschäf­ti­gung und Schwarz­ar­beit betei­lig­ten Part­nern wei­ter vertiefen.”

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Ergeb­nis­se aus den ein­zel­nen Regionen:

Im Bereich Braun­schweig waren ins­ge­samt 76 Bediens­te­te der Kom­mu­nen und der FKS sowie sie­ben Bediens­te­te der Berufs­ge­nos­sen­schaft der Bau­wirt­schaft, der Aus­län­der­be­hör­den und der Gewer­be­auf­sichts­äm­ter in den Land­krei­sen Gif­horn, Gos­lar, Göt­tin­gen, Helm­stedt, Nort­heim und der Städ­te Braun­schweig, Salz­git­ter, Wolfs­burg und Gos­lar im Ein­satz. Für den Bereich des Land­krei­ses Wol­fen­büt­tel führ­te die Stadt Salz­git­ter die Über­prü­fun­gen durch, nach­dem ihr die Auf­ga­be durch Abschluss einer Zweck­ver­ein­ba­rung über­tra­gen wur­de. Es wur­den 119 Betrie­be und 311 Per­so­nen über­prüft. Dabei wur­den 19 mut­maß­li­che Rechts­ver­stö­ße gegen Hand­werks- und Gewer­be­ord­nung festgestellt.

Beson­de­re Vor­komm­nis­se: Im Land­kreis Gif­horn wur­den drei bos­ni­sche Staats­an­ge­hö­ri­ge mit slo­we­ni­schen Auf­ent­halts­ti­tel ange­trof­fen, die rechts­wid­rig einer Erwerbs­tä­tig­keit in Deutsch­land nach­gin­gen. Die Aus­län­der­be­hör­de hat die Aus­rei­se ver­an­lasst. Zudem muss­ten im Land­kreis Gif­horn wegen gra­vie­ren­der Arbeits­schutz­män­gel Bau­stel­len still­ge­legt wer­den. Im Land­kreis Göt­tin­gen flüch­te­ten drei Arbei­ter beim Ein­tref­fen der Bediens­te­ten von der Baustelle.

Im Bereich Olden­burg waren ins­ge­samt 121 Bediens­te­te der Kom­mu­nen und der FKS sowie neun Bediens­te­te der Berufs­ge­nos­sen­schaft der Bau­wirt­schaft, der Aus­län­der­be­hör­de, der Poli­zei und des Gewer­be­auf­sichts­am­tes in den Land­krei­sen Ammer­land, Aurich, Clop­pen­burg, Ems­land, Olden­burg, Osna­brück, Vech­ta, Witt­mund und der Städ­te Del­men­horst, Emden, Olden­burg, Osna­brück und Lin­gen im Ein­satz. Es wur­den 225 Betrie­be und 622 Per­so­nen über­prüft. Dabei wur­den 11 mut­maß­li­che Rechts­ver­stö­ße gegen Hand­werks- und Gewer­be­ord­nung festgestellt.

Beson­de­re Vor­komm­nis­se: Im Land­kreis Ems­land wies sich eine Per­son mit einem gefälsch­ten Rei­se­pass aus. In der Stadt Emden zeig­ten zwei Per­so­nen gefälsch­te rumä­ni­sche ID-Kar­ten vor, die ein­ge­zo­gen wur­den. Es han­del­te sich um ukrai­ni­sche und mol­da­wi­sche Staats­an­ge­hö­ri­ge, die auf­ge­for­dert wur­den, Deutsch­land zu ver­las­sen. Auf einer Bau­stel­le im Land­kreis Vech­ta wur­de eine Per­son ange­trof­fen, die bereits zur Auf­ent­halts­er­mitt­lung zwecks Abschie­bung aus­ge­schrie­ben war.

Im Bereich Han­no­ver waren ins­ge­samt 56 Bediens­te­te der Kom­mu­nen und der FKS sowie vier Bediens­te­te der Aus­län­der­be­hör­de, der Berufs­ge­nos­sen­schaft der Bau­wirt­schaft und des Gewer­be­auf­sichts­am­tes in den Land­krei­sen Diep­holz, Hameln-Pyr­mont, Hil­des­heim, Holz­min­den, Nien­burg, Schaum­burg, der Regi­on Han­no­ver, der Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver und den Städ­ten Hameln und Hil­des­heim im Ein­satz. Es wur­den 106 Betrie­be und 248 Per­so­nen über­prüft. Dabei wur­den 19 mut­maß­li­che Rechts­ver­stö­ße gegen Hand­werks- und Gewer­be­ord­nung festgestellt.

Beson­de­re Vor­komm­nis­se: In der Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver wur­de auf zwei Bau­stel­len die wei­te­re Tätig­keit wegen Arbeits­schutz­män­geln untersagt.

Im Bereich Lüne­burg waren ins­ge­samt 100 Bediens­te­te der Kom­mu­nen und der FKS sowie fünf Bediens­te­te der Aus­län­der­be­hör­de, des Job­cen­ters, der Deut­schen Ren­ten­ver­si­che­rung und der Berufs­ge­nos­sen­schaft der Bau­wirt­schaft in den Land­krei­sen Cel­le, Cux­ha­ven, Har­burg, Hei­de­kreis, Lüchow-Dan­nen­berg, Lüne­burg, Oster­holz, Roten­burg (Wüm­me), Sta­de, Uel­zen, Ver­den und der Stadt Cux­ha­ven im Ein­satz. Es wur­den 147 Betrie­be und 359 Per­so­nen über­prüft. Dabei wur­den zwei mut­maß­li­che Rechts­ver­stö­ße gegen Hand­werks- und Gewer­be­ord­nung festgestellt.

Beson­de­re Vor­komm­nis­se: Im Land­kreis Uel­zen wie­sen sich zwei Arbei­ter mit ukrai­ni­scher Staats­an­ge­hö­rig­keit mit pol­ni­schem Visum aus. Die Aus­län­der­be­hör­de hat die Aus­wei­sung ver­an­lasst. Im Land­kreis Cel­le konn­ten sich drei Per­so­nen der Kon­trol­le durch Flucht entziehen.


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